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IKB Deutsche Industriebank: Halbjahreszahlen für das Geschäftsjahr 2011/12


IKB Deutsche Industriebank AG

28.11.2011, Der Konzernfehlbetrag der IKB Deutsche Industriebank ist im ersten Geschäftshalbjahr 2011/12 (1. April bis 30. Sep-tember 2011) mit 312 Mio. € höher ausgefallen als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (Konzernfehlbetrag 246 Mio. €). Massgeblich hierfür war im Wesentlichen die Verschärfung der Finanzkrise, die vor allem zu einer extremen Ausweitung der Risikoprämien für mittlerweile fast alle staatlichen Schuldner aus dem Euro- Raum geführt hat. Bereinigt um Sonderfaktoren wurde ein positives Konzernergebnis von 15 Mio. € (-81 Mio. €) erreicht.


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Der Zinsüberschuss verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 6 Mio. € auf 76 Mio. €.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft führte zu einem positiven Saldo von 30 Mio. € (Vorjahr: negativer Saldo von 38 Mio. €). Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen Teilauflösungen der bisher gebildeten Portfolio- und Einzelwertberichtigungen aufgrund der – im Berichtszeitraum – anhaltend positiven konjunkturellen Lage in Deutschland bei rückläufiger Bestandsentwicklung.

Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge erreichte mit 106 Mio. € einen um 74 Mio. € höheren Wert als im Vorjahresvergleichszeitraum.

Der Provisionsüberschuss fiel mit -31 Mio. € um 14 Mio. € besser als der Vorjahresvergleichswert aus. Zum einen konnte der Provisionsüberschuss aus dem operativen Kredit- und Beratungsgeschäft gesteigert werden, während zum anderen die an den SoFFin zu zahlenden Garantieprovisionen in Höhe von 55 Mio. € (Vorjahr: 64 Mio. €) zwar rückläufig waren, aber immer noch zu einer erheblichen Belastung des Provisionsüberschusses führten. Ohne die Garantieprovisionen läge der Provisionsüberschuss im ersten Halbjahr 2011/12 bereinigt bei 24 Mio. € und damit um 5 Mio. € über dem um diesen Effekt bereinigten Vorjahresvergleichswert.

Das stabile Kreditneugeschäft, steigende Margen und wachsende Provisionserträge haben zu einem deutlichen Zuwachs beim Nettobankeinkommen (Zins- und Provisionsüberschuss abzüglich Risikovorsorge) geführt (75 Mio. € nach -12 Mio. € im Vorjahreszeitraum). Das erweiterte Geschäftsmodell und die fokussierte Ausrichtung der Bank auf den Finanzierungs- und Beratungsbedarf der traditionellen mittelständischen Kundschaft zeigt erste Erfolge.

Das Fair-Value-Ergebnis lag bei -273 Mio. € und damit um 203 Mio. € unter dem Vorjahresvergleichswert. Im Fair-Value-Ergebnis spiegeln sich vor allem die Bewertungseffekte aus der europäischen Staatsschuldenkrise wider, die zu Ausweitungen der Risikoprämien und zur Senkung der Langfristzinsen geführt hat. Das Fair-Value-Ergebnis enthält daher negative Ergebnisbeiträge vor allem aus der Bewertung von langfristigen Anlagen und Verbindlichkeiten sowie Derivaten in Höhe von -303 Mio. €. Die Ausweitung der IKB-Spreads hat umgekehrt zu Bewertungsgewinnen bei bestimmten Verbindlichkeiten der IKB in Höhe von 71 Mio. € geführt. Marktwertentwicklungen bei den Portfolioinvestments belasten das Ergebnis mit 40 Mio. €.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen lag mit -10 Mio. € um 47 Mio. € unter dem Vorjahresvergleichswert. Durch die Vertrauenskrise an den internationalen Kapitalmärkten sind insbesondere bei den Portfolioinvestments durch negative Marktwertentwicklungen Bewertungsverluste angefallen, während im Vorjahr positive Marktwertentwicklungen und Verkäufe zu einem positiven Ergebnis geführt hatten.

