Austrian Airlines 2Q: EBIT übertroffen, Umsatz gesteigert, Periodenergebnis verbessert


Austrian Airlines AG

29.07.2008, Austrian Vorstandsvorsitzender Mag. Alfred Ötsch zum Ergebnis: „Das zweite Quartal ist für uns erwartungsgemäß positiv verlaufen, das EBIT des Vorjahres konnte trotz der schwierigen Umfeldbedingungen, jedoch begünstigt durch Wegfall negativer Effekte (Ostern) sowie durch den positiven Einfluss der EURO 2008 klar übertroffen werden. Umsatz und Betriebsleistung wurden gesteigert, das Periodenergebnis konnte im 2. Quartal 2008 von EUR 7,7 Mio. auf EUR 11,7 Mio. verbessert werden.



Wir sehen dies als Bestätigung auch weiterhin unsere klare strategische Fokussierung konsequent zu verstärken. Die Monate Jänner bis Juni zeigten insbesondere im Bereich Fokus East (CEE und Nahost) mit Passagierzuwächsen eine positive Entwicklung. In den ersten sechs Monaten blieben die Flugumsätze mit EUR 1.142,5 Mio. stabil, das EBITDAR war mit EUR 138,9 Mio. positiv. Infolge des negativen ersten Quartals und durch den verzerrten Vorjahresvergleich lag das bereinigte EBIT bei EUR -16,9 Mio. gegenüber EUR 2,4 Mio. im Vorjahr. Im ersten Halbjahr wurde insgesamt ein EBIT von EUR -24,6 Mio. erzielt (Vorjahr: EUR 10,1 Mio.). Das Periodenergebnis für das erste Halbjahr lag mit EUR -48,7 Mio. unter Vorjahr.

Eine durchschnittliche Treibstoffpreissteigerung von 73,7% gegenüber dem Vorjahr, die anhaltende Subprime-Krise, abkühlende Konjunktur, die enorm hohe Dichte an Low Cost Carriern am Hub Wien und eine sehr aggressive Preisgestaltung einzelner Billigfluglinien bewirken insgesamt ein extrem herausforderndes Jahr 2008. Aus heutiger Sicht bestätigen wir unsere Prognose und rechnen mit einem Jahresergebnis für das Geschäftsjahr 2008 in der Bandbreite von EUR -70 Mio. bis EUR -90 Mio. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen können wir auf unsere erfolgreiche strategische Positionierung aufbauen. Die Fokus East Ausrichtung erzeugt durch die geringere konjunkturelle Anfälligkeit der CEE Länder wichtige Stabilität. Die Reduzierung der Nettoverschuldung und des Net Gearings über die Jahre und die gut aufgestellte Flotte schaffen ein solides Fundament. Die geographische Lage des Hub Wien im Vergleich zu anderen Flughäfen wie Frankfurt oder München bringt durch kürzere Flugzeiten in den Osten Kosten- und Qualitätsvorteile.“

1 Operatives Ergebnis (EBIT) vor assoziierten Unternehmen, vor Abschreibungen und Leasingaufwendungen 2 Umgliederung der Interest Costs aus der Dotierung der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen vom Personalaufwand zum Zinsaufwand 3 Bereinigt um das Ergebnis aus Anlageverkäufen, sonstige Kosten der Abgabe von Flugzeugen, stichtagsbezogene Fremdwährungsbewertungen sowie Wertminderungen aufgrund der Bewertung von Flugzeugen.

Ergebnissituation im 2. Quartal verbessert

Im zweiten Quartal des Jahres 2008 kam es trotz der zunehmend herausfordernden Umfeldbedingungen zu einer Verbesserung der Ergebnissituation gegenüber den Monaten Jänner bis März. Dabei verbesserte sich das bereinigte EBIT von EUR 23,0 Mio. im Vorjahr, auf EUR 25,3 Mio. maßgeblich durch die gestiegenen Flugumsätze in Folge einer verbesserten Auslastungssituation. Dieses Wachstum war vor allem durch die gute Performance in den strategischen Kernmärkten Zentral- und Osteuropa und Nahost getrieben. Begünstigt war das zweite Quartal durch den Wegfall negativer Effekte, die das erste Quartal belastet haben – zum Beispiel Ostern – und positive Yield-Effekte aus der EURO 2008 auf der Mittelstrecke im Juni. Das EBIT lag im zweiten Quartal mit EUR 25,5 Mio. um 12,8% über Vorjahr. In den ersten sechs Monaten lag das bereinigte EBIT dennoch infolge des deutlich negativen ersten Quartals bei EUR -16,9 Mio. gegenüber EUR 2,4 Mio. im Vorjahr. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Einstellung der Langstreckenrouten (Australien) mit Ende März 2007 zu einem verzerrten Vorjahresvergleich im ersten Quartal führt. Im ersten Halbjahr wurde insgesamt ein EBIT von EUR -24,6 Mio. erzielt (Vorjahr: EUR 10,1 Mio.).

