Hypo Vereinsbank: Blitzumfrage unter Reedern

10.09.2008, Deutsche und internationale Reeder setzen zunehmend auf technische Innovationen, um den Treibstoffverbrauch ihrer Schiffe zu senken und die Umwelt zu entlasten. Darüber hinaus fließen Umweltkriterien inzwischen massiv in die Kaufentscheidungen neuer Schiffe ein. Das sind Kernaussagen der aktuellen Umfrage der HypoVereinsbank//UniCredit-Group unter nationalen und internationalen Reedern im Rahmen ihres neuen „Maritimen Trendbarometers“. Umweltschutz und damit in Zusammenhang stehende Innovationen sind ein Thema, das Reedereien beschäftigt und auch zukünftig beschäftigen wird – und das nicht allein aus Umweltschutzgedanken, sondern insbesondere auch aus Kostengründen. Ausnahmslos alle Reeder gaben an, dass der Hauptgrund, warum sie beispielsweise die Geschwindigkeit ihrer Schiffe drosseln, in der Senkung der Betriebskosten liege.
Beim Thema alternative Antriebs- und Hilfsantriebssysteme halten 50 Prozent der Befragten den dieselelektrischen Pod-Antrieb für besonders erfolgversprechend. Nach Ansicht der Reeder wird zukünftig auch die Brennstoffzelle (47 Prozent) eine bedeutendere Rolle spielen. Vom neuartigen Zugdrachensystem SkySails zeigen sich 24 Prozent überzeugt.
Umweltkriterien entscheiden immer mehr beim Schiffskauf Die zunehmende Umweltorientierung in der Schifffahrt zeigt sich nicht allein im Betrieb der Flotten, sondern zunehmend vor allem beim Kauf von Schiffen. Umweltfreundliche Kriterien sind bei fast 90 Prozent der Befragten ausschlaggebend für die Kaufentscheidung. Auch die bestehende Flotte der Reeder wird zum Teil aufgrund von Umweltstandards modernisiert: 32 Prozent der Befragten gaben an, dass eine Modernisie- rung ihrer Flotte stattfindet, die deutlich über den „normalen“ Austausch älterer Schiffe hinausgeht.
CO2-Emissionshandel als Lösung? Die Umfrage der HypoVereinsbank ergab, dass nationale und internationale Reeder weit über die bestehenden Umweltauflagen und -gesetze hinaus bereit sind, für den Umweltschutz aktiv zu werden. So sprachen sich 65 Prozent der Reeder für einen CO2-Index für Schiffe aus, der als Grundlage für den künftigen Handel mit CO2- Emmissionszertifikaten dienen könnte. Nach dem neusten Beschluss der Internationalen Maritimen Organisation (IMO) dürfen ab 2020 weltweit nur noch Kraftstoffe mit einem maximalen Schwefelanteil von 0,5 Prozent an Bord verbrannt werden. Für die Nord- und Ostsee soll bereits ab 2015 der Grenzwert 0,1 Prozent gelten. Damit ist zwangsläufig eine Umstellung der Treibstoffqualitäten von Schweröl auf Destillate verbunden. Die Einführung dieser Vorschrift ist allerdings für keinen der befragten Reeder ein Grund, bestimmte Häfen nicht mehr anzulaufen.
Reeder rechnen mit einer Kopplung der Schadstoffklassen an die Hafenentgelte Schon heute geraten Häfen, wie zum Beispiel Los Angeles, zunehmend unter politischen Druck, eine Senkung der Schadstoffemissionen herbei-zuführen. 86 Prozent der befragten Reeder rechnen daher künftig mit einer Kopplung der Hafenentgelte an die Schadstoffklassen. In diesem Zusammenhang spielt auch die viel diskutierte Hafensteckdose eine Rolle, um den für den Schiffsbetrieb nötigen Strom während der Liegezeit im Hafen von Land aus zu beziehen. Auf freiwilliger Basis würde jedoch nur die Hälfte der befragten Reeder in Anschlussmöglichkeiten für die Hafensteckdose investieren.
Umweltmanagement gehört zum Geschäft Das Thema „Unternehmensverantwortung für die Umwelt“ ist für die meisten Reedereien selbstverständlich. Zwei Drittel der Reeder gaben an, dass es in ihrem Unternehmen ein Umweltmanagement mit definierten Verantwortlichkeiten, Maßnahmen, Umsetzungsfristen und Umweltzielen gibt. Mitarbeiter werden hauptsächlich durch Trainings, Schulungen und Rundschreiben für das Thema „Umwelt“ sensibilisiert. Auch bei der Auswahl ihrer Dienstleister achten 58 Prozent der Reeder darauf, dass diese ihre Verantwortung gegenüber der Umwelt wahrnehmen (Stichwort „Green Supplier“). 78 Prozent der Reeder arbeiten bewusst mit zertifizierten Entsorgern und Terminals zusammen, bei 19 Prozent ist die Zertifizierung hingegen nicht bekannt. Mehr als die Hälfte geht sogar so weit zu sagen, dass das Umweltbewusstsein eines Unternehmens eine Schlüsselqualifikation im Hinblick auf die Gestaltung der Geschäftsbeziehungen mit Kunden ist. Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer umweltentlastender Massnahmen, die Reedereien bereits umsetzen oder zukünftig umzusetzen planen. Am häufigsten wurden hier innovative Farbanstriche, schwefelarme Brennstoffe und Slow Steaming (die bewusste Reduzierung der Geschwindigkeit) genannt. Auch die Einführung eines Umweltmanagementsystems mit DIN/ISO 14001-Zertifizierung (Internationale Umweltnorm) gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Schiffsfinanzierungsgeschäft der HypoVereinsbank/UniCredit-Group HVB Global Shipping mit Sitz in Hamburg, ist mit seinen Vertretungen in Piräus, Oslo und Singapur Kompetenzcenter der HypoVereinsbank/UniCredit Group für die in- und ausländische maritime Industrie. Das aktuelle Schiffsfinanzierungsvolumen der HVB für rund 1.000 Schiffe beläuft sich auf 8 Milliarden Euro. Die Zahlen aus der UniCredit Group eingeschlossen beträgt das Finanzierungsvolumen 9,5 Milliarden Euro.
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