Deutsche Post World Net ergreift weitreichende Massnahmen gegen Verluste im US-Express-Geschäft


DHL Express (Schweiz) AG

11.11.2008, Die Deutsche Post World Net wird sich im Express-Markt USA künftig auf ihre internationale Kernkompetenz konzentrieren und Ende Januar 2009 ihr nationales Luft- und Boden-Express-Geschäft einstellen.



DHL wird die heutigen internationalen Produkte in den USA weiterhin uneingeschränkt anbieten; die Region bleibt ein unverzichtbarer Bestandteil des globalen DHL-Express- Netzwerks.

Der Konzern plant außerdem, sein Wertsteigerungsprogramm Roadmap to Value zu intensivieren. Ziel ist es, die Profitabilität im gesamten Konzern zu verbessern, indem operative und nicht-operative Kosten weiter gesenkt werden. Diese Maßnahmen sollen die Deutsche Post World Net auf die weltwirtschaftlichen Herausforderungen der nächsten Zeit vorbereiten.

Die heute vorgelegten Konzernzahlen für die ersten neun Monate des Jahres zeigen ein um 1,3 Prozent gestiegenes EBIT vor Einmaleffekten von 1,6 Milliarden Euro, der Umsatz stieg im selben Zeitraum um 2,3 Prozent auf 40,5 Milliarden Euro. Etwa 70 Prozent dieser Umsätze wurden außerhalb Deutschlands generiert.

"Ich habe mich in den ersten neun Monaten meiner Amtszeit darauf konzentriert, dringende Themen aus der Vergangenheit anzupacken und unsere Ertragsbasis zu stärken", so Vorstandsvorsitzender Dr. Frank Appel bei einer Pressekonferenz in Bonn. "Wir sehen unser Umfeld realistisch und ergreifen klare Maßnahmen zur Kostensenkung. Ich bin jetzt zuversichtlich, dass auch in schwierigster wirtschaftlicher Zeit die Weichen für langfristiges Wachstum des Konzerns gestellt sind."

Restrukturierung DHL Express in den USA Um künftige Unsicherheiten mit Blick auf das US-Geschäft von DHL Express auf ein Minimum zu reduzieren, wird der Konzern ab dem 30. Januar keine nationalen Luft- oder Bodenprodukte in den USA mehr anbieten. Die operativen Kosten bei DHL Express USA verringern sich damit von derzeit $5,4 Milliarden (4,2 Milliarden Euro) auf weniger als $1 Milliarde (770 Millionen Euro). Um dieses Ziel zu erreichen, wird DHL Express USA alle rein nationalen Sortierzentren schließen und die Anzahl der Niederlassungen von 412 auf 103 reduzieren.

Insgesamt werden bei DHL Express in den USA 9.500 Arbeitsplätze eingespart, zusätzlich zu den 5.400, die bereits seit Anfang des Jahres abgebaut worden sind. Die Restrukturierung wird den Konzern voraussichtlich zusätzlich $1,9 Milliarden (1,5 Milliarden Euro) kosten. Der gesamte Restrukturierungsaufwand wird sich damit auf $3,9 Milliarden (3 Milliarden Euro) über zwei Jahre belaufen und mehrheitlich noch in 2008 gebucht werden.

Als ein Ergebnis dieser Maßnahme werden die Verluste vor Einmalkosten aus dem DHL-US- Express-Geschäft im laufenden Jahr nun voraussichtlich $1,5 Milliarden (1,2 Milliarden Euro) betragen. Der Konzern erwartet, dass sich die Verluste im Jahr 2009 auf höchstens $900 Millionen (692 Millionen Euro) belaufen. Die Verluste sollen ab dem vierten Quartal 2009 in einer Größenordnung von weniger als $400 Millionen (308 Millionen Euro) pro Jahr liegen. Durch den Ausstieg aus dem rein nationalen US-Express-Markt verbleibt der DHL ein operatives Geschäft in Amerika, dessen zukünftige Entwicklung besser vorhersehbar ist. Der Wertbeitrag des restrukturierten Geschäfts wird den Umfang der jährlichen Verluste eindeutig übersteigen. Der Konzern strebt nach wie vor eine Erwirtschaftung der Kapitalkosten im globalen DHL-Express-Geschäft im Jahr 2010 an.

John Mullen, im Konzernvorstand verantwortlich für DHL Express: "Dies ist die richtige Entscheidung für unser US-Express-Geschäft, wenn man die wirtschaftliche Lage berücksichtigt und die Zukunft im Blick hat. Wenn wir uns künftig im Lande auf das konzentrieren, was wir besser können als alle anderen, nämlich Express international, dann ist das im besten Interesse unserer weltweiten Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre."

