Bucher Geschäftsjahr 2008 - bisher beste operative Leistung
19.03.2009, Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2008 eine sehr gute operative Leistung und steigerte den Umsatz um 13%, währungsbereinigt um 20%, auf CHF 2 789 Mio. Das organische Wachstum erreichte 16%. Das Betriebsergebnis vor ausserordentlichen Wertminderungen betrug CHF 276 Mio. und verbesserte sich um 20%. Die entsprechende EBIT-Marge erreichte einen neuen Höchstwert von 10%. Der Auftragseingang von CHF 2 792 Mio. übertraf den hohen Vorjahreswert um 3%. Das Konzernergebnis von 145 Mio. lag um 15% unter dem Vorjahreswert und war mit Währungsverlusten von CHF 23 Mio. sowie Wertminderungen auf Goodwill und Beteiligungen von CHF 39 Mio. belastet.
Hohe operative Leistung Bucher Industries konnte die guten Marktbedingungen der ersten neun Monate des Berichtsjahres nutzen und steigerte den Umsatz um 13.4%, währungsbereinigt um 19.5% auf CHF 2 788.9 Mio. Das organische Wachstum betrug 16.0%, der Akquisitionseinfluss 3.5%. Das Betriebsergebnis vor ausserordentlichen Wertminderungen verbesserte sich um 20.4%. Die entsprechende EBIT-Marge betrug 9.9%. Die Finanzkrise und getrübte Aussichten machten ausserordentliche Wertminderungen von CHF 29.9 Mio. auf Goodwill von Bucher Municipal und Bucher Hydraulics notwendig.
Trotz dieser Belastung stieg das Betriebsergebnis um 7.3% auf CHF 246.2 Mio. Der Auftragseingang von CHF 2 791.9 Mio. stieg um 3.2%, währungs- und akquisitionsbereinigt um 5.7%. Der Auftragsbestand per Jahresende entsprach einem Auftragsvorrat von rund dreieinhalb Monaten und betrug CHF 843.4 Mio. Er lag um 3.2% unter, währungsbereinigt um 2.1% über dem Vorjahreswert. Massive Schwankungen des Euros, des US- und des australischen Dollars, der schwedischen Krone und des britischen Pfunds sowie eine Wertminderung auf die Beteiligung der Jetter AG von CHF 8.9 Mio. führten zu einem Finanzergebnis von minus CHF 29.1 Mio. Mit einem Steueraufwand von CHF 71.7 Mio. lag das Konzernergebnis von CHF 145.4 Mio. um 15% unter dem Vorjahreswert.
Robuste Finanzlage Die Eigenkapitalquote des Konzerns blieb mit 40.9% praktisch konstant. Die markante Umsatzsteigerung sowie Akquisitionen erhöhten das Nettoumlaufvermögen um CHF 118.2 Mio. auf CHF 463.3 Mio. Zusammen mit Investitionen in Sachanlagen von CHF 129.5 Mio. resultierte ein betrieblicher Free Cashflow von minus CHF 15.3 Mio. im Vergleich zu plus CHF 42.7 Mio. im Vorjahr. Akquisitionen im Betrag von CHF 152.1 Mio. und eine Zunahme der Nettoaktiven führten zu einer Nettoliquidität von minus CHF 110.6 Mio. Mit Bankdarlehen und kommittierten Kreditlinien von über CHF 600 Mio. bleibt der Konzern solide finanziert. Am Jahresende beschäftigte der Konzern in 28 Ländern 8 373 Mitarbeitende, eine Zunahme von 11.9%. Vor ausserordentlichen Wertminderungen stieg der Gewinn pro Aktie um 7.2% auf CHF 18.30, nach Wertminderungen ging er um 15.7% zurück und betrug CHF 14.39.
Investitionen in die Zukunft Der langfristigen Strategie entsprechend investierte der Konzern im Berichtsjahr CHF 129.5 Mio. in Betriebseinrichtungen, insbesondere in ein Montagewerk für grosse Landmaschinen in Frankreich und für Glasformungsmaschinen in Malaysia sowie in Erweiterungen der Produktionsstätten von Bucher Hydraulics in der Schweiz und Bucher Municipal in Dänemark. Gezielte Akquisitionen im Betrag von CHF 152.1 Mio. wurden für die Divisionen Bucher Hydraulics und Kuhn Group getätigt.
