Economiesuisse: Stimmungsbild der Schweizer Wirtschaft, Wachstumschancen trotz Schuldenkrise

05.11.2012, Angesichts der schwierigen Lage im europäischen Umfeld erwarten die Topmanager in der Schweiz eine konjunkturelle Abkühlung mit erheblichem Handlungsbedarf in naher Zukunft. Dennoch sehen gemäss einer repräsentativen Umfrage 85 Prozent der Spitzenkräfte auch Chancen, die Wettbewerbsposition ihres Unternehmens 2013 zu verbessern und auszubauen. Bei 75 Prozent der Befragten wurden bereits Massnahmen eingeleitet, die Wirkung wird jedoch als mehrheitlich unzureichend eingestuft. Der Fokus liegt nun stärker auf tief greifenden Geschäftsmodellanpassungen. Von der Politik werden eine Optimierung der Rahmenbedingungen und insbesondere ein Abbau der Bürokratie erwartet. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der zweiten Befragung von Roland Berger Strategy Consultants, die in diesem Jahr in enger Zusammenarbeit mit economiesuisse realisiert wurde.
Aufgrund der Fortsetzung der momentanen Stützungspolitik der Schweizer Nationalbank wird der Frankenkurs auch zukünftig mehrheitlich bei 1.20 zum Euro gesehen. «Über 50 Prozent der Unternehmen leiden unter dem starken Franken. Eine rasche Abkehr von der Wechselkursuntergrenze hätte entsprechend gravierende Konsequenzen für die Schweizer Wirtschaft», erklärt Rudolf Minsch, Chefökonom von economiesuisse.
Belastende Faktoren mit Handlungsbedarf
Befragt nach den Problemen, die ihren Sektor belasten könnten, nannten die Führungskräfte an erster Stelle die negativen Effekte der Staatsverschuldung, gefolgt vom zunehmenden Protektionismus vieler Länder und einer steigenden Arbeitslosigkeit. Die Finanzdienstleister gehen zudem von einer Konsolidierung ihrer Branche in der Schweiz aus und rechnen mit einer abnehmenden Risikobereitschaft bei vielen Anlegern. Bei 75 Prozent der befragten Schweizer Spitzenkräfte wurden wie bereits im «Stimmungsbild 2011» angekündigt operative Massnahmen eingeleitet. Deren Einfluss wird jedoch als weitestgehend unbefriedigend eingeschätzt. «Der Fokus wird heute deutlich stärker auf tief greifende Geschäftsmodellanpassungen, eine grundlegende Neuausrichtung und die Auslagerung von Schweizer Produktion ins Ausland gelegt», erläutert Beatrix Morath, Managing Partner bei Roland Berger.
Bürokratie als Wachstumsbremse
Um diese Herausforderungen meistern zu können, wünschen sich 66 Prozent der Manager stärkere politische Unterstützung. Gefordert werden nicht etwa Subventionen, sondern allen voran ein Bürokratieabbau (21 Prozent), das Verhindern einer Verschlechterung der Rahmenbedingungen (20 Prozent), aber auch zusätzliche Freihandelsabkommen (17 Prozent).
«Trotz schwieriger Ausgangslage sehen die Befragten auch Chancen, ihr Unternehmen noch besser zu positionieren», sagt Björn Maul, Partner bei Roland Berger. 25 Prozent wollen dies durch Fusionen und Übernahmen erreichen, für 23 Prozent ergeben sich vor allem Möglichkeiten durch Veränderungen im Marktumfeld.
Medienkontakt: Yvonne Brunner Public Relations Tel.: 043 336 86 55 E-Mail: yvonne.brunner@rolandberger.com
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