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Allianz Deutschland AG: Der Voraus-Denker


Allianz SE

06.05.2008, München. Zukunftsforscher Professor Markku Wilenius über die Verantwortung von Unternehmen und neue Herausforderungen an moderne Finanzdienstleister



Seit Ende 2007 berät Professor Markku Wilenius die Geschäftsführung der Allianz in Zukunftsfragen. Als Senior Vice President Group Development der Allianz SE weitet er das akademische Netzwerk des Unternehmens aus. Der 45-jährige aus Finnland stammende Wissenschaftler leitete mehrere Jahre das Zentrum für Zukunftsforschung an der Turku School of Economics und ist Mitglied des Club of Rome, einer internationalen Nichtregierungs-Organisation, die sich für langfristiges, globales Denken und Handeln einsetzt. allianzdeutschland.de sprach mit Professor Wilenius über die Herausforderungen an moderne Finanzdienstleister und die Verantwortung von Unternehmen.

Herr Professor Wilenius, vor allem anderen gefragt: Was genau macht ein Zukunftsforscher?

Zukunftsforschung ist weit mehr als der Blick in die Glaskugel: Die Disziplin versucht nicht allein, künftige Entwicklungen und Risiken zu identifizieren, sie liefert auch Ansätze, wie man darauf reagieren könnte. Technische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Großtrends zu benennen, ist also nur der erste Schritt.

Die entscheidende Folgefrage lautet: Wie verändern sich vor diesen Hintergründen die individuellen Lebenswelten?

Wieso interessiert sich ein Versicherungsunternehmen plötzlich für soziologische Fragen? Geht es hier nicht vielmehr um die Analyse von Katastrophenrisiken und die Vorhersage von Schadenfällen?

Natürlich beschäftigen sich Versicherer seit jeher ausgiebig mit der Abschätzung möglicher Risiken: Mit welcher Wahrscheinlichkeit haben wir schwere Unwetter zu erwarten? Was sagen die Unfallstatistiken für den Straßenverkehr? Oder, immer wichtiger: Welche Gefahr geht von Terrororganisationen aus? Auf solchen Kalkulationen beruht ja das gesamte Geschäftsmodell des Versicherungswesens.

Entsprechend technisch verlief lange auch der Austausch zwischen Versicherung und Kunde: Der eine zahlt pünktlich seine Beiträge, der andere reguliert Schadenfälle zuverlässig. Persönlicher Kontakt? Nur im Ausnahmefall. Damit ist es heutzutage nicht mehr getan. Kunden erwarten von ihrem Anbieter mittlerweile - und das zu Recht - dass er auch immaterielle Leistungen, sogenannte Assistance-Dienste, erbringt und seine Expertise in Beratung und Services einfließen lässt. Vor diesem Hintergrund ist es auch für Unternehmen wie die Allianz immens wichtig, frühzeitig über den Kunden der Zukunft, über sich wandelnde Bedürfnisse und Vorlieben nachzudenken.

Das heißt, Versicherer nutzen die Zukunftsforschung um zu ermitteln, wie sie künftig mehr Versicherungspolicen verkaufen können? So würde ich das nicht ausdrücken, das ist mir zu wenig weit gedacht. Natürlich ist die Allianz in erster Linie ein gewinn- und wachstumsorientiertes Unternehmen, das mit einer bestimmten Ware handelt. Diese Ware ist allerdings nicht so einfach greifbar. Wir sind kein Computerhersteller, der sagen kann: "Schaut her, wir haben hier ein schönes technisches Spielzeug gebastelt".

Das Geschäftsfeld der Allianz ist vielmehr ein "Business of Care". Die Herausforderung besteht darin, Vertrauen in das Unternehmen und sein Leistungsversprechen - nämlich: Unterstützung zu bieten - zu vermitteln. Die Zukunftsforschung kann hier die Rolle eines Ideengebers einnehmen: Wie bleibt die Marke Allianz auch langfristig attraktiv, wie wird sie künftigen Kundenanforderungen gerecht, ohne ihre lange und reiche Tradition zu verleugnen? Das bringt eine ganze Menge Verantwortung mit sich, die weit über die Verwaltung von Versicherungspolicen hinausgeht.

