Berner Kantonalbank: Gutes Ergebnis - starkes Hypothekargeschäft

Im Kreditgeschäft wurden auch im ersten Semester 2011 insbesondere kleinere und mittlere Engagements bei Privaten sowie KMU im Espace Mittelland gefördert. Die Kreditbeanspruchung erhöhte sich auf 18,3 Milliarden Franken. Die Hypothekarforderungen stiegen um 2,0 Prozent auf 15,9 Milliarden Franken. Das tiefe Zinsniveau hatte eine hohe Nachfrage nach Festzinshypotheken zur Folge; ihr Anteil am gesamten Hypothekenportefeuille erhöhte sich auf 85,1 Prozent per Mitte Jahr. Bei der Kreditgewährung achtet die BEKB | BCBE darauf, dass die Tragbarkeit für die Kunden auch bei einer Stabilisierung der Zinsen auf einem höheren Niveau gewährleistet ist. Sie geht dabei von einem kalkulatorischen Zinssatz von 5 Prozent aus. Aufgrund der hohen Liquidität, der steigenden Liegenschaftenpreise und der extrem tiefen kurz- und langfristigen Zinsen verlangt die BEKB | BCBE für neue Hypothekarfinanzierungen mindestens 20 Prozent echte Eigenmittel (ohne Pensionskassengelder). Für energiesparende Erneuerungen offeriert die BEKB | BCBE seit Mai 2011 eine Umwelthypothek und stellt in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern ein entsprechendes Dienstleistungspaket zur Verfügung.

Mit einem Förderkonzept, das aus drei Säulen (Finanzierung von Neuunternehmen und Wachstum, Finanzierung von Nachfolgeregelungen, "Seed"-Finanzierungen) besteht, werden innovative KMU und Neuunternehmen unterstützt. Für Neuunternehmen und Wachstum besteht eine Rahmenlimite von 175 Millionen Franken, die Mitte Jahr mit 102,2 Millionen Franken beansprucht war. Die Rahmenlimite für Nachfolgefinanzierungen (50 Millionen Franken) war mit 33,0 Millionen Franken beansprucht. Im ersten Semester 2011 wurden für weitere 24,2 Millionen Franken Vorhaben in allen Regionen bewilligt. Damit ist die Schaffung beziehungsweise die Weiterführung von 498 Arbeitsplätzen unterstützt worden.

Die BEKB | BCBE verfügt über eine gesunde Finanzierungsstruktur. Die Kundengelder im engeren Sinne (Spareinlagen, Kassenobligationen und übrige Verpflichtungen gegenüber Kunden) stiegen um 0,9 Prozent auf 19,8 Milliarden Franken. Die Liquiditätshaltung der Kunden ist weiterhin gross. Die Bilanzsumme erreichte Ende des ersten Semesters 2011 24,7 Milliarden Franken und lag damit um 1,6 Prozent über dem Wert zu Jahresbeginn. Die Eigenmittelquote gemessen an der gesamten Bilanzsumme betrug 7,6 Prozent (BIZ Tier 1-Ratio gemäss Schweizer Standardansatz 18,0 Prozent). Inklusive Rückstellungen machte die risikotragende Substanz über 10 Prozent der gesamten Bilanzsumme aus.

Zur Erfolgsrechnung: Der Erfolg im Zinsengeschäft lag im ersten Semester 2011 dank höherer Volumen, der guten Refinanzierung, tiefer Zinsausstände und positivem Beitrag der eingesetzten Zinsabsicherungsinstrumente mit 185,1 Millionen Franken 2,5 Prozent über dem Wert der Vorjahresperiode. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft betrug 41,4 Millionen Franken und liegt um 5,0 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Anzahl Wertschriftendepots der Kundschaft liegt über 100'000. Die betreuten Vermögenswerte betrugen per Mitte Jahr 20,2 Milliarden Franken. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft lag mit 11,5 Millionen Franken um 2,6 Prozent über dem Wert der Vorjahresperiode. Der Geschäftsaufwand stieg infolge des höheren Personalaufwandes, gestiegener IT-Kosten und verstärkten Marketingaktivitäten um 4,8 Prozent und konnte bezüglich des Verhältnisses zum Betriebsertrag im Zielbereich von 50 bis 55 Prozent gehalten werden. Die Reserven für allgemeine Bankrisiken sind im Umfang von 25 Millionen Franken zu Lasten des ausserordentlichen Aufwandes dotiert worden.

Als Ausbildungsbank misst die BEKB | BCBE der Nachwuchsförderung einen hohen Stellenwert bei. Sie bildet rund einen Viertel aller Lernenden in der Bankbranche im Kanton Bern aus. Im laufenden Jahr haben alle 36 Lernenden ihre Grundausbildung bei der BEKB | BCBE erfolgreich abgeschlossen. 36 junge Damen und Herren sind am 2. August 2011 in ihr erstes Lehrjahr gestartet. Zurzeit bildet die Bank rund 100 Lernende aus.

Gemäss Beschluss der Generalversammlung vom 17. Mai 2011 wurde die Dividende an die Aktionärinnen und Aktionäre der BEKB | BCBE zum vierzehnten aufeinander folgenden Mal erhöht, von 4.80 auf 5.10 Franken pro Aktie. Mit 64'000 Aktionärinnen und Aktionären gehört die BEKB | BCBE zu den zehn schweizerischen Gesellschaften mit den meisten Miteigentümerinnen und Miteigentümern. Der Anteil des Kantons am Aktienkapital beträgt 51,5 Prozent. Der Kanton Bern konnte seit der Rechtsformumwandlung der BEKB | BCBE in eine Aktiengesellschaft im Jahre 1998 insgesamt über 1,5 Milliarden Franken als finanziellen Beitrag der Bank in Form von Rückzahlung von Dotations- und Aktienkapital, Platzierung von Aktien, Bezugsrechtsentschädigungen, Abgeltung der Staatsgarantie, Dividenden und Steuern verbuchen.

Nach Steuern resultierte im ersten Semester 2011 ein um 2,1 Prozent auf 59,2 Millionen Franken erhöhter Halbjahresgewinn (Vorjahresperiode 58,0 Millionen Franken). Der mit anderen Kantonalbanken vergleichbare Reingewinn vor Steuern erreichte 83,3 Millionen Franken. Damit wird das entsprechende Vorjahresergebnis um 1,9 Prozent übertroffen.

Konzernabschluss entfällt
Seit dem 1. Mai 2010 ist die Informatik der BEKB | BCBE nicht mehr in eine eigene Tochtergesellschaft ausgelagert. Mit der Übertragung an eine Drittgesellschaft, der HewlettPackard (Schweiz) GmbH, welche in Bern das HP Banking Service Center betreibt, fällt die Voraussetzung für die Konsolidierung weg. Die RTC Real-Time Center AG übt keine operative Tätigkeit mehr aus. Die BEKB | BCBE hält keine anderen wesentlichen Tochtergesellschaften. Dadurch entfällt ein Konzernabschluss.


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 Berner Kantonalbank AG (Firmenporträt)
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