Deutsche Bank: Gewinn nach Steuern im 2. Quartal 2008 von 645 Mio Euro

31.07.2008, Frankfurt am Main. Die Deutsche Bank (XETRA: DBKGn.DE/ NYSE: DB) hat für das zweite Quartal 2008 einen Gewinn nach Steuern von 645 Mio € beziehungsweise von 1,27 € je Aktie ausgewiesen, nach 1,8 Mrd € beziehungsweise 3,60 € je Aktie im zweiten Quartal 2007. Der Gewinn vor Steuern betrug 642 Mio €, nach 2,7 Mrd € im zweiten Quartal 2007. Im Zusammenhang mit verbrieften Wohnungsbaukrediten (größtenteils Alt-A), so genannten Monoline-Versicherern, gewerblichen Immobilien, Krediten und Kreditzusagen im Leveraged- Finance-Geschäft sowie anderen Positionen wurden Wertanpassungen von 2,3 Mrd € vorgenommen. Die Kernkapitalquote (Tier 1) nach Basel II lag zum Ende des Quartals bei 9,3%.
Er fügte hinzu: "Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte 2008 bleiben wir vorsichtig. Die Deutsche Bank hat sich eindeutige Prioritäten gesetzt: Wir halten an unserem strikten Kosten-, Risiko- und Kapitalmanagement fest und werden unsere Engagements in kritischen Bereichen weiter zurückfahren. Wir setzen alles daran, von unserem vergleichsweise guten Abschneiden in der Krise zu profitieren und Marktanteile zu gewinnen. Wir werden unser Kerngeschäft sowohl durch Wachstum aus eigener Kraft als auch durch sinnvolle Übernahmen weiter ausbauen, dabei aber stets diszipliniert bleiben."
Wesentliche Ergebnisgrößen
Die ERTRÄGE beliefen sich im zweiten Quartal 2008, nach negativen Marktwertanpassungen von 2,3 Mrd € in Corporate Banking & Securities (CB&S), auf 5,4 Mrd € gegenüber 8,8 Mrd € im Vorjahresquartal.
Der Konzernbereich Corporate and Investment Bank (CIB) erzielte Erträge von 2,9 Mrd € im Vergleich zu 6,0 Mrd € im zweiten Quartal 2007.
In CB&S wurden, unter Berücksichtigung der vorgenannten Marktwertanpassungen von 2,3 Mrd €, Erträge von 2,2 Mrd € im Vergleich zu 5,3 Mrd € im Vorjahresquartal ausgewiesen. In Sales & Trading (Debt und sonstige Produkte) blieben die Erträge im Berichtsquartal mit 602 Mio € unter dem Wert des Vorjahresquartals von 2,9 Mrd €. Die auf diesen Bereich entfallenden negativen Marktwertanpassungen von 2,1 Mrd € bezogen sich auf die folgenden Positionen: Verbriefte Wohnungsbaukredite (1,0 Mrd €), spezialisierte Anleiheversicherer ("Monoline-Versicherer", 0,5 Mrd €), gewerbliche Immobilienfinanzierung (0,3 Mrd €, nach Berücksichtigung spezifischer Absicherungsgeschäfte) sowie Abschreibungen auf Vermögenswerte, die als zur Veräußerung verfügbar bilanziert sind (0,2 Mrd €). Die Erträge im Handel mit Kreditprodukten waren gegenüber dem Vorjahresquartal rückläufig, während die Erträge im Devisenhandel und im Geldmarkt- und Zinsgeschäft im Vergleich zum Vorjahresquartal ausgebaut werden konnten. Dieses Ertragswachstum konnte die vorgenannten negativen Ertragsentwicklungen jedoch nur teilweise ausgleichen. Im Bereich Sales & Trading (Equity) lagen die Erträge mit 830 Mio € unter dem Wert des Vorjahresquartals von 1,4 Mrd €.
Der Rückgang war vorwiegend auf niedrigere Erträge im Handel mit Aktienderivaten, infolge einer geringeren Kundennachfrage nach strukturierten Produkten und schwierigen Marktbedingungen im Korrelationshandel zurückzuführen und konnte durch Ertragssteigerungen im Prime-Services-Geschäft nicht ausgeglichen werden. Im Beratungsgeschäft sanken die Erträge aufgrund schwächerer M&A-Aktivitäten im zweiten Quartal 2008 auf 125 Mio € gegenüber 256 Mio € im Vorjahresquartal. Die Erträge aus dem Emissionsgeschäft beliefen sich auf 266 Mio €, gegenüber 638 Mio € im zweiten Quartal 2007.
