Ausgerechnet im Advent: Einkommen der Kakaobauernfamilien sinken dramatisch - Max Havelaar-Stiftung


Max Havelaar-Stiftung (Schweiz)

12.12.2022, Während für die Schokoladenbranche das einträgliche Vorweihnachtsgeschäft langsam Fahrt aufnimmt, wird die Einkommenssituation für die Kakaobauernfamilien in Westafrika immer prekärer. Eine starke Abwertung der lokalen Währungen gegenüber dem US-Dollar und die höchste Inflation seit 2011 lassen die Einkommen der Kakaobauernfamilien dahinschmelzen. Dennoch weigern sich grosse internationale Kakaohändler, angemessene Preise zu bezahlen. Dass es auch anders gehen würde, zeigen Beispiele aus der Schweiz.


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Ghana und Cote d’Ivoire zählen zu den wichtigsten Kakaoanbauländern, knapp zwei Drittel der weltweiten Ernte stammen aus diesen westafrikanischen Ländern. Die Einkommenssituation der ohnehin oftmals von Armut bedrohten Kakaobauernfamilien verschlechtert sich gerade dramatisch. Denn aktuell kommt es in Westafrika zu einer Abwertung der lokalen Währungen gegenüber dem US-Dollar. Cote d’Ivoire erlebt zudem die höchste Inflation seit 2011. Zusätzlich stiegen durch den weltweiten Inflationsdruck auch die Preise für Transport, Energie und Düngemittel auf Rekordniveau.

Gleichzeitig stagnieren die Einkommen der Kakaobauernfamilien, denn grosse internationale Kakaohändler weigern sich seit Jahrzehnten standhaft, angemessene Preise zu bezahlen. Dazu Renato Isella, Geschäftsführer von Fairtrade Max Havelaar: «Viele Schokoladenkonzerne weltweit reden zwar ständig von fairen Preisen, lösen dieses Versprechen aber in der Realität am Verhandlungstisch nicht ein.» Doch es geht auch anders. 2021 wurden 6830 Tonnen Fairtrade-Kakao in die Schweiz verkauft. «Dank dem Fairtrade-Mindestpreis und der zusätzlichen Fairtrade-Prämie erzielten die Kakaobauernfamilien ein um fast 2,5 Millionen Dollar höheres Einkommen, als wenn sie konventionell verkauft hätten», so Isella.

Starkes Umsatzwachstum mit Fairtrade-Schokolade in der Schweiz

Dass sich faire Preise im Ursprung und wirtschaftlicher Erfolg im umkämpften Schokolademarkt nicht ausschliessen, sondern im Gegenteil Fairness ein Wettbewerbsvorteil sein kann, belegen Zahlen aus dem Schweizer Markt. Im ersten Halbjahr 2022 konnte der Umsatz mit Fairtrade-Schokolade in der Schweiz um weitere 18 % gesteigert werden – und das trotz eines global sehr schwierigen Umfeldes mit Krieg in der Ukraine sowie Inflationsdruck und steigenden Energiekosten für die Menschen in der Schweiz. «Fairtrade ist ein Verkaufsargument. Das hat jüngst auch das Schweizer Traditionsunternehmen Maestrani, Hersteller der bekannten Minor- und Munz-Prügeli, davon überzeugt, das Sortiment vollständig auf Fairtrade-Kakao umzustellen», so Isella. Damit ist Maestrani nebst der Fairtrade-Pionierin Coop mit Chocolat HALBA der zweite grosse Schweizer Schokoladenhersteller, der vollständig auf Fairtrade-Kakao setzt.

Konsumenten entscheiden mit

Damit noch mehr Kakaobauern in Westafrika ein besseres Einkommen erzielen können, braucht aus auch das Engagement der Konsument:innen. «Während der Adventszeit wird besonders viel Schokolade konsumiert. Deshalb ist es jetzt besonders wichtig, dass wir alle bewusste Kaufentscheide fällen. Je mehr Fairtrade-Schokolade gekauft wird, desto besser die Einkommen der Kakaobauernfamilien. Und desto klarer das Signal an den Händler: Davon bitte mehr!», so Isella abschliessend.

Studie bestätigt positiven Impact von Fairtrade

Eine aktuelle Studie bestätigt erneut, dass Fairtrade für die Kakakobauernfamilien einen positiven Impact hat. Die Studie vergleicht Fairtrade-Kooperativen mit nicht-zertifizierten Organisationen. Die untersuchte Fairtrade-Kakaokooperative in Ghana zeigte beispielsweise eine höhere Produktivität, eine bessere Gleichstellung der Frauen und höhere Einkommen als konventionelle (nicht-zertifizierte) Kakao-Kooperativen. Die Autoren der Studie halten zudem fest: «Die Studie zeigt, dass die beiden Fairtrade-Mechanismen - Mindestpreis und Prämie - ein entscheidendes Sicherheitsnetz für die Bäuer:innen, ihre kleinbäuerlichen Organisationen und letztendlich auch für ihre Gemeinden darstellen.» Mehr Informationen und zur vollständigen Studie.

Medienkontakt:

Fairtrade Max Havelaar
Lukas Krebs, Mediensprecher
media@maxhavelaar.ch, +41 44 567 89 50

Limmatstrasse 107, 8005 Zürich, www.fairtrademaxhavelaar.ch


Kontakt:
Max Havelaar-Stiftung (Schweiz)
Limmatstrasse 107
8005 Zürich

Quellen:
  HELP.ch

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