Das neu dimensionierte Netzwerk mit insgesamt 3.000 bis 4.000 Mitarbeitern wird vollständig auf die Bedürfnisse der international orientierten Express-Kunden des Konzerns ausgerichtet sein. Ohne Einschränkung werden sämtliche weltweiten Sendungen in die USA weiterhin zugestellt, und in den USA können Kunden 99 Prozent der bisherigen internationalen Sendungen auch künftig für den grenzüberschreitenden Versand aufgeben.

Somit bleiben die USA ein Schlüsselmarkt für die Deutsche Post World Net, zumal die anderen DHL-Geschäftseinheiten von den Restrukturierungsmaßnahmen bei Express in keiner Weise betroffen sind. Der Konzern wird unverändert in die erfolgreichen US-Einheiten von Supply Chain/CIS, Global Forwarding/Freight und Global Mail investieren, die mit insgesamt mehr als 25.000 Beschäftigten ihre jeweiligen Geschäfte nachhaltig weiterentwickeln.

Roadmap to Value Finanzvorstand John Allan Die Roadmap to Value-Maßnahmen, die auf eine verbesserte Profitabilität und Cash Generierung im gesamten Konzern abzielen, sind erfolgreich vorangekommen. Die Deutsche Post World Net ist auf einem guten Wege, die angestrebten 500 Millionen Euro an Gewinnsteigerung und Kostenreduzierung durch ihr Wertsteigerungsprogramm in 2008 zu erreichen. Fortschritte wurden auch bei der Verringerung des Nettoumlaufvermögens gemacht: Hier steht im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung von 380 Millionen Euro zu Buche, ein großer Schritt auf dem Weg zum Ziel einer Einsparung in Höhe von 700 Millionen Euro bis zum Ende des kommenden Jahres.

Die Transparenz der Berichterstattung wurde mit detaillierteren Zahlen im vergangenen Jahr verbessert und wird auch künftig noch weiter erhöht werden. So beabsichtigt der Konzern beispielsweise, die Berichterstattung zu seinen Pensionsverpflichtungen zu ändern: Mit Beginn des ersten Quartals 2009 werden die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen nicht mehr als Bestandteil des EBIT berichtet, sondern im Finanzergebnis ausgewiesen. Dies hat keine Auswirkungen auf den Gewinn vor Steuern.

In Vorbereitung auf eine sich abschwächende Weltwirtschaft wird die Deutsche Post World Net nun im Rahmen von Roadmap to Value zusätzliche Initiativen starten: Mit striktem Fokus auf Kostenreduzierung will der Konzern operative und nicht-operative Ausgaben in sämtlichen Geschäftsbereichen um 1 Milliarde Euro bis Ende 2010 herunterfahren. Dieses Vorhaben ersetzt das bisherige Sparziel von zusätzlichen 500 Millionen Euro in 2009. Die Maßnahmen sollen entscheidend dazu beitragen, dass auch bei schwierigen wirtschaftlichen Aussichten ein Gewinnzuwachs erzielt werden kann.

Unterdessen hat die Deutsche Post World Net ihr Ergebnisziel von 2,4 Milliarden Euro EBIT vor Einmaleffekten für das Jahr 2008 bekräftigt. Im kommenden Jahr wird mit Blick auf das EBIT vor Einmaleffekten mit einem Anstieg gerechnet, allerdings will der Vorstand einen spezifischen Ausblick auf 2009 erst geben, wenn die weitere Wirtschaftsentwicklung klarer zu beurteilen ist. Wegen der gestiegenen, nun 3 Milliarden Euro betragenden Kosten für die Restrukturierung von DHL Express in den USA und anderer Einmaleffekte in Folge des erwarteten wirtschaftlichen Abschwungs wird der Konzern 2008 voraussichtlich einen berichteten Jahres-Nettoverlust ausweisen. Hierzu tragen Einmalbelastungen in anderen Geschäftseinheiten zwischen 400 und 500 Millionen Euro bei sowie mögliche Abschreibungen auf Goodwill und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von etwa 1 Milliarde Euro bei Supply Chain / Corporate Information Solutions.

Neun-Monats-Ergebnisse Der Neun-Monats-Umsatz aus fortgeführten Geschäften (ohne Postbank) nahm um 2,3 Prozent auf 40,5 Milliarden Euro zu, das berichtete EBIT wuchs um 27 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Hauptverantwortlich dafür war eine EU-Entscheidung in Sachen angeblicher Beihilfe und die damit verbundene Rückzahlung von 572 Millionen Euro seitens der deutschen Bundesregierung an den Konzern. Bereinigt um diese Zahlung und andere Einmaleffekte nahm das EBIT in den ersten neun Monaten um 1,3 Prozent zu.

