Positives Betriebsergebnis trotz Wertminderungen auf Goodwill


Bucher Industries AG

16.03.2010, Bucher Industries erzielte trotz massivem Umsatzrückgang von 23% und vor Wertminderungen auf Goodwill von CHF 86 Mio. eine Betriebsgewinnmarge von 5%. Auch nach den Wertminderungen blieb das Betriebsergebnis mit CHF 26 Mio. positiv. Nach Finanzergebnis und Steuern resultierte ein Konzernverlust von CHF 24 Mio. Der Konzern erarbeitete im schwierigen Marktumfeld einen betrieblichen Free Cashflow von CHF 183 Mio. Der Verwaltungsrat von Bucher Industries beantragt der Generalversammlung eine Dividende von CHF 2.00 je Aktie.



Einbruch der Nachfrage
Die im vierten Quartal 2008 einsetzende Weltwirtschaftskrise setzte sich im Berichtsjahr unvermindert fort und erfasste alle Marktsegmente von Bucher Industries. Die restriktive Kreditvergabe hemmte die Investitionstätigkeit in den Hauptmärkten Westeuropa und Nordamerika stark. In Osteuropa brach die Nachfrage aufgrund der Kreditkrise und den teilweise stark abgewerteten Lokalwährungen praktisch vollständig zusammen.

Stabilisierung auf tiefem Niveau
Die Wirtschaftkrise betraf alle Divisionen und Absatzregionen des Konzerns. Der Umsatz von Bucher Industries ging um 23.2%, währungsbereinigt um 18.9%, währungs- und akquisitionsbereinigt um 24.8% auf CHF 2 142.1 Mio. zurück. Der Auftragseingang lag mit CHF 1 797.4 Mio. um 35.6%, der Auftragsbestand um 39.9% unter dem Vorjahreswert. Der massive Volumenrückgang zwang das Unternehmen zu rigorosen Massnahmen zur Senkung der Kosten. Der Personalaufwand des Konzerns ging um CHF 87.7 Mio. und die sonstigen Betriebsaufwendungen um CHF 74.7 Mio. zurück. Strukturanpassungen belasteten das Betriebsergebnis mit rund CHF 15 Mio. Das Betriebsergebnis vor Wertminderungen betrug CHF 111.7 Mio., was einer Marge von 5.2% entsprach. Der massive Umsatzrückgang und das erwartete tiefere Geschäftsvolumen in den kommenden Jahren machten Wertminderungen auf Goodwill bei Kuhn Group und Bucher Hydraulics von CHF 85.9 Mio. notwendig. Trotz dieser ausserordentlichen Belastung erzielte der Konzern ein positives Betriebsergebnis von CHF 25.8 Mio. Das Finanzergebnis verbesserte sich um CHF 10.3 Mio. auf minus CHF 18.8 Mio. Nach Steuern von CHF 31.4 Mio. resultierte ein Konzernverlust von CHF 24.4 Mio. Zum Jahresende beschäftigte der Konzern Mitarbeitende im Umfang von 7 183 Vollzeitstellen gegenüber 8 373 im Vorjahr.

Sichere Finanzlage
Selbst in der Wirtschaftkrise und nach getätigten Akquisitionen bewahrte der Konzern die stabile Bilanzstruktur mit einer Eigenkapitalquote von 37.3% gegenüber 40.9% im Vorjahr. Die Nettoverschuldung von CHF 118.1 Mio. lag um nur CHF 7.5 Mio. über dem Vorjahreswert. Der betriebliche Free Cashflow von CHF 182.5 Mio. fiel angesichts des schwierigen Marktumfelds erfreulich aus. Selbst nach Akquisitionen von CHF 172.9 Mio. verfügte der Konzern zum Jahresende über rund CHF 505 Mio. flüssige Mittel und Wertschriften sowie über CHF 440 Mio. freie kommittierte Kreditlinien.

