KfW stellt 12. Evaluierungsbericht über die Wirksamkeit der Finanziellen Zusammenarbeit vor
13.11.2013, Unter dem Titel „Fragiles Umfeld. Stabile Wirkung“ legte die KfW heute den zwölften der in zweijährigem Rhythmus erscheinenden Evaluierungsberichte über die Wirksamkeit der Finanziellen Zusammenarbeit mit Entwicklungs- und Transformationsländern vor.
„Natürlich freut es uns, wenn viele Evaluierungsmissionen mit positiven Ergebnissen aus dem Feld zurückkommen, doch dies kann nicht immer der Fall sein. Finanzielle Zusammenarbeit ist dafür da, Investitionen dort zu fördern, wo andere Investoren wegen der besonderen Risiken – wie mangelnder Infrastruktur, fragiler politischer Lage etc. - nicht bereitstehen. Deshalb wird es immer auch vereinzelte Fehlschläge und unbefriedigende Wirkungen geben. Daraus können wir lernen, und dazu ist Evaluierung in erster Linie da. Wir müssen wissen, ob innovative Ansätze die angestrebten Wirkungen auch tatsächlich erzielen konnten, ob Projektdesigns sich bewähren und wie sie verbessert werden können. Deshalb ist die Arbeit der FZ-Evaluierung ein wesentlicher Baustein unserer Qualitätssicherung“, sagte Dr. Norbert Kloppenburg.
Mit der seit über 20 Jahren gepflegten Transparenz werden auch in diesem Bericht alle Evaluierungsergebnisse veröffentlicht. Darunter sind bemerkenswerte Erfolge der Finanziellen Zusammenarbeit wie die Einführung der ersten Kläranlage in Albanien, der Beitrag zum TCX (The Currency Exchange Fund), dem weltweit ersten Fonds zur Refinanzierung von Mikrofinanzinstitutionen in der jeweils lokalen Heimatwährung, und der Bau von ländlicher Infrastruktur in Bangladesch mit beeindruckenden Beschäftigungs- und Einkommenseffekten. Aber auch enttäuschende Ergebnisse werden verzeichnet. Die Einführung eines privaten Betreibermodells im südosteuropäischen Wassersektor misslang; das ursprünglich bei der Einrichtung von Naturparks angestrebte Ziel, den Naturschutz mit zusätzlichen Einnahmen aus Tourismus zu verbinden, erwies sich meist als unrealistisch.
Ein ganzes Kapitel des Berichts beschäftigt sich mit den Evaluierungsergebnissen von Projekten in fragilen Staaten, die erstmals im Querschnitt ausgewertet wurden. Das fragile Umfeld schlägt sich zwar in einer um 6-7 Prozentpunkte signifikant niedrigeren Erfolgsquote als unter stabilen Bedingungen nieder. Absolut gesehen sind die erzielten Wirkungen aber erstaunlich positiv. „Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist die konfliktsensible Auswahl der Zielgruppen der FZ-Unterstützung“, erläutert Frau Terberger. „Eine breite Unterstützung von Flüchtlingen und aufnehmenden Gemeinden sorgt dafür, dass die Gemeinschaft zusammenwächst. Die Bevorzugung einzelner Gruppen dagegen kann dazu führen, dass unbeabsichtigt Konflikte nicht gemindert, sondern geschürt werden.“
„Finanzielle Zusammenarbeit muss gerade in fragilem Kontext einen Beitrag zur Stabilisierung leisten, um ein weiteres Abgleiten in Armut und Konflikt zu verhindern. Das Lernen aus Evaluierungen hilft uns bei dieser immens wichtigen und gleichzeitig extrem schwierigen Aufgabe“, sagte Dr. Kloppenburg.
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