Das Nettoergebnis nach Minderheiten verzeichnete einen Zuwachs um 29 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten. Das Ergebnis pro Aktie betrug 1,21 Euro, verglichen mit 94 Eurocent im Vorjahreszeitraum. Der operative Cashflow nahm um 49 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro zu. Allein im dritten Quartal wurde das Nettoergebnis von 350 Millionen Euro oder 29 Eurocent pro Aktie auf 805 Millionen Euro oder 66 Eurocent pro Aktie mehr als verdoppelt.

Unternehmensbereich BRIEF Mit 10,5 Milliarden Euro Umsatz hat der Unternehmensbereich BRIEF das hohe Niveau der ersten neun Monate im Vorjahr erreicht und damit die anhaltend starke Position des Konzerns im deutschen Briefmarkt unterstrichen. Infolge der erwähnten Rückzahlung der Bundesregierung stieg das EBIT von 1,27 Milliarden Euro auf 1,76 Milliarden Euro.

Unternehmensbereich EXPRESS Express-Vorstand John Mullen Der Umsatz des EXPRESS-Bereichs nahm in den ersten neun Monaten um 2,4 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro zu, was unter anderem höhere Treibstoffpreise und damit höhere Produktpreise reflektiert. Das EBIT sank von 165 Millionen Euro auf 50 Millionen Euro, hauptsächlich aufgrund der Belastung durch 86 Millionen Euro Restrukturierungskosten in den USA sowie die vermehrte Wahl margenschwächerer Produkte seitens der Kunden im dortigen Express-Markt (Day Definite statt Time Definite). Ohne die USA stieg das EBIT bei EXPRESS um 11 Prozent in den ersten neun Monaten. Der EXPRESS-Umsatz außerhalb der USA stieg um 7,3 Prozent während die Sendungsvolumina um mehr als 4 Prozent zunahmen.

Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING / FREIGHT Der Neun-Monats-Umsatz bei GLOBAL FORWARDING / FREIGHT legte um 11 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro zu, nicht zuletzt durch höhere Treibstoffzuschläge. Aufgrund strikter Kostenkontrolle wuchs das EBIT um 23 Prozent auf 310 Millionen Euro, im Vergleich zum Vorjahres-EBIT von 253 Millionen Euro. DHL Global Forwarding verzeichnete Zuwächse beim Luftfrachtvolumen von 2,4 Prozent, dies allerdings gedämpft durch ein langsameres Wachstum des Welthandels, insbesondere von Nordasien in die USA und nach Europa. Bei der Seefracht nahm das Volumen um 12,5 Prozent zu und spiegelt damit das Ziel des Unternehmensbereichs wider, seinen Marktanteil in diesem Bereich auszubauen.

Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN / CORPORATE INFORMATION SOLUTIONS Hier halfen neue Kontraktlogistik-Aufträge im Umfang von 1 Milliarde Euro in den ersten neun Monaten dabei, den organischen Umsatz um 4 Prozent anzuheben. Aufgrund negativer Währungseffekte sank der berichtete Umsatz um 4,1 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro. Entsprechend ging das berichtete EBIT bei SUPPLY CHAIN / CIS von 387 Millionen Euro auf 337 Millionen Euro zurück. Ohne Einmal- und Währungseffekte stieg das EBIT um 10,9 Prozent.

Nicht fortgeführter Unternehmensbereich FINANCIAL SERVICES Die Deutsche Post hat am 12. September 2008 mit der Deutschen Bank vereinbart, dieser 29,75 Prozent der Anteile an der Deutschen Postbank für 2,79 Milliarden Euro oder 57,25 Euro pro Aktie zu verkaufen. Nach Vorliegen aller kartellrechtlichen und regulatorischen Zustimmungen erwarten die Unternehmen einen Abschluss dieser Transaktion im ersten Quartal 2009. Mittelfristig plant die Deutsche Post den Ausstieg aus dem Geschäftsfeld FINANCIAL SERVICES und führt ihren Anteil an der Postbank nunmehr unter "nicht fortgeführte Geschäftstätigkeit". Als Folge davon ist der Postbank-Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Klein heute von seinem Vorstandsposten bei der Deutschen Post zurückgetreten, den er bereits seit dem 25. Juni 2008 hatte ruhen lassen.

Kontakt:
DHL Express (Schweiz) AG
St.Jakobs-Strasse 222
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