Caritas Schweiz: Teuerung, Krankenkassenprämien und steigende Mieten als zusätzliche Armutsrisiken


Caritas Schweiz

02.05.2023, Luzern (ots) - Die Armut in der Schweiz steigt an und erreicht mit 745'000 Menschen einen neuen Höchststand, wie das Bundesamt für Statistik heute mitgeteilt hat. Die Caritas ist beunruhigt über diese Entwicklung. Sie fordert Bund, Kantone und Gemeinden auf, die Menschen nicht allein zu lassen und gegen Armut vorzugehen.



745'000 Menschen waren im Jahr 2021 in der Schweiz von Armut betroffen, darunter 134'000 Kinder. Der Anteil der von Armut betroffenen Personen ist gegenüber dem Vorjahr angestiegen und erreicht einen neuen Höchststand. Fast ein Fünftel der Menschen in der Schweiz können für eine unerwartete Ausgabe von 2'500 Franken, wie etwa eine Zahnarztrechnung, nicht aufkommen. Nach wie vor auf hohem Niveau ist mit 157'000 Personen die Zahl der erwerbstätigen Armutsbetroffenen, die auch als Working Poor bezeichnet werden. Mitbetroffen sind auch Kinder und nichterwerbstätige Familienmitglieder im gleichen Haushalt. Insgesamt beträgt die Anzahl der Personen, die trotz eines Erwerbseinkommens im Haushalt arm sind, 305'000.

"Diese Zahlen sind bedenklich, ist doch die Armut in der Schweiz schon seit 2014 kontinuierlich angestiegen", sagt Andreas Lustenberger, Leiter des Bereichs Grundlagen und Politik bei Caritas Schweiz. Trotz einer guten gesamtwirtschaftlichen Lage ist es in den vergangenen Jahren nicht gelungen, diesen Trend zu brechen und die Armut in der Schweiz zu reduzieren. Als Folge der Pandemie und durch die aktuelle Lebenskostenteuerung, die stark steigenden Krankenkassenprämien und Mietkosten geraten zurzeit noch mehr Menschen in finanzielle Notlagen.

Zahl der Hilfesuchenden nimmt zu

Immer mehr Menschen richten sich hilfesuchend an die Caritas. So ist die Nachfrage nach vergünstigten Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs gewachsen. In den 22 Caritas-Märkten sind im ersten Quartal fast 40 Prozent mehr Einkäufe als im Vorjahr zu verzeichnen, nachdem bereits 2022 ein Rekordjahr war.

In einigen Regionen übersteigt die Nachfrage nach Sozial- und Schuldenberatung die Kapazität der Caritas. Auch finanzielle Einzelfallhilfe bei Notlagen wird häufiger in Anspruch genommen. Grosse Sorgen bereiten den Menschen die in diesen und kommenden Wochen eintreffenden Nebenkostenrechnungen für das Jahr 2022, die viele knapp bemessene Haushaltsbudgets zu sprengen drohen.

Die Politik ist gefordert

Die Caritas fordert Bund, Kantone und Gemeinden auf, die Menschen nicht allein zu lassen und gezielt gegen Armut vorzugehen. "Wir fordern geeignete Massnahmen gegen die aktuelle Teuerung und Preisanstiege. Insbesondere müssen die Prämienverbilligungen für die Krankenkassen dringend ausgebaut werden", sagt Andreas Lustenberger. Für Notlagen braucht es individuelle Unterstützungsbeiträge.

Erforderlich sind aber auch längerfristig ausgerichtete Massnahmen, um die strukturellen Ursachen der Armut zu bekämpfen, wie die Caritas in ihrem Appell für eine Schweiz ohne Armut aufgezeigt hat. Dazu zählen existenzsichernde Löhne, kostengünstige externe Kinderbetreuung und mehr bezahlbarer Wohnraum. "Armut ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, welches mehrere Politikfelder betrifft und auf allen Ebenen angegangen werden muss", so Lustenberger. Caritas Schweiz fordert deshalb eine nationale Armutsstrategie.

Pressekontakt:
Niels Jost
E-Mail: njost@caritas.ch
Tel.: 041 419 23 80

Kontakt:
Caritas Schweiz
Adligenswilerstrasse 15
6002 Luzern

Quellen:
  HELP.ch

Weitere Informationen und Links:



Newsletter abonnieren
Auf  diesem Link abonnieren Sie unseren Newsletter und sind stets aktuell informiert.


Eigene News publizieren
Haben Sie eine aktuelle Firmeninformation oder ein Angebot, dass Sie hier publizieren möchten?
Auf  diesem Link erfassen Sie die entsprechenden Informationen.

Pressemappe.ch

Auf «Pressemappe.ch» werden die Publikationen von «Aktuelle News» archiviert.

offene Jobs
Referenzen
  Online-Shop

HELP Media AG in Social Networks
Facebook X (früher Twitter) Instagram LinkedIn YouTube

Ihre Werbeplattform

Der Onlineverlag HELP Media AG publiziert seit 1996 Konsumenten­informationen für Schweizerinnen und Schweizer. Mit über 150 Suchmaschinen und Informations­portalen gehört HELP Media AG zu den Markt­leadern im Schweizer Onlinemarkt.

www.help.ch

Kontakt

Email:
info@help.ch

Adresse:
HELP Media AG
Geschäftshaus Airgate
Thurgauerstrasse 40
8050 Zürich


Zertifikat:
SADP


Copyright © 1996-2025 HELP Media AG, Geschäftshaus Airgate, Thurgauer­strasse 40, CH-8050 Zürich. Alle Angaben ohne Gewähr. Im­pres­sum / AGB, Nut­zungs­bedin­gungen, Daten­schutz­er­klärung