Aufgrund der veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wurden EUR 8,4 Mio. des vorhandenen aktiven Steuerabgrenzungspostens ergebniswirksam abgeschrieben. Der Vorstand geht hierbei von einer weiteren Nutzbarkeit des restlichen Steueraktivums aus. Das Periodenergebnis wurde im zweiten Quartal von EUR 7,7 Mio. auf EUR 11,7 Mio. verbessert. Die Entwicklung des ersten Quartals konnte somit teilweise kompensiert werden. Dennoch lag das Periodenergebnis des ersten Halbjahres mit EUR -48,7 Mio. unter dem Vorjahr (EUR -8,6 Mio.).

Flugumsätze und Betriebsleistung im 2. Quartal gesteigert

Im 2. Quartal konnten die Flugumsätze um 3,6% auf EUR 642,1 Mio. gesteigert werden; dafür verantwortlich war der konsequent fortgesetzte Expansionskurs der Gruppe in die Fokus East Kernmärkte CEE und Nahost, in denen eine überproportionale Steigerung der Flugumsätze erzielt wurde. Das bereits hohe Umsatzwachstum in diesen Märkten im ersten Quartal wurde damit erneut übertroffen.

Durch die Redimensionierung der Langstrecke reduzierten sich die Flugumsätze in den ersten sechs Monaten um 1,5 % auf EUR 1.142,5 Mio. Die darin enthaltenen Charterumsätze verzeichneten in den ersten sechs Monaten einen leichten Rückgang auf EUR 87,9 Mio. Die Frachtumsätze konnten trotz des reduzierten Angebots auf der Langstrecke mit EUR 68,3 Mio. stabil gehalten werden.

Die Betriebsleistung konnte im zweiten Quartal um EUR 20,0 Mio. auf EUR 682,8 Mio. gesteigert werden. Die schwachen Monate Jänner bis März führten zu einem Rückgang von 1,5% auf EUR 1.226,2 Mio. im ersten Halbjahr.

Stabile Vermögenslage, solide Eigenkapitalquote, reduzierte Nettoverschuldung

Per 30.6.2008 betrug der Bestand an liquiden Mitteln EUR 231,4 Mio. und an frei verfügbaren Wertpapieren EUR 93,9 Mio., sodass in Summe eine Liquidität von EUR 325,3 Mio. vorhanden war. Die Eigenkapitalquote stieg per 30.6.2008 auf 26,3% (30.6.2007: 24,7%).

Die Nettoverschuldung konnte per 30.6.2008 auf EUR 897,8 Mio. weiter gesenkt werden (2007: EUR 982,9 Mio.), das Net Gearing reduzierte sich auf 121,0% (2007: 125,0%)

Der Nettogeldfluss aus der operativen Tätigkeit lag in den ersten sechs Monaten mit EUR 138,7 Mio. um 27,6% unter dem Vorjahreswert. Die Ursache hierfür liegt neben Veränderungen im Working Capital vor allem in dem unter dem Vorjahr liegenden Ergebnis.

Die Reduktion von Zukäufen langfristiger Wertpapiere und Auszahlungen aus dem Erwerb von Flugzeugen, übrigen Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten resultierte in Kombination mit Verkäufen langfristiger Wertpapiere und dem Verkauf der Anteile an TUI Österreich GmbH & Co. KG und der Wiener Börse Aktiengesellschaft in einem Nettogeldfluss aus der Investitionstätigkeit von EUR -10,7 Mio. gegenüber EUR -161,5 Mio. im Vorjahr. Der Nettogeldfluss aus der Finanzierungstätigkeit sank im ersten Halbjahr auf EUR -106,6 Mio. gegenüber dem Vorjahreswert von EUR -165,4 Mio.

