Santésuisse: Gefahr von steigenden Medikamentenpreisen ist nicht gebannt

03.02.2017, Wie der Bundesrat bekannt gegeben hat, wird die Überprüfung der Medikamentenpreise wieder aufgenommen. Mit der weiterhin alle drei Jahre durchgeführten Überprüfung ist das Einsparpotenzial allerdings immer noch zu gering. Notwendig wäre die jährliche Preisanpassung. Das von santésuisse geforderte Antrags- und Beschwerderecht bei der Aufnahme in die Kassenpflicht wurde leider gestrichen.
Antrags- und Beschwerderecht auf der Strecke geblieben
Um Rekurse der Pharmafirmen wegen Ungleichbehandlung zu verhindern, müssten alle kassenpflichtigen Medikamente jedes Jahr überprüft werden. Weiter wird gemäss der Verordnungsänderung den Krankenversicherern keine Handhabe eingeräumt, gegen überhöhte Medikamentenpreise vorzugehen. Rekurrieren gegen einen Entscheid des Bundesamtes für Gesundheit dürfen nämlich weiterhin nur die Hersteller. Die Krankenversicherer haben keine Handhabe, gegen überhöhte Medikamentenpreise vorzugehen. Das fehlende Beschwerderecht ist eine Ungleichbehandlung der Krankenversicherer und der Prämienzahler.
Schon lange Preisabschläge bei den Generika gefordert
Die Erhöhung der Abstandsregeln der Generika zu den Originalprodukten wird für die Prämien- zahler gewisse Einsparungen bringen. Die Massnahme genügt aber nicht. Schon lange verweist santésuisse auf die dringend nötigen Preisabschläge für die Generika, die im Vergleich zu den Referenzländern um 50 Prozent zu teuer sind. Akzeptable vorübergehende Lösung ist die in den Verordnungen vorgesehene Vergrösserung des Preisabstands zum Originalprodukt. Diese müsste zügig durch ein griffiges Festbetragssystem ersetzt werden, das beispielsweise in den Niederlanden und Dänemark längst schon praktiziert wird.
Mit der konsequenten Anwendung des im Krankenversicherungsgesetz festgelegten Kostengünstigkeitsprinzips und der Förderung der Generika könnten jährlich rund 600 Millionen Franken eingespart werden; überhöhte Vertriebsmargen machen weitere 460 Millionen Franken aus. Einsparungen im Medikamentenbereich von einer Milliarde Franken würden die Versicherten um drei bis vier Prämienprozent jährlich entlasten.
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