Kuhn Group steigerte in einem sehr guten Marktumfeld den Umsatz mit spezialisierten Landmaschinen um 19.0%, währungsbereinigt um 26.0%, auf CHF 1 105.6 Mio. Die Akquisition des französischen Herstellers von Pflanzenschutzspritzen, Blanchard SAS, trug 1.3% zum Umsatzwachstum bei. Das Betriebsergebnis stieg um 27.1% auf CHF 136.9 Mio. Der Auftragseingang betrug CHF 1 224.0 Mio. und übertraf das Vorjahr um 17.1%, währungsbereinigt um 23.9%. Entsprechend stieg der Auftragsbestand um 29.8% auf CHF 432.2 Mio. Alle Regionen, insbesondere aber die Hauptmärkte Westeuropa und Nordamerika, trugen zum erfreulichen Geschäftsgang bei. In Brasilien setzte sich die rasche Markterholung fort. Die Übernahme des holländischen Werks für Entwicklung und Produktion von Ballenpressen von der Kverneland Gruppe wurde am 19. Februar 2009 vollzogen. Der Preis für das Unternehmen samt Übernahme der Schulden betrug EUR 115 Mio. Im laufenden Jahr erwartet Kuhn Group, dass sich der starke konjunkturelle Rückgang vor allem in den Wachstumsmärkten Osteuropa, Russland und Brasilien auswirken wird.
Auch in den Hauptmärkten Westeuropa und Nordamerika dürfte die Nachfrage sinken. Dank der starken Marktposition, dem hohen Auftragsbestand zu Beginn des laufenden Jahres und der flexiblen Kostenstrukturen dürften die eigenen Kapazitäten vernünftig ausgelastet werden. Zusammen mit den Akquisitionen der Pflanzenschutzspritzen und Ballenpressen erwartet Kuhn Group für 2009 einen Umsatz in der Grössenordnung des Vorjahres und eine leicht tiefere EBIT-Marge.
Bucher Municipal steigerte im Berichtsjahr den Umsatz mit Kommunalfahrzeugen und Winterdienstausrüstungen um 4.1%, währungsbereinigt um 12.0%, auf CHF 579.1 Mio. Dabei profitierte die Division vom hohen Auftragsbestand zu Beginn des Jahres und von einzelnen Grossaufträgen. In Australien konnte Bucher Municipal die rege Nachfrage nach Müll- und Kehrfahrzeugen ausnutzen. Die starke Abschwächung des britischen Pfunds und australischen Dollars belasteten das Betriebsergebnis. Die schwachen konjunkturellen Aussichten in Deutschland machten eine Wertminderung auf Goodwill der Gmeiner GmbH von CHF 4.7 Mio. notwendig. Das Betriebsergebnis vor Wertminderung stieg um 15.7% auf CHF 42.7 Mio. Die entsprechende EBIT-Marge betrug 7.4%. Der Auftragseingang erreichte CHF 528.4 Mio. und ging, als Folge des schwachen vierten Quartals, um 12.4%, währungsbereinigt um 5.7%, zurück.
Im laufenden Jahr rechnet die Division mit tieferen Steuereinnahmen der öffentlichen Hand und einer weiterhin restriktiven Kreditvergabepraxis an private Betreiber von Kehrfahrzeugflotten. Diese Faktoren dürften die Nachfrage bremsen, wobei staatliche Konjunkturstützungsprogramme diesen Effekt teilweise mildern könnten. Für 2009 erwartet Bucher Municipal deshalb einen deutlich tieferen Umsatz und eine Reduktion der Profitabilität.
Bucher Process erzielte im Berichtsjahr einen Umsatz von CHF 195.2 Mio. und übertraf den hohen Vorjahreswert um 12.3%, währungsbereinigt um 15.7%. Die Division steigerte das Betriebsergebnis um 26.8% auf CHF 24.1 Mio. Die gute EBIT-Marge von 12.4% ging auf die hervorragende Abwicklung der beiden Grossaufträge für Fruchtsaft und Apfelwein aus China und Grossbritannien zurück. Das Ausbleiben entsprechender Folgeaufträge für Fruchtsaftproduktionsanlagen sowie mit der Finanzkrise einhergehende, zögernde Investitionsentscheide der Weinproduzenten in der südlichen Hemisphäre, führten zu einem Rückgang des Auftragseingangs um 16.8%, währungsbereinigt um 13.8%, auf CHF 167.7 Mio. Für 2009 rechnet die Division mit vorsichtigen Investitionsentscheiden ihrer Kunden. Grössere Projekte dürften verzögert oder reduziert werden. Deshalb erwartet Bucher Process einen Umsatz und ein Betriebsergebnis deutlich unter Vorjahr.