Mehr Betriebsaufwand durch hohen Kerosinpreis, 100% Hedging bis Jahresende

Der Betriebsaufwand lag im ersten Halbjahr bei EUR 1.250,8 Mio. (+1,3% im Vergleich zum Vorjahr). Bedingt durch die astronomischen Ölpreise (durchschnittliche Treibstoffpreissteigerung Jet Fuel Rotterdam im ersten Halbjahr 2008: +73,7%) kam es zu einer Erhöhung des Treibstoffaufwands auf EUR 249,5 Mio. (+19,0% gegenüber Vorjahr). Basierend auf einer Preisabweichung von über EUR 90,0 Mio. bedeutet dies eine absolute Steigerung von EUR 39,9 Mio., welche aus positiven Effekten aus dem USD/EUR-Wechselkurs, dem Treibstoffhedging sowie einer Produktionsrücknahme resultiert. Im zweiten Quartal wirkten sich die gestiegenen Ölpreise noch stärker aus und führten zu einer Steigerung des Treibstoffaufwands gegenüber Vorjahr von +30,1% auf EUR 140,6 Mio. Austrian Airlines hedgen derzeit ca. 20% des jährlichen Kerosinbedarfs mit Termingeschäften (Forwards). Aufgrund der zunehmenden Unsicherheiten im Markt und der volatilen Expertenprognosen wurde die Hedgingstrategie erweitert und der Rest des Treibstoffbedarfs bis Ende des Jahres mit Call Optionen gegen weitere Steigerungen der Treibstoffpreise abgesichert.

Der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen lag in den ersten sechs Monaten bei EUR 761,1 Mio. (+2,1%). Einem Rückgang der Anzahl der beschäftigten Mitarbeiter im ersten Halbjahr standen in den ersten Monaten kollektivvertraglich vereinbarte Indexabgeltungen und Vorrückungen gegenüber; dies führte zu einem stabilen Personalaufwand von EUR 257,0 Mio. (+0,6%).

2. Quartal: Höherer Yield und mehr Business Class Passagiere im Liniensegment

Im 2. Quartal konnten die Flugumsätze des Liniensegments um +5,4% auf EUR 584,0 Mio. gesteigert werden. Dabei erhöhte sich der Yield (Flugumsätze/ RPK Revenue Passenger Kilometers) um 3,4% gegenüber Vorjahr bei einer Steigerung der Business-Class Passagiere um 0,5 Prozentpunkte auf 12,8%. Dafür verantwortlich war der konsequent fortgesetzte Expansionskurs der Gruppe in die Kernmärkte CEE und Nahost. Das EBIT verbesserte sich im zweiten Quartal um 15,7% auf EUR 22,9 Mio. Im ersten Halbjahr reduzierten sich die Flugumsätze durch die Langstreckenredimensionierung um 1,0% auf EUR 1.054,6 Mio., das EBIT verschlechterte sich auf EUR –24,6 Mio. (Vorjahr: EUR 6,9 Mio.).

Durch die Angebotsreduktion auf der Langstrecke um 18,9% infolge der Ende des ersten Quartals 2007 eingestellten Australienrouten reduzierte sich die Passagierzahl im ersten Halbjahr mit 573.419 um 13,8% gegenüber dem Vorjahr, die Flugumsätze gingen auf EUR 278,9 Mio. (-16,0%) zurück. Die Vergrößerung der Business-Class auf der Langstreckenflotte trug dazu bei, den Business-Class Passagieranteil um 1,3 Prozentpunkte auf 11,7% zu erhöhen. Ein Yieldrückgang um 2,2% leitete sich unter anderem durch Wechselkurseffekte ab. Dabei zeigte sich ein destinationsspezifisch unterschiedliches Bild. Die Entwicklung im Bereich Nordatlantik wurde durch die Subprime Krise in den USA und den nachhaltig schwachen US-Dollar getrieben. Die derzeit verschärften Visabestimmungen für Chinesen im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele in Peking wirkten sich ebenfalls negativ aus. Insgesamt war ein leichter Rückgang des Passagierladefaktors von 81,5% auf 80,7% zu verzeichnen.

Auf der Kurz- und Mittelstrecke zeigte sich von Jänner bis Juni eine sehr positive Entwicklung. Dabei konnte die Anzahl der beförderten Passagiere um 6,0% auf 4.109.099 gesteigert werden. Die Flugumsätze konnten auf EUR 775,7 Mio. (+5,8% gegenüber Vorjahr) gesteigert werden. Dieser Trend bestätigt unsere strategische Ausrichtung auf den Kernmakt Fokus East.