Die Verwaltungsaufwendungen lagen mit 148 Mio. € um 2 Mio. € über dem Vorjahresvergleichswert und sind unverändert durch die Erfüllung der EU-Auflagen sowie Investitionen in die Neuausrichtung des Geschäftsmodells der Bank beeinflusst. Die Personalaufwendungen sind um 3 Mio. € auf 81 Mio. € angestiegen, was insbesondere auf die im Zuge des Ausbaus des Geschäftsmodells um 26 auf 1.555 gestiegene durchschnittliche Mitarbeiteranzahl zurückzuführen ist. Demgegenüber lagen die Anderen Verwaltungsaufwendungen mit 68 Mio. € um 1 Mio. € unter dem Vor-jahreswert.

Das Sonstige betriebliche Ergebnis verbesserte sich gegenüber dem Ver-gleichszeitraum um 106 Mio. € auf 42 Mio. €. Wesentlicher Bestandteil waren positive Effekte aus der Bewertung von eigenen Verpflichtungen gemäss IAS 39 AG 8. Diese ergaben sich aus der vor allem im Zusammenhang mit der Finanz- und Staatsschuldenkrise erforderlichen Anpassung der Erwartungen in Bezug auf die geschäftliche Entwicklung.

Das Operative Ergebnis lag mit -312 Mio. € um 58 Mio. € unter dem Ergebnis des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Das bereinigte Operative Ergebnis betrug 15 Mio. € (Vorjahr: -62 Mio. €).

Das Steuerergebnis betrug 0,2 Mio. €. Insgesamt wird somit ein unbereinigter Konzernfehlbetrag von 312 Mio. € ausgewiesen, der gegenüber dem Vorjahresvergleichswert von 246 Mio. € um 66 Mio. € höher ausgefallen ist. Nach Bereinigung um Sonderfaktoren ergab sich ein Konzernüberschuss von 15 Mio. € (Vorjahr: Fehlbetrag in Höhe von 81 Mio. €).

Die Bilanzsumme lag am 30. September 2011 bei 31,7 Mrd. € und damit leicht über dem Niveau des Bilanzstichtages 31. März 2011. Die in den EU-Auflagen für die Bilanzsumme zum 30. September 2011 gesetzte Höchstgrenze von 33,5 Mrd. € ist damit eingehalten.

Aufgrund der Beschlüsse des EU-Gipfels vom 26./27. Oktober 2011 ergab sich nach Erstattung der Meldung an die Bundesbank gemäss HGB das Erfordernis, Forderungen gegenüber der Republik Griechenland wertzuberichtigen. Entsprechend aktualisiert beläuft sich die Kernkapitalquote der IKB-Gruppe zum 30. September 2011 auf 10,7% und die Gesamtkapitalkennziffer auf 14,3 %.

Ausblick
Der 30. September 2011 war der Stichtag zur Erfüllung der EU-Auflagen. Die IKB hat die im Restrukturierungsplan vorgesehenen Massnahmen zeitgerecht umgesetzt und im Umstrukturierungszeitraum alle rechtlich möglichen Massnahmen zur Erfüllung der EU- Auflagen ergriffen. Die IKB geht daher davon aus, dass die Auflagen zum Stichtag erfüllt sind. Die finale Berichterstattung gegenüber der EU-Kommission über die Umsetzung der Auflagen wird Anfang Januar 2012 erfolgen. Die Beschränkungen und Lasten aus der Erfüllung der EU- Auflagen werden damit sukzessive entfallen.

Die Rechtsrisiken der IKB konnten durch die Beendigung der Rechtsstreitigkeiten mit Crédit Agricole Corporate and Investment Bank und Financial Guaranty Insurance Corporation im September 2011 deutlich verringert werden.

In Bezug auf eine der Anlegerklagen wegen angeblich fehlerhafter Kapitalmarktinformation im Vorfeld der Krise im Jahre 2007 sieht die Gesellschaft ihre Rechtsposition aufgrund der vorläufigen Ausführungen des Bundesge-richtshofs im Rahmen einer mündlichen Verhandlung vom 15. November 2011 bezüglich des Nichtbestehens deliktischer Ansprüche bestätigt. Die Gesellschaft geht weiterhin davon aus, dass in dem vorgenannten Zusammenhang insgesamt keine begründeten Schadenersatzansprüche von Investoren bestehen.