Immer wichtiger: Unternehmen über-nehmen gesellschaftliche Verantwortung An welche Art von Verantwortung denken Sie dabei? Unternehmen können nur erfolgreich sein, wenn sie immer stärker auch gesellschaftliche Aufgaben wahrnehmen, quasi bürgerschaftliches Engagement beweisen. Deutschland ist - gerade im Vergleich zu den USA, aber auch meiner Heimat Finnland - in dieser Hinsicht noch nicht sehr weit. Sowohl die Politik als auch die Menschen hierzulande stehen privatwirtschaftlich organisierten Initiativen oft skeptisch gegenüber.

Dass dies so ist, daran sind die Unternehmen zumindest teilweise selbst schuld: Sie haben lange nicht erkannt, welches gesamtgesellschaftlich relevante Know-how in ihren Häusern, in ihrer Belegschaft eigentlich steckt und wie sie dieses verantwortungsbewusst einsetzen können. Ich verstehe unternehmerische Verantwortung so: Wenn wir Probleme erkennen, müssen wir auch Anteil an deren Lösung nehmen.

Können Sie hier ein Beispiel aus Deutschland nennen? Nehmen wir die demographische Entwicklung und deren Auswirkungen auf die Versorgungssysteme. Dass die öffentlichen Kassen leer und Rentenzahlungen deswegen alles andere als sicher sind, ist kein Geheimnis. Hier greifen so genannte "Public Private Partnerships": Ein gutes Beispiel ist die Riester-Rente, in der eine staatliche Förderung mit einem privatwirtschaftlichen Produktangebot verzahnt ist.

Das Thema Altersvorsorge stellt für Versicherer natürlich ein großes Geschäfts-Potenzial dar - aber auch ein Feld, auf dem sie wichtiges Know-how beisteuern können. Gerade Unternehmen mit weit reichenden Erfahrungen wie die Allianz haben in der Entwicklung zukunftsfähiger Lösungen eine Expertise, die anderswo schlichtweg nicht vorhanden ist. Die ja letztlich der Allgemeinheit nutzende Forschung wird ganz maßgeblich beschleunigt, wenn Wirtschaft und Wissenschaft an einem Strang ziehen.

Was wird Ihrer Ansicht nach der größte Trend der nächsten Jahre? Was genau die künftige Agenda beherrschen wird, ist schwer vorauszusagen. Denken Sie nur: Wer hätte noch vor zehn Jahren mit der alltäglichen Gefahr von Terrorakten, aber auch der Bedeutung des Internet gerechnet? Ein ganz wichtiges Thema - wahrscheinlich die Herausforderung unseres Jahrhunderts schlechthin - ist allerdings die Beobachtung des Weltklimas. Eine Forschungsdisziplin, die übrigens erst seit den 1990ern wirklich ernsthaft betrieben wird. Industrienationen wie Deutschland nehmen hier eine Vorreiterrolle ein - und müssen das auch in Zukunft tun!

Am Thema Klima lässt sich im Übrigen noch einmal die Bedeutung der Zusammenarbeit von öffentlichen und privaten Akteuren unterstreichen. Ein aktuelles Beispiel dafür: Unsere Kooperation mit der Naturschutz-Organisation WWF. International tätige Unternehmen wie die Allianz können – auch im eigenen Interesse – "Wake up-Calls" und Aktionen starten, die über nationale oder politische Grenzen hinwegreichen. Wir müssen die Botschaft leben, die hinter dem etwas sperrigen Begriff "Nachhaltigkeit" steckt: Unsere Ressourcen effizient zu nutzen und darüber nachzudenken, was wir in Zukunft wirklich benötigen.

Kontakt:
Allianz SE
Königinstrasse 28
80802 München

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