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Prämienwachstum dämpfte die Entwicklung der verfügbaren Einkommen zwischen 2022 und 2023 um 0,4 Prozentpunkte


Bundesamt für Statistik BFS

22.11.2023, Der Krankenversicherungsprämien-Index (KVPI) verzeichnet für das Prämienjahr 2023 ein Wachstum von 3,9% gegenüber dem Vorjahr. Der KVPI erreicht damit einen Indexstand von 202,0 Punkten (Basis 1999 = 100). Anhand des KVPI lässt sich die Auswirkung der Prämienentwicklung auf das Wachstum des verfügbaren Einkommens schätzen. Gemäss der KVPI-Modellrechnung des Bundesamtes für Statistik (BFS) reduziert die Prämiensteigerung das Wachstum des verfügbaren Durchschnittseinkommens 2023 um 0,4 Prozentpunkte.



Der KVPI erfasst die Prämienentwicklung der obligatorischen Krankenpflegeversicherung und der Krankenzusatzversicherung. Die Prämien für die Krankengrundversicherungen sind 2023 gegenüber dem Vorjahr um 5,4% gestiegen und erreichen damit einen Indexstand von 236,7 Punkten (Basis 1999 = 100). Diese Schätzung entspricht der Prämienentwicklung des gesamten Versichertenbestandes im Durchschnitt. Die Prämien für die Krankenzusatzversicherungen sind 2023 gegenüber dem Vorjahr um 0,6% gesunken. Dabei sanken die Prämien der allgemeinen Spitalzusatzversicherung um 0,5%, jene der privaten um 1,6%. Unverändert geblieben sind hingegen die Prämien der halbprivaten Spitalzusatzversicherung. Für die Zusatzversicherung insgesamt ergibt dies für das Prämienjahr 2023 einen Indexstand von 129,6 Punkten (Basis 1999=100).

Prämienentwicklung 2022-2023 beeinflusst das verfügbare Einkommen

Die Entwicklung der Krankenversicherungsprämien verringert gemäss der BFS-Schätzung das potenzielle Wachstum des geschätzten verfügbaren Durchschnittseinkommens zwischen 2022 und 2023 um 0,4 Prozentpunkte. Wären die Prämien im gleichen Zeitraum stabil geblieben, hätte dieses Geld den Haushalten zusätzlich für Konsum- oder Sparzwecke zur Verfügung gestanden.

Prämienerhöhungen belasten - ähnlich wie höhere Steuern oder andere Versicherungsbeiträge - das Budget der privaten Haushalte. Zur Messung dieses Effekts bietet sich der Einfluss auf das verfügbare Einkommen an. Es entspricht dem Einkommen (Erwerbseinkommen, Zinsen, Renten, Rückerstattungen und Verbilligungen der Versicherungen und sonstige Einkommen) abzüglich der sogenannten Transferzahlungen (Steuern, Sozial- und sonstige Versicherungsbeiträge) - also dem Betrag, der effektiv für Konsum- und Sparzwecke zur Verfügung steht.

Stellenwert des KVPI
Das Bundesamt für Statistik (BFS) publiziert jeweils im Herbst des laufenden Prämienjahres den Krankenversicherungsprämien-Index (KVPI), der die Prämienentwicklung im Grund- und Zusatzversicherungsbereich seit 1999 darstellt, und liefert den Nutzerinnen und Nutzern somit frühzeitig ergänzende Informationen zu den Resultaten des Landesindexes der Konsumentenpreise.

Seit dem Prämienjahr 2004 stützt sich das BFS für den Grundversicherungsbereich auf die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) provisorisch geschätzte durchschnittliche Prämienentwicklung für das laufende Prämienjahr. Die BAG-Schätzung beruht auf dem im Sommer bekannten Gesamtbestand aller Grundversicherungsverträge des laufenden Jahres und berücksichtigt somit die Prämien aller Altersklassen, aller Franchisen und möglichen Bonussysteme (HMO, Arztmodelle usw.). Die Entwicklung der mittleren Prämie lässt sich erst nach Ablauf des Prämienjahres anhand der abschliessenden Betriebsrechnungen der einzelnen Versicherungen definitiv berechnen. Diese kann leicht von der hier verwendeten provisorischen Schätzung abweichen. Das BAG publiziert den definitiven Wert jeweils im Folgejahr.

Für den Zusatzversicherungsbereich erhebt das BFS die Prämiendaten direkt bei den Versicherungen.

Die durch den vorliegenden KVPI gemessene Prämienentwicklung ist lediglich eines der Elemente des komplexen Finanzierungsmodells im Gesundheitswesen. Bei der Interpretation des KVPI ist zu berücksichtigen, dass den steigenden Prämien ebenfalls steigende Gesundheitskosten gegenüberstehen. Diese Gesundheitskosten reflektieren die bereits im Landesindex der Konsumentenpreise ausgewiesene Preisentwicklung und eine Mengenzunahme der beanspruchten Leistungen.

Entsprechend den gestiegenen Kosten fallen auch die Rückerstattungen der Krankenversicherer an die Haushalte höher aus. Die Entwicklung der Rückerstattungen im aktuellen Prämienjahr wird im KVPI-Modell nicht berücksichtigt, da der Einfluss der Prämienentwicklung auf die verfügbaren Einkommen isoliert dargestellt werden soll.


Medienkontakt:
Stefan Röthlisberger, BFS, Sektion Preise, Tel.: +41 58 46 36504, E-Mail: kvpi@bfs.admin.ch
Medienstelle BFS, Tel.: +41 58 463 60 13, E-Mail: media@bfs.admin.ch

Kontakt:
Bundesamt für Statistik BFS
Espace de l'Europe 10
2010 Neuchâtel

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