Diese Entwicklung beinhaltet negative Marktwertanpassungen von 200 Mio € im Leveraged- Finance-Geschäft. Darüber hinaus trugen auch geringere Marktaktivitäten bei Aktienemissionen zu diesem Rückgang bei. In den Erträgen von CB&S war im zweiten Quartal 2008 ein Gewinn von 13 Mio € aus Änderungen der Credit Spreads für bestimmte langfristige Verbindlichkeiten der Bank enthalten, auf welche die Fair Value Option angewendet wurde. Der Anwendungsumfang der Fair Value Option auf unsere eigenen Verbindlichkeiten blieb gegenüber früheren Berichtsperioden unverändert. Der aufgrund der Fair-Value-Bewertung eigener Verbindlichkeiten seit dem 1. Januar 2007 insgesamt verzeichnete Ertrag belief sich auf etwas über 100 Mio €.
Die Erträge im Unternehmensbereich Global Transaction Banking (GTB) stiegen gegenüber dem zweiten Quartal 2007 um 2 % auf 671 Mio €. Diese Zunahme resultierte im Wesentlichen aus höheren Erträgen im Bereich Trade Finance und aus Investmenterträgen.
Der Konzernbereich Private Clients and Asset Management (PCAM) erreichte im Berichtsquartal Erträge von 2,4 Mrd € gegenüber 2,6 Mrd € im zweiten Quartal 2007.
Im Unternehmensbereich Asset and Wealth Management (AWM) sanken die Erträge gegenüber dem Vorjahresquartal um 16 % auf 962 Mio €. Diese Entwicklung resultierte vor allem aus niedrigeren Provisionserträgen, die zum Teil auf sich verschlechternde Marktbedingungen zurückzuführen waren. Zudem ergaben sich gegenüber dem Vorjahresquartal niedrigere Erträge aus dem Verkauf von Geschäftsfeldern und aus Investments.
Der Unternehmensbereich Private & Business Clients (PBC) konnte seine Erträge gegenüber dem zweiten Quartal 2007 um 2 % auf 1,5 Mrd € steigern. Die Erträge aus dem Brokeragegeschäft und Portfolio/Fund Management gingen infolge der sich verschlechternden Bedingungen an den Aktienmärkten zurück. Diese Abnahme konnte jedoch durch ein Ertragswachstum im Kredit- und Einlagengeschäft, aus der Vermittlung von Versicherungsprodukten sowie im Zahlungsverkehr und bei sonstigen Dienstleistungen mehr als ausgeglichen werden.
Die Erträge im Konzernbereich Corporate Investments (CI) lagen mit 296 Mio € um 14 % über dem Wert des Vorjahresquartals. Diese Zunahme spiegelt hauptsächlich Gewinne aus Teilverkäufen unseres Industriebeteiligungsportfolios sowie den Verkauf anderer Beteiligungen wider, die jedoch zum Teil durch Marktwertverluste aus unserer Option zur Erhöhung der Beteiligung an der Hua Xia Bank in China kompensiert wurden. Das Berichtsquartal enthielt Dividendenerträge von 111 Mio € gegenüber 130 Mio € im Vorjahresquartal.
Im ersten Halbjahr 2008 erwirtschaftete die Bank Erträge von 10,0 Mrd €. Darin waren negative Marktwertanpassungen in CB&S von 2,7 Mrd € im ersten Quartal 2008 und von 2,3 Mrd € im Berichtsquartal enthalten. In den ersten sechs Monaten des Vorjahres lagen die Erträge bei 18,4 Mrd €.
Die RISIKOVORSORGE IM KREDITGESCHÄFT belief sich im zweiten Quartal 2008 auf 135 Mio € gegenüber 81 Mio € im zweiten Quartal 2007. Hierin spiegeln sich niedrigere Auflösungen und Eingänge aus abgeschriebenen Krediten im Unternehmensbereich CB&S sowie eine gestiegene Risikovorsorge im Unternehmensbereich PBC wider. Die Zunahme in PBC war vor allem auf das organische Wachstum des Unternehmensbereichs im Konsumentenkreditgeschäft (hauptsächlich in Polen) und gestiegene Risikokosten in Spanien zurückzuführen.
In den ersten sechs Monaten 2008 lag die Risikovorsorge im Kreditgeschäft bei 249 Mio € gebenüber 178 Mio € in der ersten Jahreshälfte 2007.