Kuhn Group erzielte mit spezialisierten Landmaschinen einen Umsatz von CHF 948.4 Mio. Die Abnahme betrug 14.2%, währungsbereinigt 8.9%. Die Akquisitionen Kuhn-Geldrop und Kuhn-Blanchard trugen 16.3% zum Umsatz bei. Trotz Wertminderungen auf Goodwill von CHF 63.7 Mio. blieb das Betriebsergebnis mit CHF 7.4 Mio. positiv. Der Auftragseingang ging um 39.9% auf CHF 735.4 Mio. zurück. Ursache der Nachfrageschwäche waren sinkende Preise für Milch, Fleisch und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse sowie tiefere landwirtschaftliche Einkommen in den Hauptmärkten Westeuropa, Nord- und Südamerika. Annullierungen von Aufträgen aus dem Vorjahr sowie hohe Lagerbestände bei Importeuren und Händlern waren die Folge. Es gelang der Division, die Lagerbestände in der Wertschöpfungskette weitgehend der tieferen Nachfrage anzupassen und dank flexibler Strukturen ihr Kostenniveau praktisch ohne Zusatzkosten deutlich zu senken. Kuhn Group erwartet, dass die verhaltene Investitionstätigkeit auch 2010 anhalten wird. Im ersten Halbjahr könnte die Nachfrage weiter sinken, eine verhaltene Erholung im zweiten Halbjahr ist aber nicht ausgeschlossen. Unter der Annahme, dass die Erzeugerpreise mindestens stabil bleiben, rechnet Kuhn Group für 2010 mit einem Umsatz und, ohne Berücksichtigung der Wertminderungen 2009, mit einem Betriebsergebnis in der Grössenordnung des Vorjahres.

Bucher Municipal wies im Berichtsjahr einen Umsatzrückgang um 21.9%, währungsbereinigt um 16.6%, auf CHF 452.1 Mio. aus. Gegen Ende des Berichtsjahres stabilisierte sich der Geschäftsgang auf diesem tiefen Niveau. Das Betriebsergebnis vor Kosten für die Schliessung des Produktionswerks in Hannover, Deutschland, von CHF 10 Mio., betrug CHF 30.4 Mio. und entsprach einer operativen Marge von 6.7%. Der Auftragseingang ging um 17.4% auf CHF 436.5 Mio. zurück. Die Wirtschaftskrise wirkte sich auch auf den sonst stabilen Kommunalfahrzeugmarkt aus. Davon verschont blieb das Geschäft mit Müllfahrzeugen in Australien, das ein Rekordvolumen erreichte. In Osteuropa brach die Nachfrage fast vollständig ein. Die Verlagerung der Produktion von Grosskehrmaschinen von Hannover nach Niederweningen, Schweiz, konnte anfangs 2010 abgeschlossen werden. Im laufenden Jahr dürfte die Nachfrage auf dem Niveau von 2009 verharren, wobei grosse Unsicherheiten hinsichtlich der Auswirkungen der enormen Staatsverschuldungen sowie der erwarteten tieferen Steuereinnahmen bestehen. Bereinigt um das Handelsgeschäft von Bucher Landtechnik sowie der Restrukturierungskosten 2009 von CHF 10 Mio. erwartet Bucher Municipal für 2010 einen Umsatz in der Grössenordnung des Vorjahres und eine leicht verbesserte Rentabilität.

Bucher Process erzielte einen Umsatz von CHF 122.0 Mio. Der Rückgang gegenüber dem rekordhohen Vorjahreswert betrug 37.5%, währungsbereinigt 35.1%. Das Betriebsergebnis nahm um CHF 19.4 Mio. auf CHF 4.7 Mio. ab und der Auftragseingang ging um 30.6% auf CHF 116.4 Mio. zurück. In Europa ging die Nachfrage nach Weinproduktionsanlagen stark zurück und erholte sich aufgrund von EU-Subventionen erst nach der Hauptsaison im zweiten Halbjahr. Der massive Einbruch bei den Fruchtsaftproduktionsanlagen ging auf fehlende finanzielle Mittel, hohe Lagerbestände an Apfelsaftkonzentrat sowie Überkapazitäten bei den Herstellern zurück. Grossaufträge fehlten und ein Folgeauftrag aus China im Wert von CHF 9 Mio. wurde bis ins Jahr 2011 verschoben. Das Geschäft mit Trocknungsanlagen und Anlagen für die Entwässerung von Klärschlamm entwickelte sich dagegen gut. Das Geschäft mit Weinproduktionsanlagen erwartet für 2010 dank der EU-Subventionen ein starkes Wachstum. Auch das Interesse an der Presstechnologie für Klärschlamm dürfte deutlich zunehmen. Das Geschäft mit Fruchtsaftanlagen erwartet hingegen weiterhin eine Nachfrage auf tiefem Niveau. Insgesamt rechnen die ab 2010 unter Bucher Specials geführten Einzelgeschäfte für das laufende Jahr mit einer Zunahme von Umsatz und Betriebsergebnis.

