VIER PFOTEN schliesst weiteres Hunde-Schlachthaus in Kambodscha

10.08.2020, Tausenden Hunden wird dadurch ein grauenhafter Tod durch Ertränken und Ersticken erspart.
Das von VIER PFOTEN geschlossene Schlachthaus gab selbst an, bis zu 3'000 Hunde pro Jahr getötet zu haben. Damit galt der Schlachthof als einer der bedeutendsten Hundefleisch-Lieferanten in der Umgebung. Das lag auch der strategisch günstigen Lage zwischen Siem Reap – ein Hotspot für Hundefänger – und der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh, Heimat von über hundert Hundefleischrestaurants. Während der Schlachthaus-Schliessung konnte VIER PFOTEN alle 15 Hunde retten und zu ihrer lokalen Partnerorganisation Animal Rescue Cambodia bringen. Dort werden Tierärzte und Pfleger die Hunde so lange betreuen, bis sie ein passendes Zuhause gefunden haben. «In Kambodscha gibt es derzeit viel Bewegung, um den Handel mit Hundefleisch zu beenden. Wir sind erleichtert, dass wir ein weiteres Schlachthaus schliessen konnten. Damit bleibt tausenden Hunden zukünftig ein qualvoller Tod erspart. Die Besitzer des Schlachthauses wollten aus dem Hundefleischhandel aussteigen und haben deshalb mit uns kooperiert. Mit der Schliessung des Schlachthofes endet unsere Arbeit aber nicht. Die kommenden Wochen und Monate werden für die Genesung der geretteten Hunde entscheidend sein. Wir werden sie bestmöglich versorgen, damit sie dieses traumatische Erlebnis verarbeiten können», sagt Dr. Katherine Polak, Tierärztin und Leiterin der VIER PFOTEN Streunerhilfe in Südostasien.
Vom Hundeschlachter zum Lebensmittelhändler
Angesichts der kürzlichen Ankündigung eines Hundefleischverbots in der Provinz Siem Reap gibt es in Kambodscha immer mehr Hundefleischhändler, die ihre Geschäfte niederlegen wollen. Im Zuge ihrer Recherchen zum Hundefleischhandel traf VIER PFOTEN auf die Schlachthof-Besitzer in Kampong Thom. Die Betreiber erzählten dem Team, dass sie ebenfalls aus dem Hundefleischhandel aussteigen möchten. Um eine Lebensgrundlage nach dem Ausstieg sicherzustellen, unterstützte VIER PFOTEN die ehemaligen Hundeschlachter beim Bau eines kleinen Lebensmittelladens. Zudem verpflichteten sie sich, nie wieder in den Hundefleischhandel einzusteigen. Das VIER PFOTEN Team entsorgte deshalb auch alle Käfige und das gesamte Schlachtzubehör.
Drei Millionen tote Hunde jährlich in Kambodscha
Mit Ausnahme der Provinz Siem Reap gibt es in Kambodscha keine expliziten Gesetze, die den Handel mit Hundefleisch verbieten. VIER PFOTEN Recherchen zeigen, dass jährlich rund drei Millionen Hunde in Kambodscha für ihr Fleisch getötet werden. Der Grossteil der Hunde wird ertränkt, erhängt oder erstochen. Der Hundefleischhandel ist ein gewinnorientiertes Geschäft. Ein lebender Hund bringt zwischen 1.90 und 2.90 Franken pro Kilo, während ein Kilo rohes Hundefleisch für bis zu 4 Franken verkauft wird. Ein Hundefleisch-Gericht kostet weniger als 1.20 Franken. Allein in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh hat VIER PFOTEN über 110 Restaurants, die Hundefleisch anbieten, dokumentiert. Männer machen den Grossteil der Konsumenten aus. Nach getaner Arbeit verzehren sie das Fleisch als Bar-Snack gemeinsam mit Alkohol. Frauen hingegen essen Hundefleisch nicht in der Öffentlichkeit, jedoch Zuhause – oft aufgrund des Irrglaubens, dass das Fleisch eine heilende Wirkung hat. Obwohl der Handel floriert, bleibt der Verzehr von Hundefleisch eine kontroverse Praxis unter den Einheimischen.
VIER PFOTENs Kampf gegen den Hunde- und Katzenfleischhandel
VIER PFOTEN arbeitet in Kambodscha mit der lokalen
Tierschutzorganisation Animal Rescue Cambodia sowie mit dem Cambodian Mine Action
Centre – eine Dienststelle der kambodschanischen Regierung – zusammen. Um den brutalen
Handel mit Hunde- und Katzenfleisch in Südostasien nachhaltig zu beenden, hat VIER
PFOTEN eine Kampagne auf internationaler und nationaler Ebene in Kambodscha, Vietnam
und Indonesien gestartet. «Durch Aufklärungsarbeit und Kooperationen mit den
verantwortlichen Behörden und Tourismusverbänden sollen die Regierungen dazu gebracht
werden, strenge Tierschutzgesetze einzuführen, die das Fangen, Schlachten und Essen von
Hunden und Katzen verbieten. Das wird nicht nur Tiere, sondern auch Menschen schützen.
Die aktuelle COVID-19 Pandemie hat gezeigt, welche Risiken der Handel mit lebendigen
Tieren birgt. Unhygienische Haltungsbedingungen, brutale Praktiken, Vermischung kranker
Tiere: Das alles ist auch im kambodschanischen Hundefleischhandel zu beobachten. Es ist
ein ideales Umfeld für die Entwicklung neuer Viren», erklärt Dr. Karanvir Kukreja, Tierarzt und
Projektmanager der VIER PFOTEN Kampagne. VIER PFOTEN unterstützt darüber hinaus
lokale Tierschutzorganisationen und Gemeinden mit humanen und nachhaltigen Programmen
zum Management der Hunde- und Katzenpopulation. VIER PFOTEN ist auch Teil der
Tierschutzkoalitionen DMFI (Dog Meat Free Indonesia) und ACPA (Asia Canine Protection
Alliance), die gegen den Hunde- und Katzenfleischhandel in Südostasien lobbyieren.
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