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Von Stabilisierung zu Wachstum: EADS veröffentlicht Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2010


EADS Deutschland GmbH

09.03.2011, Die Ergebnisse von EADS (Börsenkürzel: EAD) für das Geschäftsjahr 2010, dem Jahr des zehnjährigen Konzernjubiläums, spiegeln erhebliche Errungenschaften wider, unterstützt durch das gesamtwirtschaftliche Umfeld, das sich stärker erholte als erwartet. Die institutionellen Märkte – einschliesslich des Hubschraubersektors sowie der Verteidigungs- und öffentlichen Haushalte – müssen hingegen noch aufmerksam beobachtet werden; dies gilt ebenso für potentielle Risiken, die sich aufgrund der Entwicklung der Öl- und Rohstoffpreise und des Flugverkehrs in Nordafrika sowie durch die anhaltenden Währungsunsicherheiten ergeben könnten. Vom Aufschwung des zivilen Luftfahrtgeschäfts beflügelt, belief sich der Auftragseingang(4) im Jahr 2010 auf € 83,1 Mrd. Der Auftragsbestand des Konzerns von mehr als € 448 Mrd. stellt eine solide Basis für künftige Auslieferungen dar. Der Umsatz erreichte mit € 45,8 Mrd. ein neues Rekordniveau. Auch die Ertragskraft und die Cash-Generierung fielen besser aus als erwartet. Das EBIT* vor Einmaleffekten von rund € 1,3 Mrd. profitierte von den besser als erwarteten Ergebnissen in den Airbus-Serienprogrammen und dem sonstigen Kerngeschäft. Das berichtete EBIT* lag bei € 1,2 Mrd. Dank einer verbesserten Liquiditätssteuerung und des gestiegenen Auftragseingangs fiel die Nettoliquidität mit € 11,9 Mrd. höher aus als erwartet; sie ist ein wichtiger Aktivposten, um künftiges Wachstum voranzutreiben.


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„EADS hat 2010 erhebliche Fortschritte erzielt. Die Bestellungen von Zivilflugzeugen haben die Erwartungen übertroffen, und unsere Cash-Flow-Generierung war hervorragend. Bei der Steuerung und Kontrolle unserer wichtigsten Programme haben wir grosse Schritte nach vorne gemacht: Die Risiken im A400M-Programm wurden erheblich reduziert, und die A380-Produktion läuft stetig besser“, erklärte EADS-CEO Louis Gallois. „Gleichzeitig verfolgen wir das A350-Programm die Entwicklungen der Verteidigungs- und Raumfahrtetats sowie die Erholung des Hubschrauber-marktes mit höchster Aufmerksamkeit. Nach dem Start ins zweite Jahrzehnt unserer Konzerngeschichte liegt unsere Priorität für die nächsten Jahre auf der stetigen Verbesserung unserer Rentabilität, um einen soliden Grundstein für nachhaltiges Wachstum zu legen.“

2010 stieg der Umsatz von EADS um sieben Prozent auf € 45,8 Mrd. (2009: € 42,8 Mrd.); den höheren Volumina und dem günstigeren Mix im Kerngeschäft standen dabei negative Wechselkurseffekte von rund € 500 Mio. entgegen. Die physischen Auslieferungszahlen blieben auf hohem Niveau mit 510 Flugzeugen bei Airbus Commercial, 527 Hubschraubern bei Eurocopter und dem 41. erfolgreichen Start einer Ariane 5 in Serie. Beim A400M-Programm hat EADS die Gewinnrealisierungsmethode nach dem Fertigstellungsgrad wieder aufgenommen. Basierend auf der Erreichung interner Meilensteine verbuchte das Programm einen Umsatz in Höhe von rund € 1 Mrd., jedoch mit einer Marge von Null, da die entsprechenden Rückstellungen verbraucht wurden. EADS und die Kundennationen haben die grundsätzlichen A400M-Verhandlungen abgeschlossen. Nachdem Frankreich und Deutschland ihre Zustimmung erteilt haben, werden die Verhandlungen über die Beteiligung an künftigen Exportaufträgen (Export Levy Facility – ELF) mit einigen Kundennationen noch zu Ende geführt. Der Abschluss dieser Verhandlungen wird im Verlauf des Jahres 2011 erwartet. Inzwischen schreitet das Programm weiter voran: Vier Testflugzeuge fliegen bereits. Die Erreichung des sogenannten „Maturity Gate“-Meilensteines im Februar 2011 hat den Weg für den Anlauf der Serienproduktion geebnet. Die zivile Zulassung ist für 2011 geplant.

