Die FMH zu den Krankenkassenprämien 2016

24.09.2015, Die demographische Bevölkerungsentwicklung erhöhe den Bedarf an medizinischen Leistungen: Dank des medizinischen Fortschritts kann heute Menschen geholfen werden, die früher nicht behandelt werden konnten. Beides - Alterung und Fortschritt - verursachen Gesundheitskosten. Ziel ist es, den prognostizierten Kostenanstieg moderat zu halten. Dazu werde die Ärzteschaft weiterhin beitragen, so die FMH.
Unterschiedliche Finanzierung
Dass heute Behandlungen vermehrt ambulant erbracht werden und nicht mehr stationär, senkt zwar die Kosten, erhöht aber die Prämien. Grund ist die unterschiedliche Finanzierung im ambulanten und stationären Bereich. Prämienzahler bezahlen ambulante Behandlungen zu 100 Prozent, Spitalleistungen dagegen nur zu 45 Prozent, den Rest übernehmen die Kantone. Somit wirken sich ambulante Leistungen stärker auf die Prämien aus als stationäre.
Zur Dämpfung des Anstieges der Gesundheitskosten steuert die Ärzteschaft bereits heute bei: Die FMH hat sowohl bei der Tarifeinführung 2004 als auch bei der Tarifentwicklung, ambulant und stationär, stets Hand geboten für moderate Lösungen. Der durchschnittliche Taxpunktwert für ambulante Leistungen im Unfall- und Krankenversicherungsbereich ist über alle Kantone in den letzten 13 Jahren kaum angestiegen.
Patientennutzen im Vordergrund
Die FMH unterstützt «Smarter medicine», die den Nutzen von medizinischen Leistungen beurteilt. Dabei sollen Leistungen mit geringem Nutzen für den Patienten vermieden werden. Kriterien hierfür sind die Angemessenheit und Notwendigkeit. Zudem erachtet die FMH Health Technology Assessment (HTA) als hilfreiches Instrument zur Beurteilung der Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit medizinischer Leistungen. Die FMH unterstützt deshalb die verschiedenen HTA-Aktivitäten in der Schweiz.
Arbeitsmodelle im Wandel
Zur Abdeckung eines Vollzeitäquivalents (100 Prozent-Pensum) sind heute mehr Ärztinnen und Ärzte nötig als früher. Dies aus zwei Gründen: Einerseits sinkt das Vollzeitäquivalent einer Ärztin und eines Arztes langsam: Vor einer Generation lag dieses bei 70 Wochenstunden, aktuell sind es 50 Wochenstunden. Andererseits haben sich auch in der Medizin die Arbeitsmodelle geändert, immer mehr Ärztinnen und Ärzte arbeiten Teilzeit: Aktuell sind rund 34'000 Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz tätig, umgerechnet auf Vollzeitäquivalente entspricht dies allerdings nur rund 29'500 Ärzten.
Unsere patientenfreundliche Gesundheitsversorgung zeichnet sich aus durch gute Zugänglichkeit und geringe Wartezeiten, sagt der Euro Health Consumer Index 2014. Der Spital- und Klinik-Barometer 2014 von H+, eine repräsentative Befragung von Stimmberechtigten, verdeutlicht die Ansprüche an die Gesundheitsversorgung in der Schweiz: Eine klare Mehrheit von 81 Prozent wünscht sich, dass jede Region über eine Klinik oder ein Spital verfügt mit den wichtigsten Leistungen in der Grundversorgung und für Notfälle. Für 77 Prozent der Befragten darf bei einem akuten Notfall die medizinische Einrichtung nicht weiter als 15 Minuten entfernt sein.
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