Juli 2015: Exportumsätze schmelzen


Eidgenössisches Finanzdepartement EFD

20.08.2015, Der schweizerische Aussenhandel war im Juli 2015 in beiden Verkehrsrichtungen rückläufig: Nominal gingen die Exporte um 7 % zurück, während die Importe um 8 % abnahmen. Insbesondere das Minus der Einfuhren war preisbedingt. Vier Fünftel der Exportbranchen mussten Umsatzeinbussen hinnehmen. In der Handelsbilanz resultierte ein Überschuss von 3,7 Mrd. Fr.



Uhrenexporte: Stärkster monatlicher Umsatzeinbruch seit 6 Jahren
Im Juli 2015 sanken die Exporte um 7,4 % (real: - 4,9 %) auf 17,9 Mrd. Fr., wobei sich die Güterpreise um insgesamt 2,7 % reduzierten. 2 der 10 wichtigsten Exportbranchen, nämlich die Bijouterie und Juwelierwaren sowie die Textil-, Bekleidungs- und Schuhindustrie, steigerten ihre Umsätze

Den stärksten Rückgang verzeichnete die zweitgrösste Branche, die Maschinen- und Elektronikindustrie. So verringerten sich deren Ausfuhren um 12 % bzw. 385 Mio. Fr. Hierbei gingen die Verkäufe von Maschinen für die Papier- und Grafische Industrie, Wärme- und Kältetechnik, von Textilmaschinen sowie von Werkzeugmaschinen für Metallbearbeitung zwischen 22 % und 26 % zurück. Positiv entwickelten sich hingegen die Lieferungen von übrigen Werkzeugmaschinen (+ 14 %) sowie Pumpen und Kompressoren (+ 10 %). Um einen Zehntel reduzierten sich die Exporte der Kunststoffindustrie sowie Nahrungs- und Genussmittelindustrie (Kaffee: - 16 %). Die Ausfuhren der Uhren-, Metallindustrie sowie Papier- und Grafischen Industrie schrumpften zwischen 8 und 9 %. Das Schwergewicht, die Chemisch-Pharmazeutische Industrie, nahm eine Umsatzeinbusse von 6 % bzw. - 475 Mio. Fr. hin. Hier rührte die Abnahme vor allem von deutlich niedrigeren Exporten in den Segmenten Roh- und Grundstoffe (- 36 %) sowie pharmazeutische Wirkstoffe (- 25 %) her. Die Verkäufe von Präzisionsinstrumenten sanken um 4 %.

Exporte nach Europa und Asien: - 1,6 Mrd. Fr.
Die Exporte nach Kontinenten entwickelten sich gegenläufig. Dabei nahmen die Ausfuhren nach Afrika (+ 25 %) und Nordamerika (+ 5 %; USA: + 8 %) zu. Hingegen verzeichneten die Exporte nach Asien einen deutlichen Rückgang von 15 %. Das Minus rührte unter anderem von den Vereinigten Arabischen Emiraten (- 39 %; Bijouterie), Südkorea (- 26 %), Hongkong(- 22 %; Uhren) und Japan (- 21 %) her. Mit 9 bzw. 8 % sanken auch die Verkäufe nach Lateinamerika (Mexiko: - 20 %; Brasilien: - 14 %) und Europa (EU: - 7 %). Auf dem hiesigen Kontinent brachen die Exporte nach Norwegen (- 57 %) und Russland (- 43 %) ein, während jene nach Spanien und Deutschland um 30 % (- 213 Mio. Fr.) bzw. 17 % (- 667 Mio. Fr.) zurückgingen. Der Wert unseres Nachbarlandes ist zu relativieren, da dieses in der Vorjahresperiode einen Spitzenwert erreicht hatte. Das Plus mit dem Vereinigten Königreich(+ 40 %; Pharma) und Frankreich (+ 9 %; Uhren und Bijouterie) verhinderte einen noch gravierenderen Exportrückgang mit Europa.

Starker Importrückgang bei den Rohstoffen und Halbfabrikaten
Die Importe reduzierten sich im Juli 2015 um 8,3 % bzw. um 1,3 Mrd. Fr. auf 14,2 Mrd. Fr. Dabei sanken die Preise der eingeführten Waren um hohe 8,5 %, womit der Import real stagnierte. In sämtlichen Hauptgruppen ging die Nachfrage zurück; am deutlichsten büssten die Energieträger (- 33 %; real: -2 %) sowie die Rohstoffe und Halbfabrikate (- 13 %) ein.

Das zweistellige Minus bei den Rohstoffen und Halbfabrikaten (- 491 Mio. Fr.) rührte hauptsächlich von den um einen Fünftel geschrumpften Importen von Chemikalien her – der grössten Untergruppe. Ebenfalls rückläufig waren die Einfuhren von Halbfabrikaten aus Metallen (- 13 %) und von jenen für die Nahrungsmittelherstellung (- 12 %).

Im Investitionsgüterbereich (- 6 %) überwogen die roten Zahlen. Teilweise waren diese zweistellig wie bei den Krafterzeugungsmaschinen (- 21 %), den Baubedarfswaren (- 11 %) sowie den Arbeitsmaschinen und -geräten (- 10 %). Hervorzuheben ist die Zunahme im Import von 12 % bei den Übermittlungsapparaten und -installationen.

Die Einfuhren von Konsumgütern gingen um 3 % bzw. 243 Mio. Fr. zurück. Dabei war die Entwicklung in den grösseren Subgruppen facettenreich. Während die Bekleidung und Schuhe sowie die Arzneiwaren rückläufige Importe von 8 bzw. 7 % verzeichneten, stiegen die Einfuhren von Uhren (+ 35 %) und Personenwagen (+ 10 %). Die Bezüge von Bijouterie- und Juwelierwaren stagnierten innerhalb Jahresfrist.

Importe: Im Minus mit allen Kontinenten
Die Einfuhren aus allen Erdteilen waren rückläufig. Der stärkste Rückgang resultierte mit Afrika (- 50 %). Dies vor allem aufgrund der zum Erliegen gekommenen Erdölimporte aus Algerien und Nigeria. Um 12 % sanken die Einfuhren aus Lateinamerika (Brasilien: - 21 % und Mexiko: - 13 %). Aus Europa (- 8 %; EU: - 8 %) gingen die Importe auf breiter Front zurück: so jene aus Irland (- 29 %) und Österreich (- 18 %). Deutschland und Italien büssten je 9 % (- 383 bzw. - 157 Mio. Fr.) ein. Das Minus von 7 % mit Asien rührte insbesondere von Hongkong und Japan (je - 27 %) her; hingegen stiegen die Lieferungen aus Singapur um 46 % (Pharma und Maschinen) und aus China um 4 %. Die Einfuhren aus Nordamerika verringerten sich um 3 % (USA: - 2 %).

Konjunkturelle Entwicklung
Saisonbereinigt gingen die Exporte im Juli 2015 im Vergleich zum Vormonat um 1,5 % zurück (real: - 1,7 %). Es handelte sich um die 5. Abnahme seit Jahresbeginn. Damit zeigt der Trend insgesamt weiterhin abwärts. Die Importe verringerten sich nominal um 1,2 % (real: - 2,5 %). Diese weisen nahezu dieselbe Tendenz wie die Ausfuhren aus.



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