Continental AG peilt einen Jahresumsatz von 25 Milliarden Euro an

31.10.2008, Hannover. Die Continental AG, Hannover, peilt im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatz von 25 Mrd € an und wird wie geplant die Nettoverschuldung zurückführen. Der internationale Automobilzulieferer bestätigte am Donnerstag in Hannover außerdem das am 13. September korrigierte Ziel einer EBIT-Marge von rund 8,5%, bereinigt um Abschreibungen aus der Siemens VDO-Kaufpreisallokation sowie um Restrukturierungs- und Integrationsaufwendungen. Allerdings birgt das vierte Quartal durch die rückläufige Konjunktur Unsicherheiten. Als Reaktion auf das deutlich schwierigere Marktumfeld hat das Unternehmen zusätzlich zu laufenden Restrukturierungsprojekten ein umfassendes Kostensenkungsprogramm aufgelegt.
„Die Continental ist mit ihrer hohen Effizienz und der Strategie kontinuierlicher Restrukturierungsprozesse für die bevorstehenden außerordentlichen Herausforderungen gut vorbereitet. Dennoch haben wir zusätzliche Programme zur Kostensenkung aufgesetzt. So werden wir unter anderem in der Automotive Group die Zahl der Leiharbeiter reduzieren, unter Ausnutzung der vorhandenen Arbeitszeitkonten die Werkferien zum Jahreswechsel stark ausweiten und je nach Standort und Auftragslage bis auf weiteres von der 5-Tage- Woche nach unten abweichen. Darüber hinaus legen wir nicht dringend erforderliche Investitionen auf Eis“, sagte Dr. Neumann.
Während der ersten neun Monate 2008 erhöhte sich der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 60,6% auf 19.146,0 Mio € (Vj. 11.920,5 Mio €). Diese Steigerung re sultiert sowohl aus organischem Wachstum als auch aus Konsolidierungskreisveränderungen, insbesondere durch den Erwerb der Siemens VDO. Währungskursveränderungen wirkten sich gegenläufig aus.
Das EBIT vor Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus PPA und vor Ab schreibungen auf materielle Vermögenswerte aus PPA (nur Siemens VDO) des Konzerns stieg während der ersten neun Monate 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 138,3 Mio € bzw. 10,2% auf 1.494,9 Mio € (Vj. 1.356,6 Mio €) und entspricht 7,8% (Vj. 11,4%) vom Umsatz. Bereinigt um Sondereffekte ergibt sich eine Verbesserung um 167,2 Mio € bzw. 11,9% auf 1.569,6 Mio € (Vj. 1.402,4 Mio €). Die bereinigte Umsatzrendite beträgt 8,2% (Vj. 11,8%). Das operative Konzernergebnis (EBIT) verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 262,5 Mio € bzw. 19,6% auf 1.075,1 Mio € (Vj. 1.337,6 Mio €). Die Umsatzrendite verringerte sich auf 5,6% (Vj. 11,2%).
Das Konzernergebnis den Anteilseignern zuzurechnen verringerte sich im Wesentlichen durch die gestiegenen Zinsaufwendungen um 56,0% auf 363,5 Mio € (Vj. 825,2 Mio €) und das Ergebnis pro Aktie auf 2,24 € (Vj. 5,63 €).
Der Anstieg der Rohstoffpreise belastete den Konzern in den ersten neun Monaten 2008 mit rund 205 Mio € im Vergleich zu den Preisen der ersten neun Monate 2007. Davon betroffen ist hauptsächlich die Rubber Group.
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende, Leiter der Rubber Group und Finanzvorstand, Dr. Alan Hippe hob beim Blick auf die Bankenkrise die solide Finanzlage der Continental hervor:
„Per 30. September 2008 verfügte Continental über ein Liquiditätspolster in Höhe von knapp 1 Mrd € sowie über ungenutzte zugesagte Kreditlinien im Volumen von mehr als 2 Mrd €.“ Er wies außerdem darauf hin, dass im dritten Quartal 2008 in erheblichem Umfang Wandlungsrechte unter der im Mai 2004 emittierten Wandelanleihe über 400 Mio € ausgeübt wurden. „Der ausstehende Betrag reduzierte sich von 377,1 auf 28,1 Mio Euro und trug zu einer Reduzierung der Netto-Finanzschulden bei. Am 23. Oktober 2008 haben wir die Anleihe vollständig zurückgezahlt, so dass wir damit sowie mit unserem Cashflow unsere Netto-Finanzschulden im Jahr 2008 wie geplant deutlich zurückführen werden.“
Die Netto-Finanzschulden des Konzerns lagen am 30. September 2008 mit 10.807,1 Mio € um 49,3 Mio € unter dem Niveau vom 31. Dezember 2007. Die Gearing Ratio liegt bei 146,0%.