Das EBIT* vor Einmaleffekten (bereinigtes EBIT*) – die Kennzahl zur Erfassung der operativen Gewinnspanne ohne Berücksichtigung einmaliger Effekte aus Rückstellungsveränderungen oder Währungsschwankungen – betrug € 1,3 Mrd. (2009: € 2,2 Mrd.) für EADS und rund € 280 Mio. für Airbus. Das bereinigte EBIT* profitierte von den guten Ergebnissen in sämtlichen Kernaktivitäten der Divisionen, insbesondere den Airbus- Serienprogrammen. Im Vergleich zu 2009 wurde das EBIT* vor Einmaleffekten durch verschlechterte Hedging-Kurse beeinträchtigt (FY 2009: ~ € 1 = US$ 1,26 versus FY 2010: ~ € 1 = US$ 1,35). Wie erwartet, belastet zudem das A380-Programm weiterhin das EBIT* vor Einmaleffekten.

Das berichtete EBIT* von EADS betrug € 1,231 Mrd. (2009: € -322 Mio.). Im Jahr 2010 hat EADS die Strategie des natürlichen Hedging weiter verfeinert. Dies wirkt sich auf das berichtete EBIT* und das Übrige Finanzergebnis aus, nicht aber auf das EBIT* vor Einmaleffekten und das Konzernergebnis.

Das Konzernergebnis belief sich auf € 553 Mio. (2009: € -763 Mio.). Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von € 0,68 (Ergebnis je Aktie 2009: € -0,94). Das Finanzergebnis lag bei € -371 Mio. (2009: € -592 Mio.). Das Zinsergebnis von € -99 Mio. (2009: € -147 Mio.) spiegelt in erster Linie die niedrigeren Zinsaufwendungen wider. Das Übrige Finanzergebnis verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr signifikant um rund € 170 Mio. auf € -272 Mio. (2009: € -445 Mio.). Dies ist hauptsächlich auf die im Jahr 2010 gegenüber 2009 niedrigere Aufzinsung abgezinster Rückstellungen zurückzuführen. Diese ergibt sich vor allem aus dem geringeren Volumen ausstehender Rückstellungen.

Ausgehend von dem Gewinn Pro Aktie in Höhe von € 0,68 wird der EADS-Verwaltungsrat der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende von € 0,22 je Aktie vorschlagen. Diese wird ausgezahlt am 06. Juni 2011. (Aufgrund des signifikanten Verlustes im Jahr 2009 war für dieses Geschäftsjahr ausnahmsweise keine Dividende ausgeschüttet worden). Dividendenberechtigt sind die registrierten Aktionäre von EADS vom 03. Juni 2011.

„Wir freuen uns, die Dividendenausschüttung für unsere treuen Aktionäre wieder aufnehmen zu können. Das Konzernergebnis 2010 rechtfertigt die vorgeschlagene Dividende. Es ist unser klares Ziel, die Rentabilität mittelfristig schrittweise zu steigern. Eine höhere Rentabilität ist der Schlüssel für künftig höhere Dividenden“, erklärte Hans Peter Ring, Chief Financial Officer (CFO) von EADS.

Die Aufwendungen für eigenfinanzierte Forschung & Entwicklung (F&E) stiegen auf € 2,939 Mrd. (2009: € 2,825 Mrd.). Massgeblich für diesen Anstieg waren höhere Aufwendungen bei Cassidian für Unbemannte Flugzeuge (Unmanned Aerial Systems – UAS) und im Systemgeschäft sowie bei Eurocopter über das Produktportfolio der Division hinweg. Bei Airbus wurde der Anstieg der F&E-Aufwendungen für die A350 XWB durch niedrigere Aufwendungen in anderen Programmen – vor allem bei der A380 und der A330-200F – kompensiert.

Mit € 2,644 Mrd. in 2010 (2009: € 991 Mio.) lag der Free Cash Flow vor Kundenfinanzierungen erheblich über den Erwartungen. Dies ist sowohl auf eine bessere operative Entwicklung und ein effizienteres Bestands-Management zurückzuführen als auch auf die Vorauszahlungen bei Airbus Commercial, die höher ausfielen als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Verbesserung im Wesentlichen auf das Netto-Umlaufvermögen zurückzuführen. Bei Airbus Commercial basiert die Bestandsreduzierung auf den höheren Auslieferungszahlen. Aufgrund künftig steigender Auslieferungen und höherer Aufträge für Verkehrsflugzeuge gingen bei Airbus Commercial 2010 – vor allem im vierten Quartal – mehr Kundenanzahlungen ein als erwartet; die Höhe der Kundenanzahlungen in 2010 überstieg das Niveau des Vorjahres. Diese positive Entwicklung wurde jedoch mehr als aufgezehrt, da Astrium und Cassidian geringere Anzahlungen erhielten als noch im Vorjahr, das durch ausserordentliche Auftragseingänge geprägt gewesen war. Dank einer Kombination aus zunehmender Nachfrage von Flugzeugleasing-Unternehmen sowie eines erholten Bankensektors leistete die Kundenfinanzierung einen positiven Beitrag von rund € 60 Mio., während im Vorjahr € 400 Mio. abflossen. Die Investitionstätigkeit verbrauchte rund € 2,3 Mrd., hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Hochlauf der Investitionen für das A350-XWB-Programm. Der Free Cash Flow nach Kundenfinanzierungen stieg auf € 2,707 Mrd. (2009: € 585 Mio.).

