VIER PFOTEN: Neues EU-Tiergesundheitsgesetz wird illegalen Welpenhandel nicht stoppen - EU-weites Tiergesundheitsgesetz

22.04.2021, Zürich - Obwohl die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN das neue EU-Tiergesundheitsgesetz (Animal Health Law, AHL) als einen wichtigen ersten Schritt zu mehr Transparenz im Welpenhandel sieht, bedeutet es noch immer nicht das Ende für den illegalen Handel in ganz Europa. Das neue Gesetz soll EU-weite Schutzmassnahmen gegen übertragbare Tierkrankheiten bieten, die auch für Menschen gefährlich sein können. Welpenhändlern wird mit dem Inkrafttreten des AHL ihr illegales Geschäft erschwert, da Personen, die an der Zucht oder dem Verkauf von Welpen beteiligt sind, national registriert sein müssen. Um den illegalen Welpenhandel jedoch effektiv zu bekämpfen, fordert VIER PFOTEN die EU-Behörden auf, mögliche Schlupflöcher zu schliessen und eine EU-weite, verpflichtende Haustierregistrierung einzuführen.
EU-weites Tiergesundheitsgesetz tritt am 21. April in Kraft
Im illegalen Welpenhandel werden die Welpen ihren Müttern zu früh entnommen, meist aus Osteuropa illegal importiert und über den gesamten Kontinent hinweg verkauft. Das AHL macht den Welpenhandel weitaus transparenter und verbessert den Tierschutz, denn alle Verkäufer, Züchter, Transporteure und Sammelstellen von Hunden und Katzen sind nun verpflichtet, sich bei der jeweiligen Regierung zu registrieren. «Das Tiergesundheitsgesetz allein kann den zunehmenden Online-Handel mit Welpen nicht regulieren. Die EU-Kommission muss zusätzlich für eine EU-weite Kennzeichnung und Registrierung von Heimtieren in miteinander verbundenen Datenbanken sorgen. Das führt zu effektiver Rückverfolgbarkeit von Haustieren in allen Mitgliedsstaaten und unterstützt die Behörden bei der Durchsetzung der nationalen und EU-Gesetze», sagt Joanna Randall, Leiterin der Heimtierkampagnen bei VIER PFOTEN.
Die VIER PFOTEN Modelllösung
VIER PFOTEN hat basierend auf der Registrierung von Haustieren und Züchtern eine Modelllösung entwickelt, um den illegalen Handel auf Online-Marktplätzen zu bekämpfen. «Wer in der EU Welpen züchtet oder verkauft, sollte ab dem ersten gezüchteten oder abgegebenen Tier bei der verantwortlichen Behörde registriert sein. Werden die Registrierungsnummern der Züchter ausserdem in die nationalen Haustierregister aufgenommen, kann man die Herkunft jedes einzelnen Tieres rückverfolgen. Damit, und mit der Schaffung einer EU-weit verpflichtenden Haustierregistrierung, können illegale Welpenhändler gestoppt werden», sagt Randall. VIER PFOTEN und Europetnet, ein zentralisiertes europäisches Referenzregister für mehr als 50 Prozent der Haustierregistrierungsdatenbanken, haben gemeinsam ein Sicherheitstool für Online-Marktplätze entwickelt: «Europetnet‘s PetSAFE» schliesst anonyme Händler und unregistrierte, nicht nachverfolgbare Haustiere vom Markt aus. Online-Marktplätze können mit dem System zwischen privaten und kommerziellen Verkäufern unterscheiden und Verbrauchern wird so die schmerzhafte Erfahrung erspart, kranke oder sterbende Tiere ohne Herkunftsnachweis zu kaufen. Irland ist derzeit das erste Land in Europa, welches das neue Sicherheitstool auf ausgewählten Plattformen umsetzt.
Wachsende Nachfrage nach günstigen Welpen
Die wachsende Nachfrage nach reinrassigen Welpen in Westeuropa, insbesondere während der COVID-19-Pandemie, hat nicht nur die Anzahl der gezüchteten Tiere in regulären Betrieben erhöht. Auch sogenannte Welpenfarmen in Ländern wie Polen, Ungarn, der Tschechischen Republik, der Slowakei und Rumänien boomen. Diese Produzenten beliefern in erster Linie Welpenhändler. Die Welpen werden billig gezüchtet und unter grausamen Bedingungen gehalten. Oft sind sie krank und ungeimpft und haben gefälschte oder nicht vorhandene Dokumente, was eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier darstellt. Verhinderbare Tierkrankheiten, wie Tollwut, Ringelwürmer oder Parasiten, sind zoonotisch und können auch auf den Menschen übertragen werden. Durch die steigende Nachfrage und die niedrigen Kosten sind die Gewinnspannen extrem hoch, während das Risiko, erwischt zu werden, gering ist.
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Chantal Häberling
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