Im Bereich Fokus East (CEE und Nahost) stieg die Zahl der beförderten Passagiere um 13,1% auf 1.588.364. Dabei erhöhte sich der Anteil der Business Class Passagiere um 0,2 Prozentpunkte auf 12,2%. Einer Angebotsausweitung von 12,2% (gemessen in angebotenen Sitzkilometern) stand eine Erhöhung der Nachfrage von 15,2% gegenüber. Somit konnte die Auslastung mit 67,9% um 1,8 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Speziell im Bereich Nahost konnte ein überproportionales Wachstum der Business Class Passagiere und des Ladefaktors verzeichnet werden.

Das restliche Europa inkl. Inland war durch den intensiven Wettbewerb mit den Low Cost Carriern (LCC) geprägt. Am Hub Wien lag der durchschnittliche Anteil an LCC-Passagieren im ersten Halbjahr bei 23%; im Vergleich dazu lag der Anteil in Zürich bei 10%. Insgesamt stieg die Passagieranzahl um 2,1% auf 2.520.735 Fluggäste. Ein stabiles Angebot an Sitzkilometern konnte mit einer Nachfragesteigerung von 1,4% gut abgesetzt werden und führte zu einem um 0,9 Prozentpunkte verbesserten Ladefaktor von 66,1%. Infolge des intensiven Wettbewerbs gingen die Flugumsätze auf EUR 441,2 Mio. (-0,4% gegenüber Vorjahr) zurück; gleichzeitig sank der Yield um 1,7%.

Das Chartersegment verzeichnete im ersten Halbjahr einen Rückgang der Produktion im Vergleich zum Vorjahr (-11,6% bei den ASK), der auf die Einstellung des Langstreckenverkehrs im Chartersegment und Reduktionen auf der Mittelstrecke zurückzuführen ist. Ein Wachstum konnte in den Ländern Ägypten, Irland, Russland, Schweden und Frankreich verzeichnet werden; Türkei zeigte eine Verdoppelung der ASK. Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 526.033 Passagiere befördert, dabei konnte der Passagierladefaktor im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozentpunkte auf 78,1% gesteigert werden. Die Flugumsätze des Segments Charter lagen in den ersten sechs Monaten bei EUR 87,9 Mio., das EBIT lag bei EUR –2,4 Mio.

Produkt- & Qualitätsverbesserungen Durch die Aufnahme der Premium Service Flüge – ein qualitativ hochwertiges Langstreckenprodukt auf der Mittelstrecke - werden ab dem zweiten Halbjahr 2008 positive Impulse für das Ergebnis erwartet. Laufende Verbesserungen für die Kunden wie „Mobile Services“, etix©-Ausweitung und Codeshare Abkommen mit Turkish Airlines werden umgesetzt. Der Vergleich mit den europäischen Fluglinien (AEA) im Bereich Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Verkehrs- und Kapazitätsentwicklung zeigt die Stärken; zahlreiche Auszeichnungen („Beste Airline in Europa 2008“ des Fachmagazins Capital; „Award der beliebtesten und besten Airline im Bereich Kurz- und Mittelstrecke“ des deutschen Online Portals www.travelchannel.com) bestätigen die Top-Qualität.

Flotte Ende März 2008 wurde eine Dash 8-300, die bereits über einen Leasevertrag mit Kaufvereinbarung an Caribbean Airlines vermietet war, an diese Fluggesellschaft übergeben. Davon abgesehen fanden im ersten Halbjahr 2008 keine Abgaben oder Übernahmen von Flugzeugen durch die Austrian Airlines Group statt. Zur Reduktion nicht benötigter Kapazitäten und zur Flottenbereinigung waren per Ende Juni 2008 zwei Airbus A340-300, ein Airbus A330-200, eine Boeing 737-600, eine Boeing 737-800 und drei Embraer 145 außerhalb des Konzerns vermietet. Mit rund neun Jahren liegt das Flottenalter im Vergleich zu den anderen europäischen Netzwerkcarriern unter dem Durchschnitt. Eine Expansion im Premium Service erfolgt durch den Umbau bestehender Flugzeuge; dies ersetzt die ursprünglich für 2009 geplante Flottenerweiterung um 2 Airbus A320.

Kontakt:
Austrian Airlines AG
Office Park 2
1300 Wien Airport

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