Die Nettoliquidität betrug nach einem Beitrag von € 553 Mio. zum Pensionsplanvermögen € 11,9 Mrd. (Jahresende 2009: € 9,8 Mrd.). Sie bildet weiterhin ein solides Fundament für die operativen Anforderungen und das künftige Wachstum von EADS.

Dank der zunehmenden Zivilflugzeugbestellungen bei Airbus lag der Auftragseingang(4) von EADS mit € 83,1 Mrd. erheblich höher als im vergangenen Jahr (2009: € 45,8 Mrd.). Die Bestellungen beliefen sich auf 574 Flugzeuge netto, darunter 32 A380 und 78 A350 XWB. Ende Dezember 2010 verzeichnete EADS einen Auftragsbestand(4) auf dem Rekordniveau von € 448,5 Mrd. (Jahresende 2009: € 389,1 Mrd.). Dieser spiegelt vor allem den Aufschwung am Zivilflugzeugmarkt wider. Der Auftragsbestand von Airbus Commercial profitierte zudem von einer wechselkursinduzierten Neubewertung in Höhe von rund € 25 Mrd. Diese basierte auf dem Kurs des US-Dollars Ende 2010, der im Vergleich zu Ende 2009 gegenüber dem Euro zulegte. Der Auftragsbestand im Verteidigungsgeschäft belief sich auf € 58,3 Mrd. (Jahresende 2009: € 57,3 Mrd.).

Ende Dezember 2010 beschäftigte EADS 121.691 Mitarbeiter (Jahresende 2009: 119.506).

Ausblick
Der Ausblick von EADS für 2011 basiert auf einem angenommenen Wechselkurs von € 1 = US$ 1,35 als Durchschnittskurs sowie als Jahresend-Stichtagskurs.

Im Jahr 2011 erwartet Airbus 520 bis 530 Auslieferungen von Zivil-flugzeugen; darüber hinaus dürfte die Zahl der Brutto-Bestellungen die Auslieferungen übersteigen.

Der EADS-Umsatz sollte 2011 über dem Niveau von 2010 liegen.

EADS erwartet für 2011 ein EBIT* vor Einmaleffekten, das sich auf dem Niveau von 2010 in Höhe von € 1,3 Mrd. bewegt. Die positive Mengen- und Preisentwicklung bei Airbus Commercial wird durch verschlechterte Hedging-Kurse, höhere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie einen weniger vorteilhaften Geschäfts-Mix bei Cassidian in etwa kompensiert.

Die künftige Entwicklung des berichteten EBIT* sowie des Gewinns pro Aktie von EADS wird davon abhängen, wie der Konzern die Programme A400M, A380 und A350 XWB gemäss den Verpflichtungen gegenüber seinen Kunden managen kann.

Zudem unterliegen das berichtete EBIT* sowie der Gewinn pro Aktie Wechselkursschwankungen.

Für einen Wechselkurs von € 1 = US$ 1,35 geht EADS davon aus, dass der Gewinn pro Aktie 2011 das Vorjahresniveau von € 0,68 übersteigen wird.

Der Free Cash Flow sollte positiv ausfallen. Da es sich hierbei um die volatilste Kennzahl handelt, wird EADS deren Prognose im Jahresverlauf weiter präzisieren.

Dank höherer Volumina, besserer Preise und Optimierungen im A380-Programm bei Airbus erwartet der Konzern 2012 eine erhebliche Verbesserung des EBIT* vor Einmaleffekten.

* EADS verwendet das EBIT vor Goodwill-Wertminderungen und ausserordentlichen Posten als Schlüsselindikator für die wirtschaftliche Leistung. Der Terminus „ausserordentliche Posten“ bezieht sich auf Sachverhalte wie Aufwendungen aus Abschreibungen der aufgedeckten stillen Reserven aus der Gründung von EADS, dem Airbus-Unternehmens- Zusammenschluss, der Gründung von MBDA sowie in diesem Zusammenhang stehende Wertminderungen aufgrund von Werthaltigkeitstests.

EADS ist ein weltweit führendes Unternehmen der Luft- und Raumfahrt, im Verteidigungsgeschäft und den dazugehörigen Dienstleistungen mit einem Umsatz von € 45,8 Mrd. im Jahr 2010 und fast 122.000 Mitarbeitern. Zu EADS gehören die Divisionen Airbus, Astrium, Cassidian und Eurocopter.


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