ASTAG fordert «Masterplan Güterverkehr und Logistik»

30.07.2013, Der Schweiz. Nutzfahrzeugverband ASTAG hat Leitlinien für einen «Masterplan Güterverkehr und Logistik» vorgelegt. Damit soll der Güterverkehr in der Schweiz verstärkt auf die Bedürfnisse von Wirtschaft und Konsumenten ausgerichtet werden. Kernforderungen sind eine rasche bedarfsgerechte Engpassbeseitigung bei der Strasse, eine konsequente Trennung von Netz und Betrieb bei der Schiene sowie der diskriminierungsfreie Zugang zu Terminals. Für neue Gross-Terminalstandorte möchte die ASTAG bei bestehenden Anlagen sowie beim Projekt «Basel-Nord» anknüpfen. Das «Gateway Limmattal» wird unter den aktuellen Voraussetzungen nicht als prioritär eingestuft.
Auf der Strecke blieben der volkswirtschaftlich relevante Güterverkehr für die Schweiz und hier vor allem der Strassentransport. «Bundesrat und Politik haben zu einseitig auf die Schiene gesetzt», kommentierte ASTAG-Zentralpräsident Adrian Amstutz die Ausgangslage. In einem Thesenpapier hat die ASTAG deshalb jetzt Leitlinien für einen «Masterplan Güterverkehr und Logistik» vorgestellt. Die aktuell vorliegenden Vorlagen und Projekte des Bundes würden «an den effektiven Bedürfnissen der Wirtschaft» vorbeizielen, betonte ASTAG-Direktor Michael Gehrken.
Echte «Ko-Modalität» statt Fragmente und Mogelpackungen
Hauptziel eines Masterplans muss es sein, die Position des Güterverkehrs als Ganzes im Sinne der Logistik zu stärken. Insbesondere soll auf die Bedürfnisse von Wirtschaft und Konsumenten eingegangen werden. Absolut zentral ist der wesensgerechte Einsatz der Verkehrsmittel (Ko-Modalität) gemäss ihren jeweiligen Stärken. Nur so kann die notwendige Qualität bei den Transportdienstleistungen erreicht werden.
Die ASTAG übte dabei auch Kritik an den aktuell vorliegenden Projekten und Vorlagen zum Schienengüterverkehr in der Fläche und zu einer Terminalstrategie: Die Vorlagen, so ASTAG- Vizepräsident Jean-Daniel Faucherre entpuppten sich als «Fragment, wenn nicht gar als Mogelpackung», wobei eine «versteckte Agenda» zur Sanierung von SBB Cargo vermutet wird.
Vor diesem Hintergrund hat die ASTAG drei Kernforderungen aufgestellt:
1. Ausbau Strasseninfrastruktur: Für einen leistungsfähigen Güterverkehr muss die Strasseninfrastruktur umgehend den wachsenden Bedürfnissen angepasst werden. Zu lange wurden Sanierung, Modernisierung und Ausbau (Engpassbeseitigung) vernachlässigt. Massiver Handlungsbedarf besteht auf den Hauptachsen und in den Agglomerationen in allen Landesteilen, vorab auch in der Romandie.
2. Trennung Eisenbahnnetz / Betrieb: Die «Milliarden-Subventionitis» im Schienenverkehr ist gescheitert. Stattdessen braucht es eine strukturelle Neuorganisation der Bahnlandschaft mit einer klaren Trennung von Netz und Betrieb. Damit sollen Anreize für die Beteiligung von privatem Kapital und Know-How geschaffen werden.
3. Diskriminierungsfreier Terminalzugang: Ko-Modalität zwischen Schiene und Strasse ist nur mit geeigneten Umschlagsmöglichkeiten möglich. Umso wichtiger sind Terminals an den richtigen Orten mit genügend Kapazitäten und vor allem diskrimierungsfreiem Zugang – ohne Monopol für SBB Cargo. Für neue Gross-Terminalstandorte möchte die ASTAG bei bestehenden Anlagen sowie beim Projekt «Basel-Nord» anknüpfen. Das «Gateway Limmattal» wird unter den aktuellen Voraussetzungen nicht als prioritär eingestuft.
Für die ASTAG ist klar: Die Verkehrspolitik muss neue Wege gehen. Dazu braucht es einen umfassenden «Masterplan Güterverkehr und Logistik». Die vorliegende «Gesamtkonzeption» des Bundes verdient ihren Namen demgegenüber noch nicht.
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Dr. Michael Gehrken, Direktor Telefon: 031 370 85 85 m.gehrken@astag.ch
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