Die Liquidität sieht die IKB auch unter Berücksichtigung aller fälligen SoFFin-Anleihen (aktuelles Volumen 7,3 Mrd. €) als gesichert. Die erste SoFFin-garantierte Anleihe wurde Ende April 2011 planmässig zurückgezahlt, und im Juli 2011 wurden weitere SoFFin- Garantien in Höhe von 1,3 Mrd. € vorzeitig zurückgegeben. Die Refinanzierungsstruktur der IKB wird mit Hilfe von besicherten Finanzierungen und dem weiter ausgebauten Einlagen- und Schuldscheindarlehensgeschäft mit Unternehmenskunden, Privatkunden (IKB direkt) und institutionellen Investoren diversifiziert.

Die IKB sieht gute Chancen, ihre Aktivitäten im Bereich von Beratungs-, Kapitalmarkt-, Absicherungs- und Kreditprodukten gezielt und nachhaltig zu erweitern. Aufgrund der Kosten der Restrukturierung sowie der Anlaufkosten für die neuen Geschäftsaktivitäten wird es noch Zeit brauchen, bis sich die Neuausrichtung nachhaltig positiv in der Gewinn- und Verlustrechnung niederschlägt. Erkennbar ist bereits jetzt ein positiver Trend bei der Diversifikati-on und der Erhöhung der Erträge im Neugeschäft. Die Entwicklung des Neugeschäfts liegt aufgrund der Staatsschuldenkrise gleichwohl unterhalb der Erwartungen. Die Verwaltungskosten im Konzern werden – nach einem zwischenzeitlichen Wiederanstieg aufgrund der Investitionen in die Infrastruktur und der Kosten der Erfüllung der EU-Auflagen – weiter reduziert werden, soweit der aus weiterer Regulierungsinitiativen entstehende Mehraufwand begrenzbar bleibt.

Ein möglicher Verkauf der IKB durch Lone Star kann die weitere geschäftliche Entwicklung des Unternehmens positiv beeinflussen. Der Vorstand der IKB bleibt daher weiterhin offen für die Unterstützung des Vorhabens von Lone Star.

Die aktuelle Lage ist geprägt von Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Dauer und Tiefe der Staatsschuldenkrise in der Euro-Währungsunion, der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA und einer möglichen Abkühlung der Wirtschaft in Deutschland, die zu einer hohen Ergebnisvolatilität in der Geschäftsentwicklung der IKB führen können.

Ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor für die weitere geschäftliche Entwicklung besteht in der Welle von Regulierungen für Banken, die entweder bereits in der Umsetzung sind oder aktuell noch erwogen werden. Neben den hohen Umsetzungskosten ist oftmals ungewiss, ob und wann materiell wesentliche Auswirkungen entstehen und welche Übergangszeiträume verbleiben. Die Unsicherheit wird dadurch erhöht, dass viele Vorhaben hinsichtlich ihrer gemeinsamen Auswirkung und hinsichtlich ihres Zusammenwirkens mit umfassenden Neuerungen in der nationalen und internationalen Rechungslegung schwierig abzuschätzen sind.

Der Vorstand der IKB hält an dem Ziel fest, mittelfristig operativ Gewinne zu erzielen. Die aktuelle Staatsschuldenkrise im Euro-Raum überschattet gegenwärtig alles und wird diese Zielerreichung zeitlich verzögern. Wie lange die besagte Staatsschuldenkrise noch andauert, ist ungewiss. Ferner wird auch die Bedienung der Besserungsabreden in Höhe von insgesamt 1.151,5 Mio. € sowie von Wertaufholungsrechten der hybriden Kapitalgeber voraussichtlich dazu führen, dass für mehrere Geschäftsjahre keine oder nur geringe Überschüsse im Konzern und in der IKB AG ausgewiesen werden.


Medienkontakt:
IKB Deutsche Industriebank AG Wilhelm-Bötzkes-Str. 1 40474 Düsseldorf Tel. 0211 8221 0 Fax 0211 8221 3959 info@ikb.de

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