Menschen für Menschen - Von Liebe allein wird niemand satt: Starthilfen für sehr arme Familien

19.05.2022, Zürich/Abaya (ots) - Die vier kleinen Töchter essen nur Brot, morgens und abends. "Das Mittagessen lassen wir ausfallen", sagt Zinabwa Boru, 28, ihre Mutter. "Wir haben kein Geld dafür." Wie viele Familien in Äthiopien haben sie und ihr Mann Tariku Tilahun, 30, aus dem Dorf Hafursa Bangasa im südäthiopischen Bezirk Abaya keine Ressourcen, um sich ein menschenwürdiges Leben zu erarbeiten. Gibt es Auswege aus dieser extremen Armut?
Die Atmosphäre in der Hütte aus Holz, Lehm und Plastikplanen ist liebevoll. Die Mädchen legen die Köpfe an die Schultern der Eltern. Der Blick von Tariku Tilahun ist sanft, wenn er seine Frau anblickt. "Wir kennen uns, seit wir Kinder sind", sagt Zinabwa Boru. "Wir haben gespielt und Wasser geholt." Irgendwann sei zur Freundschaft die Liebe hinzugekommen, ergänzt Tariku. Doch ihre Herkunft hatte dem jungen Paar ein schlechtes Blatt in die Hand gegeben.
"Ich durfte nie in
die Schule gehen", sagt Zinabwa. Sie stammt aus einer Familie mit acht Kindern - traditionell
kommen die Mädchen an zweiter Stelle, wenn es um Schulbildung geht. Tarikus Vater war Soldat, er
starb im damaligen äthiopischen Bürgerkrieg kurz nach der Geburt seines Sohnes. Als die Mutter
krank wurde, schickte sie ihren Sohn als Hütebub zu einem Bauern im Dorf:
In Abaya gibt es keine Industrie und kaum Handel. Feste Gehälter gibt es nur für die wenigen, die beim Staat angestellt sind, als Lehrer oder in der Verwaltung. Manche Bauern verdienen mit Kaffee etwas Geld. Aber Tariku und Zinabwa besitzen keine Kaffeegärten und auch keine anderen Nutzflächen.
Der Weg in die Selbständigkeit
Was könnte ihnen helfen? "Wir bräuchten ein kleines Startkapital", sagt Tariku. "Dann könnten wir endlich investieren und auf eigene Rechnung arbeiten." In einem Stall hinter dem Haus mästet das Paar regelmässig einen Ochsen - eigentlich ein einträgliches Geschäft. Das Problem: Zinabwa und Tariku haben kein Kapital, um selbst ein Tier zu kaufen. Stattdessen zahlt ein Nachbar den Kaufpreis. Alle Arbeit wie die Futtersuche auf kommunalen Brachflächen wird von Zinabwa und Tariku erledigt - aber beim Verkauf des Ochsen nach drei bis vier Monaten wird der Gewinn hälftig zwischen ihnen und dem Investor geteilt.
So läuft es auch in der Teebude am Dorfplatz: Tariku betreut dort von morgens bis abends die Gäste. Aber den Gewinn muss er mit dem Budenbesitzer teilen. Damit bleibt ihm ein Entgelt von umgerechnet 45 bis 55 Rappen pro Tag.
Hafursa Bangasa ist eines der Dörfer im Distrikt Abaya, denen
Allein im Jahr 2021 erhielten 261 Familien in Abaya über
Parallel zu den Mikrokrediten organisiert
Zum ersten Mal im Leben ein Festessen
Die
Armut in Abaya verschärft sich in kinderreichen Familien mit fünf und mehr Kindern. "Deshalb ist es
uns wichtig, dass wir in den Selbsthilfegruppen auch über Familienplanung informieren", betont
Kelsang Kone, Geschäftsführer von
Die Rückzahlungen der Mikrokredite fliessen nicht an
Durch die offene Tür der Hütte von Tariku und Zinabwa im Dorf Hafursa Bangasa stolziert ein Huhn und scharrt im Lehmboden. "Die Henne gehört einem Nachbarn", sagt Tariku: Bis jetzt besitzt die Familie nicht einmal ein einziges Tier.
"Doro Wot", ein scharfer Eintopf mit Poulet, ist das Nationalgericht Äthiopiens. Man isst es an Festtagen. Die Eltern hoffen, dass sie an Weihnachten ihren Kindern zum ersten Mal im Leben "Doro Wot" bieten können.
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