Die ZINSUNABHÄNGIGEN AUFWENDUNGEN sanken von 6,0 Mrd € im zweiten Quartal 2007 um 23 % auf 4,6 Mrd € im Berichtsquartal. Der Personalaufwand fiel gegenüber dem zweiten Quartal 2007 um 31 % auf 2,7 Mrd €. Dieser Rückgang resultierte in erster Linie aus niedrigeren leistungsabhängigen Vergütungen aufgrund des Rückgangs der operativen Ergebnisse. Diese leistungsabhängigen Vergütungen berücksichtigen sowohl die Ergebnisse des jeweiligen Unternehmensbereichs als auch das Ergebnis des Konzerns. Im zweiten Quartal 2008 ergaben sich in den Unternehmensbereichen Anpassungen der Abgrenzungen für solche Aufwendungen, die auf das niedrigere Konzernergebnis zurückzuführen waren. Der Sach- und sonstige Aufwand fiel gegenüber dem zweiten Quartal 2007 um 14 % auf 1,8 Mrd €. In dieser Entwicklung spiegeln sich Währungskurseffekte, geringere Aufwendungen im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten und Maßnahmen zur Kostensenkung wider. Die Aufwendungen im Versicherungsgeschäft stiegen im Berichtsquartal auf 119 Mio € gegenüber 27 Mio € im Vorjahresquartal. Dies war hauptsächlich auf Verpflichtungen gegenüber Versicherungsnehmern aus dem von Abbey Life erworbenen geschlossenen Versicherungsgeschäft zurückzuführen. Diesen Aufwendungen stehen entsprechende Erträge in den Sonstigen Produkten in CB&S gegenüber.
Die zinsunabhängigen Aufwendungen beliefen sich im ersten Halbjahr 2008 auf 9,4 Mrd € und waren damit 24 % niedriger als der Wert im Vergleichszeitraum des Vorjahres von 12,3 Mrd €.
Das ERGEBNIS VOR STEUERN belief sich im Berichtsquartal auf 642 Mio € gegenüber 2,7 Mrd € im Vergleichsquartal des Vorjahres. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern (basierend auf dem durchschnittlichen Active Equity) lag bei 9 %. Gemäß unserer Zielgrößendefinition, bei der bestimmte signifikante Gewinne in Höhe von 242 Mio € im Berichtsquartal und 131 Mio € im Vorjahresquartal unberücksichtigt bleiben, ergab sich im zweiten Quartal 2008 ein Ergebnis vor Steuern von 404 Mio € gegenüber 2,6 Mrd € im zweiten Quartal 2007. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern gemäß Zielgrößendefinition (basierend auf dem durchschnittlichen Active Equity) belief sich auf 5 % gegenüber 34 % im zweiten Quartal 2007.
Das Ergebnis vor Steuern lag im ersten Halbjahr 2008 bei 388 Mio € im Vergleich zu 5,9 Mrd € im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Der GEWINN NACH STEUERN lag im Berichtsquartal bei 645 Mio € nach 1,8 Mrd € im Vorjahresquartal. Hierin enthalten war ein Steuerertrag von 3 Mio € gegenüber einem Steueraufwand von 922 Mio € im zweiten Quartal 2007. Der Steuerertrag im Berichtsquartal resultierte im Wesentlichen aus der geografischen Verteilung des Konzernergebnisses und der erfolgreichen Beilegung ausstehender Steuerverfahren, denen ein höherer Steueraufwand im Zusammenhang mit aktienbasierten Vergütungen infolge des gesunkenen Aktienkurses gegenüberstand. Das Ergebnis je Aktie (verwässert) ging von 3,60 € im Vorjahresquartal auf 1,27 € im Berichtsquartal zurück.
Im ersten Halbjahr 2008 betrug der Gewinn nach Steuern 504 Mio € nach 3,9 Mrd € im ersten Halbjahr 2007.
Die gemäß Basel II ausgewiesene KERNKAPITALQUOTE lag am Ende des Berichtsquartals mit 9,3 % über den Werten zum Ende des ersten Quartals 2008 von 9,2 % und zum Ende des zweiten Quartals 2007 von 8,4 % (gemäß Basel I). Die risikogewichteten Aktiva beliefen sich am Ende des Quartals auf 305 Mrd € und waren im Vergleich zu 303 Mrd € am Ende des ersten Quartals 2008 leicht gestiegen. Das Kernkapital (Tier-1) betrug zum Ende des Berichtsquartals 28,3 Mrd €. Die Dividendenabgrenzung entsprach im zweiten Quartal, ebenso wie im ersten Quartal, 25 % der für 2007 pro Aktie gezahlten Dividende und belief sich damit für das erste Halbjahr 2008 auf 2,25 € pro Aktie. Die Bilanzsumme betrug am Ende des Berichtsquartals 1.991 Mrd € und ging im zweiten Quartal 2008 um 159 Mrd € zurück. Dies war in erster Linie auf gesunkene Marktwerte von derivativen Finanzinstrumenten und einen Rückgang bei Reverse Repo- und Wertpapierleihegeschäften zurückzuführen. Unseren Emissionsplan für das Gesamtjahr 2008 konnten wir bereits im zweiten Quartal abschließen. In diesem Zusammenhang wurden im ersten Halbjahr 2008 insgesamt 40 Mrd € an Liquidität mit Fälligkeiten von über einem Jahr aufgenommen.
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