Bucher Hydraulics war als Zulieferer besonders stark vom konjunkturellen Abschwung betroffen. Die Division erzielte einen Umsatz von CHF 319.8 Mio., gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 35.7%, währungsbereinigt 34.0%. Der Akquisitionseinfluss belief sich auf 1.4%. Das Betriebsergebnis vor Wertminderungen betrug CHF 13.7 Mio. Aufgrund des massiven Umsatzrückgangs führten die strengen Bewertungskriterien für Vorräte zu Wertberichtigungen von CHF 6.9 Mio. Zudem machte der Markteinbruch in Nordamerika und die erwartete langsame Erholung Wertminderungen auf Goodwill von CHF 22.2 Mio. notwendig und führte zu einem Betriebsverlust von CHF 8.5 Mio. Der Auftragseingang von CHF 276.7 Mio. brach um 41.5% ein, wobei Annullierungen von Aufträgen die Abnahme zusätzlich verstärkten. Im Vergleich zur Statistik des VDMA war Bucher Hydraulics weniger stark betroffen, ein Zeichen für die hervorragende Marktstellung der Division. Unter Wahrung der Lieferfähigkeit und des Know-hows passte die Division ihre Kostenstrukturen an. Im vierten Quartal setzten erste Zeichen der Erholung ein und für 2010 rechnet die Division mit einem Umsatz leicht über dem Vorjahr und einem besseren Betriebsergebnis vor Wertminderungen.

Emhart Glass war aufgrund der hohen Kapitalintensität der Glasbehälterindustrie von der Wirtschaftskrise stark betroffen. Der Umsatz ging um 27.4%, währungsbereinigt um 23.6%, auf CHF 303.7 Mio. zurück. Das Betriebsergebnis betrug CHF 12.2 Mio. und unterschritt den hohen Vorjahreswert um CHF 22.8 Mio. Neben dem starken Volumenrückgang waren die Hauptursachen für die Abnahme der Rentabilität die tiefe Auslastung der Wettbewerber, ein veränderter Produktemix sowie Störungen des Produktionsablaufs infolge kurzfristiger Änderungen seitens der Kunden. Mit CHF 232.4 Mio. lag der Auftragseingang um 41.7% unter dem hohen Vorjahreswert. Überkapazitäten erhöhten die Lagerbestände der Glasbehälterhersteller und die tiefere Auslastung der Glaswerke führte zu einem leichten Rückgang des sonst stabilen Ersatzteil- und Servicegeschäfts. Emhart Glass schöpfte alle Möglichkeiten zur Senkung der Kosten aus und es gelang, trotz der wesentlichen Investitionen in Malaysia und den USA der letzten Jahre, die Kostenstruktur auf das Niveau von 2006 anzupassen. Aufwendungen für Innovationen wurden nicht gekürzt und in der Entwicklung von gehärteten Glasbehältern konnte die industrielle Betriebstauglichkeit nachgewiesen werden. Im laufenden Jahr rechnet die Division in den ersten sechs Monaten mit einer geringen Auslastung. Im zweiten Halbjahr könnte eine Erholung eintreten. Für 2010 erwartet Emhart Glass deshalb einen tieferen Umsatz und dank der tieferen Kostenbasis ein verbessertes Betriebsergebnis.

Aussichten 2010
Im laufenden Jahr erwartet der Konzern keine wesentliche Verbesserung in seinen Absatzmärkten. Das erste Halbjahr dürfte von einer anhaltend schwachen Nachfrage auf tiefem Niveau geprägt sein, während in der zweiten Jahreshälfte eine leichte Erholung einsetzen könnte. Ohne Berücksichtigung der Wertminderungen von 2009 rechnet Bucher Industries für das Jahr 2010 insgesamt mit einem Umsatz, Betriebs- und Konzernergebnis in der Grössenordnung des Vorjahres.

Dividende
Im Sinne einer kontinuierlichen Dividendenpolitik und im Hinblick auf das positive operative Ergebnis, die angepassten Kostenstrukturen und stabilen Aussichten beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 15. April 2010 eine Dividende von CHF 2.00 pro Namenaktie. Die Vorjahresdividende betrug CHF 4.50.

Generalversammlung
Die Generalversammlung findet am 15. April 2010 um 16.00 Uhr im Mövenpick Hotel in Regensdorf statt. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung, die bisherigen Mitglieder Thomas W. Bechtler, Rolf Broglie und Anita Hauser für eine weitere Amtsperiode von drei Jahren wieder zu wählen. Die Einladung zur Generalversammlung wird am 19. März 2010 verschickt. Die Auszahlung der Dividende erfolgt ab 22. April 2009.

Der Geschäftsbericht von Bucher Industries ist ab heute und die Einladung zur Generalversammlung ab 19. März 2010 im Internet unter www.bucherind.com abrufbar. In gedruckter Form steht der Geschäftsbericht ab 24. März 2010 zur Verfügung.

Kontakt:
Bucher Industries AG
Murzlenstrasse 80
8166 Niederweningen

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