Für die ersten drei Quartale 2008 ergibt sich ein Free Cashflow in Höhe von 123,8 Mio € (Vj. 61,6 Mio €), im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2007 ein Zuwachs in Höhe von 62,2 Mio €. Das Zinsergebnis verschlechterte sich während der ersten neun Monate 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 446,1 Mio € auf -509,7 Mio € (Vj. -63,6 Mio €). Die Zinsaufwen dungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 424,2 Mio € auf 566,5 Mio €. Darüber hinaus wirkten sich 2008 großteils nicht zahlungswirksame Währungskurseffekte in Höhe von 34,8 Mio € negativ aus.
Der Aufwand für Forschung und Entwicklung stieg im Vergleich zum 30. September 2007 um 110,1% auf 1.212,5 Mio € (Vj. 577,0 Mio €), entsprechend 6,3% vom Umsatz (Vj. 4,8%). Davon entfielen auf die Automotive Group 1.041,3 Mio € (Vj. 420,3 Mio €), entsprechend 8,7% vom Umsatz (Vj. 8,4%). Auf die Rubber Group entfielen 171,2 Mio € (Vj. 156,7 Mio €), entsprechend 2,4% vom Umsatz (Vj. 2,3%).
In den ersten drei Quartalen 2008 wurden 1.123,1 Mio € (Vj. 560,4 Mio €) in Sachanlagen und Software investiert. Die Investitionsquote beträgt nach neun Monaten 5,9% (Vj. 4,7%). Davon entfielen 763,3 Mio € (Vj. 272,4 Mio €), entsprechend 6,4% vom Umsatz (Vj. 5,4%) auf die Automotive Group. Die Rubber Group investierte 348,5 Mio € (Vj. 286,5 Mio €), entsprechend 4,9% vom Umsatz (Vj. 4,1%).
Zum 30. September 2008 beschäftigte Continental 146.496 Mitarbeiterinnen und Mitarbei ter, das entspricht einem Rückgang um 5.158 Personen im Vergleich zum Jahresende 2007. Durch den Verkauf der Elektromotoren-Aktivitäten reduzierte sich die Mitarbeiteranzahl um 4.557.
Beim Blick in die Kerngeschäftsfelder machte Vorstandsvorsitzender Dr. Neumann darauf aufmerksam, dass die Belastung der von ihm geführten Automotive Group durch Sonderef fekte - unter anderem durch Restrukturierungskosten in der Division Interior - in den ersten neun Monaten mehr als 100 Mio € betrug im Vergleich zu rund 24 Mio € im Vorjahreszeitraum. Dr. Neumann wies außerdem darauf hin, dass unter dem Motto „Empowered“ ein umfassendes Programm in der Division Powertrain läuft: „Wir lösen damit von absolut unzureichenden Kostenstrukturen über Produktionsthemen bis hin zu Forschung und Entwicklung Probleme, die weit tiefer gehen, als wir zunächst erwartet hatten.“
Für die von ihm geführte Rubber Group hob der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Hippe hervor, dass die Group ohne die gestiegenen Rohstoffkosten in den ersten neun Mo naten ein operatives Ergebnis (EBIT) von rund 1 Mrd € erreicht und damit klar über dem Vorjahresniveau gelegen hätte. „Trotz der hohen Kostenbelastung bei Rohstoffen haben wir im Zeitraum von Januar bis September eine EBIT-Marge von 11,1% erreicht.
Das belegt eindeutig, dass wir in der Rubber Group absolut robust unterwegs sind. Nichtsdestotrotz werden wir weitere Kostenmaßnahmen prüfen und auch alle unsere Investitionen auf den Prüfstand stellen. Es zeigt sich, dass die neu formierte Unternehmensgruppe in ihrer souveränen Aufstellung, die maßgeblich durch ihr Geschäft mit dem Endkunden gestützt wird, bestens für die anstehenden außerordentlichen Herausforderungen gerüstet ist und nachhaltig Wert schaffen wird.“ Die Rubber Group wird 2008 mit rund 270 Mio € mehr Rohmaterialkosten belastet sein als in 2007.
Der Continental-Konzern gehört mit einem anvisierten Umsatz von 25 Mrd Euro im Jahr 2008 weltweit zu den führenden Automobilzulieferern. Als Anbieter von Bremssystemen, Systemen und Komponenten für Antrieb und Fahrwerk, Instrumentierung, Infotainment-Lösungen, Fahrzeugelektronik, Reifen und technischen Elastomerprodukten trägt das Unternehmen zu mehr Fahrsicherheit und zum Klimaschutz bei. Continental ist darüber hinaus ein kompetenter Partner in der vernetzten, automobilen Kommunikation. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 146.500 Mitarbeiter an nahezu 200 Standorten in 36 Ländern.
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Vahrenwalder Straße 9
30165 Hannover
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