Bundesamt für Statistik: Beschäftigung in der Schweiz im 3. Quartal 2020 weiterhin rückläufig

26.11.2020, Im 3. Quartal 2020 ist die Gesamtbeschäftigung (Anzahl Stellen) im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,4% gefallen (+0,5% zum Vorquartal). In Vollzeitäquivalenten sank die Beschäftigung im selben Zeitraum um 0,1%. In der gesamten Wirtschaft wurden 11 900 offene Stellen weniger gezählt als im entsprechenden Vorjahresquartal (–15,1%) und auch der Indikator der Beschäftigungsaussichten zeigt nach unten (–2,3%). Dies geht aus den neuen Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) hervor.

Bei den saisonbereinigten Werten stieg die totale Beschäftigung im Vergleich zum Vorquartal um 0,5%. Im sekundären Sektor fiel sie um 0,4%, während sie im tertiären Sektor um 0,7% anstieg. In Vollzeitäquivalenten belief sich das Beschäftigungsvolumen insgesamt auf 4,016 Millionen Stellen (– 0,1% gegenüber dem Vorjahresquartal). Während sich die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten im sekundären Sektor rückläufig entwickelte (–10 000 Einheiten, –1,0%) stieg sie im tertiären Sektor an (+7000 Einheiten, +0,3%).
Starker Rückgang im verarbeitenden Gewerbe, Gastgewerbe und in der Temporärbranche
Im sekundären Sektor war das Beschäftigungswachstum sowohl im Abschnitt «Verarbeitendes Gewerbe» (–10 000, –1,5%) als auch im Abschnitt «Baugewerbe» (–3000, –0,6%) rückläufig. Auch der tertiäre Sektor entwickelte sich mehrheitlich negativ. Insbesondere der Abschnitt «Gastgewerbe» (–29 000, –10,9%) und die Branche «Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften» (–8000; –6,4%) sind weiterhin stark von der Covid-19-Krise betroffen. Ein Wachstum ist hingegen unter anderem im Abschnitt «Gesundheits- und Sozialwesen» zu beobachten (+17 000, +2,3%).

Unterschiedliche Beschäftigungslage nach Regionen und Sektoren
Im 3. Quartal 2020 zeigte die Entwicklung der Beschäftigung in fast allen Grossregionen nach unten: Im Jahresvergleich nahm die Beschäftigung nur in Zürich zu (+0,8%). In den übrigen Grossregionen nahm die Beschäftigung ab, wobei der Rückgang im Tessin (–1,5%) besonders stark ausfiel. Im sekundären Sektor verzeichnete nur die Genferseeregion (+0,9%) eine Zunahme der Beschäftigten und in der Zentralschweiz stagnierte die Beschäftigtenzahl. Die restlichen Grossregionen verzeichneten Rückgänge zwischen –0,5% (Nordwestschweiz und Ostschweiz) und –3,7% (Tessin). Der tertiäre Sektor vermeldete in Zürich (+1,3%) und im Espace Mittelland (+0,2%) einen Anstieg der Beschäftigten.
Anzahl offener Stellen geht weiter zurück
In der gesamten Wirtschaft wurden 11 900 offene Stellen weniger gezählt als im entsprechenden Vorjahresquartal (–15,1%). Die Anzahl offener Stellen ging sowohl im sekundären als auch im tertiären Sektor um 12,5%, respektive 15,8% zurück. Die Quote der offenen Stellen entsprach im Total 1,3%, im sekundären Sektor 1,5% und im tertiären Sektor einem Anteil von 1,2%.

Negative Beschäftigungsaussichten
Im 3. Quartal 2020 repräsentieren die Unternehmen, die den Personalbestand im nächsten Quartal beibehalten wollen, 73,3% der Gesamtbeschäftigung (72% im Vorjahresquartal). Diejenigen Unternehmen, die eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl planen, vertreten 8,3% der Beschäftigten (9,9% im Vorjahresquartal). Jene, die einen Beschäftigungsabbau beabsichtigen, führen 6,8% der Beschäftigten in ihren Reihen (4,3% im Vorjahresquartal). Der Anteil jener Unternehmen, die sich zur Frage nicht geäussert haben, beläuft sich auf nur 11,7% der 18 000 befragten Unternehmen (13,8% im Vorjahresquartal). Der Indikator der Beschäftigungsaussichten, der aus diesen Angaben berechnet wird, ist gegenüber dem Vorjahr gesunken (1,01, –2,3%). Der Indikator ist im Abschnitt «Verarbeitendes Gewerbe» (0,99), «Verkehr und Lagerei» (0,98) und besonders im «Gastgewerbe» (0,93) weiterhin unter dem Wert von 1,00, was auf einen weiteren Rückgang der Beschäftigung in diesen Branchen im nächsten Quartal hinweist.
Weniger Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von qualifiziertem Personal
Die Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung von gelernten Arbeitskräften haben im Vergleich zum Vorjahresquartal abgenommen (28,8%, –2,8 Prozentpunkte).
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