Bucher Hydraulics konnte im Berichtsjahr mit kundenspezifischen hydraulischen Systemlösungen den Umsatz um 28.6% auf CHF 497.0 Mio. steigern, währungsbereinigt betrug die Zunahme 33.5%. Das organische Wachstum lag bei 14.8%. Die 2008 zugekauften US- Unternehmen, die Monarch Hydraulics Inc. sowie die Command Controls Corp., trugen CHF 65.2 Mio. zum Umsatz bei. Das Betriebsergebnis vor Wertminderung betrug CHF 56.4 Mio. und lag um 3.6% unter dem hohen Vorjahreswert. Die getrübten Marktaussichten in den USA führten zu einer Wertminderung auf Goodwill von CHF 25.2 Mio. Der Auftragseingang betrug CHF 472.9 Mio. und stieg um 14.2%, währungs- und akquisitionsbereinigt um 2.6%. Vom konjunkturellen Abschwung in den letzten Monaten des Berichtsjahres blieben weltweit nur die Zuliefermärkte Förder-, Land- und Energietechnik sowie Baumaschinen in China weitgehend verschont. Im laufenden Jahr erwartet Bucher Hydraulics, dass Kunden ihre Lagerbestände reduzieren.
Selbst die bisher stabile Nachfrage in den Marktsegmenten Land- und Energietechnik dürfte von einer Abschwächung nicht verschont bleiben. Für 2009 rechnet die Division mit einem deutlich tieferen Umsatz. Infolge der Wertminderung im Jahr 2008 von CHF 25.2 Mio. dürfte das Betriebsergebnis die Grössenordnung des Vorjahres erreichen.
Emhart Glass erzielte mit Maschinen zur Herstellung und Inspektion von Glasbehältern einen Umsatz von CHF 418.3 Mio. und erreichte damit praktisch den bisherigen Höchstwert des Vorjahres. Währungsbereinigt lag der Umsatz 3.4% über dem Vorjahreswert. Das Betriebsergebnis von CHF 35.0 Mio. stieg um 5.4%. Die mit Prozessoptimierungen erreichte Reduktion der Montagezeiten von bis zu 44% brachte die erwarteten Kosteneinsparungen. In den letzten Monaten des Berichtsjahres kühlte sich die Konjunktur in allen Regionen spürbar ab. Der Auftragseingang von CHF 398.9 Mio. ging im Vergleich zum Vorjahreswert um 9.4%, währungsbereinigt um 6.1%, zurück. Aufgrund der konjunkturellen Lage erwartet die Glasbehälterindustrie für 2009 eine geringere Nachfrage mit sinkenden Preisen für Glasbehälter. Dank der breiten installierten Basis sollte sich das Ersatzteilgeschäft halten und stabilisierend wirken. Insgesamt erwartet Emhart Glass für 2009 einen tieferen Umsatz und eine leicht reduzierte Profitabilität.
Ausblick 2009 Aufgrund der Finanzkrise sind Prognosen zum laufenden Jahr äusserst unsicher. Die Divisionen haben zu Beginn des laufenden Jahres mit dem Abbau von Temporärstellen, Gleit- und Überzeit sowie Ferien reagiert. Einige Entlassungen konnten nicht vermieden werden. Bucher Industries verfolgt die weitere Marktentwicklung sehr genau und ist vorbereitet, rechtzeitig entsprechende Massnahmen treffen zu können. Zudem dürften Finanzierungsschwierigkeiten von Kunden den Geschäftsgang belasten. Der für den Konzern wichtige Landtechniksektor sollte davon am wenigsten betroffen sein. Der solide Auftragsbestand zum Jahresbeginn und die 2008 getätigten Akquisitionen dürften die Umsatzentwicklung stützen. Insgesamt erwartet Bucher Industries für 2009 einen Konzernumsatz unter Vorjahr sowie ein tieferes Betriebs- und Konzernergebnis.
Dividende Im Sinne einer kontinuierlichen Dividendenpolitik schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 16. April 2009 eine Dividende von CHF 4.50 pro Namenaktie vor. Die Vorjahresdividende betrug CHF 5.00. Dieser Antrag entspricht einer Ausschüttungsquote von 32.7%.
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