Sicheres Datenverbundsystem: Bundesrat gibt weiteren Verpflichtungskredit von 30,7 Millionen Franken frei


Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS

25.06.2025, An seiner Sitzung vom 25. Juni 2025 hat der Bundesrat den restlichen Verpflichtungskredit für die zweite Etappe von 30,7 Millionen Franken für die Realisierung des nationalen Sicheren Datenverbundsystems (SDVS) freigegeben. Die Mittel fliessen grösstenteils in IKT-Mittel, um Applikationen an das sichere Datenverbundnetz anzuschliessen zu können sowie für die Realisierung des Lageverbundsystems. Das neue krisensichere Kommunikationssystem wird insbesondere im Falle einer Katastrophe oder Notlage den Datenaustausch zwischen den Partnern im Bevölkerungsschutz sicherstellen.



Der Bevölkerungsschutz in der Schweiz ist auf einen raschen und gesicherten Datenaustausch angewiesen, insbesondere in Krisensituationen. Bei einem Grossbrand, Erdbeben, Konflikt oder einem ähnlichen Ereignis müssen die Behörden störungsfrei und vertraulich untereinander kommunizieren können.

Die aktuelle globale sicherheitspolitische Lage unterstreicht die Dringlichkeit eines Sicheren Datenverbundsystems, das alle Partner des Bevölkerungsschutzes (Polizei, Feuerwehr, Gesundheitswesen, technische Betriebe und Zivilschutz) effizient miteinander vernetzt. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, bewilligte das Parlament im September 2019 einen Verpflichtungskredit in Höhe von 150 Millionen Franken, welcher vom Bundesrat in drei Etappen freizugeben ist. Bis Ende 2024 wurden 17,9 Millionen Franken eingesetzt.

Der Bundesrat hat nun für die weitere Realisierung des Projekts SDVS die restlichen Mittel der zweiten Etappe von 30,7 Millionen Franken aus dem Verpflichtungskredit freigegeben. Diese Mittel werden eingesetzt, um die zwei Projekte des SDVS – das Datenzugangssystem (DZS) und das Lageverbundsystem (LVS) – weiter voranzutreiben.

So werden die Mittel beim DZS für die Integration und Weiterentwicklung von bestehenden Produkten eingesetzt. Beim LVS wird ein neues System beschafft.

Sichere Kommunikation in allen Lagen
Das SDVS schafft ein krisensicheres Kommunikationssystem für Bund, Kantone und Betreiber kritischer Infrastrukturen. Insbesondere in Katastrophen- oder Notlagen stellt es den sicheren Datenaustausch und die Lagedarstellung zwischen den Partnern des Bevölkerungsschutzes sicher. Dank einer Notstromversorgung ist der Betrieb der Netzinfrastruktur für mindestens 14 Tage gesichert. Zudem wird das System umfassend gegen Cyberangriffe geschützt und kann auch in normalen Lagen für einsatzrelevante Anwendungen genutzt werden.

Verzicht auf funktionellen Ersatz von VULPUS
Nicht mehr im Vorhaben SDVS enthalten ist der funktionelle Ersatz des Meldevermittlungssystems VULPUS. Das System für den Austausch vertraulicher Meldungen bis zur Stufe «geheim» erreicht Ende 2025 das Ende seiner Nutzungsdauer. Die Hauptnutzer sind heute vorwiegend die Kantonspolizeien und das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit. Aufgrund der Bundesfinanzen hat der Bundesrat bereits am 30. April 2025 entschieden, auf den Ersatz zu verzichten. Für die Umsetzung von SDVS stehen die entsprechenden Mittel ohne den Teil VULPUS zur Verfügung.

Die Kantonspolizeien haben die Möglichkeit das Projekt FEV selbst zu übernehmen und zur Produktreife weiterzuentwickeln oder über ihre bereits bestehenden Kommunikationsmittel (SecMail, Threema Work) Meldungen auszutauschen.


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