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Hypo Real Estate Group veröffentlicht Zwischenabschluss zum 30. September 2008


Hypo Real Estate Holding AG

17.11.2008, München. Die Hypo Real Estate Group hat heute den Zwischenabschluss per 30. September 2008 veröffentlicht. Wie bereits am 12. November auf Basis vorläufiger Zahlen bekannt gegeben, weist die Gruppe vor dem Hintergrund der verschärften Finanzkrise für das dritte Quartal 2008 ein Konzernergebnis vor Steuern von -3,105 Mrd. € aus, nach 237 Mio. € im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Quartalsverlust ist zu einem großen Teil auf Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwill) und anderer immaterieller Vermögenswerte aus der Erstkonsolidierung der DEPFA Bank Plc in Höhe von 2,482 Mrd. € zurückzuführen.


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Auswirkungen der Finanzkrise

Im Einzelnen hatten die wesentlichen Ereignisse der internationalen Finanzkrise im dritten Quartal 2008 folgende ergebniswirksamen Auswirkungen auf die Erfolgsrechnung der Hypo Real Estate Group:

In den Abschreibungen im Zusammenhang mit der DEPFA Bank Plc in Höhe von 2,482 Mrd. € ist die Wertberichtigung des Goodwill mit 2,223 Mrd. € enthalten. Weitere Beträge entfallen zum Beispiel auf die Korrektur des Markenwertes der DEPFA. Insgesamt handelt es sich bei den Wertberichtigungen um Buchwert-Abschreibungen, die nicht zu Zahlungsabflüssen führen.

Beim CDO-Portfolio des Konzerns ergaben sich im dritten Quartal weitere erfolgswirksame Belastungen von 307 Mio. € nach 320 Mio. € im ersten Halbjahr dieses Jahres. Im Einzelnen belastete eine Bewertungsveränderung in Höhe von -112 Mio. € auf synthetische CDOs das Handelsergebnis und Abschreibungsbedarf in Höhe von - 195 Mio. Euro bei Cash- CDOs das Finanzanlageergebnis.

Die nach dem Kollaps der Investmentbank Lehman erforderliche Neueindeckung mit Derivaten („re-hedging“), die Neubewertung von Derivaten und die Abschreibung von Wertpapieren im Zuge des Kollaps der Investmentbank Lehman Brothers belasteten das Handels- und Finanzanlageergebnis mit 175 Mio. €.

Aus dem Exposure gegenüber isländischen Emittenten resultierten im Handels- und im Finanzanlageergebnis Abschreibungen von 43 Mio. €.

Auf die Beteiligung an dem australischen Unternehmen Babcock & Brown wurde im dritten Quartal eine weitere Abschreibung in Höhe von 39 Mio. € vorgenommen.

Über diese Effekte hinaus fiel im dritten Quartal letztmalig ein positiver Ergebniseffekt von 19 Mio. € aus der nach IFRS vorgeschriebenen Marktbewertung eines Derivats auf Aktien der Hypo Real Estate Holding AG an. Das Derivat ist in die Pflichtwandelanleihe eingebettet, die zur Teilfinanzierung des DEPFA-Erwerbs begeben worden war.

Konzernentwicklung drittes Quartal 2008

Die operativen Erträge (Summe aus Zinsüberschuss und ähnliche Erträge, Provisionsüberschuss, Handelsergebnis, Finanzanlageergebnis, Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und Saldo sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen) erreichten von Juli bis September -345 Mio. € nach 412 Mio. € im gleichen Quartal 2007 (alle Angaben 2007 auf Pro-forma-Basis inklusive DEPFA).

Die Position Zinsüberschuss und ähnliche Erträge belief sich auf 354 Mio. € und lag damit auf dem Niveau des gleichen Vorjahresquartals (357 Mio. €) sowie über den Werten für das erste und zweite Quartal dieses Jahres.

Der Provisionsüberschuss erreichte mit 35 Mio. € nur rund die Hälfte des Wertes im dritten Quartal 2007 (69 Mio. €). Grund ist das in allen Geschäftsfeldern verhaltene und deutlich unter den Planungen liegende Neugeschäft im bisherigen Jahresverlauf.

Das Handelsergebnis von -349 Mio. € (drittes Quartal 2007: -73 Mio. €) wurde durch eine Reihe von Faktoren belastet: die Ausweitung der Risikozuschläge (Credit Spreads), die Neubewertung der hier verbuchten synthetischen CDOs (-112 Mio. €), Wertverschlechterungen von Monolinern (-117 Mio. €) sowie die nach dem Kollaps der Investmentbank Lehman erforderliche Neueindeckung mit Derivaten („re-hedging“) und die Neubewertung von Derivaten (-150 Mio. €). Die Hypo Real Estate Group hat gemäss der im Oktober 2008 vom IASB verabschiedeten und von der EU anerkannten IAS-39-Änderung „Umgliederung finanzieller Vermögenswerte“ Vermögenswerte der Kategorie „Held for Trading“ mit einem Buchwert von 3,5 Mrd. € rückwirkend zum 1. Juli 2008 in die Kategorie „Loans and Receivables“ umkategorisiert.

Ohne diese Umwidmung wäre das Handelsergebnis um 159 Mio. € geringer gewesen.

Das Finanzanlageergebnis wird mit -364 Mio. € ausgewiesen (drittes Quartal 2007: 49 Mio. €). Die weitere Abschreibung auf die in dieser Position erfassten Cash-CDOs betrug 195 Mio. €. Zudem ist im Finanzanlageergebnis die weitere Abschreibung auf Babcock & Brown sowie eine portfoliobasierte Wertberichtigung von 70 Mio. € auf Vermögenswerte enthalten, die gemäß IAS 39 in die Bewertungskategorie „Loans and Receivables“ umgewidmet wurden.

Das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen betrug -30 Mio. € und wurde von der Veränderung der Credit Spreads negativ beeinflusst (drittes Quartal 2007: -7 Mio. €).

Die Kreditrisikovorsorge übertraf im dritten Quartal mit 177 Mio. € deutlich den Vergleichswert im Vorjahr (17 Mio. €) und auch die Werte in den ersten beiden Quartalen 2008. In der Zuführung zur Kreditrisikovorsorge ist auch eine Erhöhung der portfoliobasierten Wertberichtigungen um 105 Mio. € enthalten. Der Anstieg entfiel vor allem auf das Geschäftsfeld gewerbliche Immobilienfinanzierung und reflektiert die eingetrübte Konjunktur auf einigen Immobilienmärkten.

Der Verwaltungsaufwand erreichte 119 Mio. € und lag damit unter dem Wert des dritten Quartals 2007 (162 Mio. €), beeinflusst durch eine geringere Zahl von Mitarbeitern (1.848 per 30. September 2008 nach 2.000 per 31. Dezember 2007) und durch deutlich geringere abgegrenzte Verbindlichkeiten für Boni.

Die Position Saldo übrige Erträge/Aufwendungen belief sich auf 18 Mio. € (drittes Quartal 2007: 0 €) und enthält den Ertrag aus der Wertveränderung des in die Pflichtwandelanleihe zur Teilfinanzierung der DEPFA-Akquisition eingebetteten Derivats.

Das Konzernergebnis vor Steuern erreichte -3,105 Mrd. € nach 233 Mio. € im gleichen Vorjahresquartal.

Das ausgewiesene Konzernergebnis nach Steuern (inklusive der DEPFA-Abschreibungen) erreichte -3,052 Mrd. €. Vermögens- und Kapitalkennzahlen per 30. September 2008

Die Bilanzsumme der Hypo Real Estate Group belief sich zum 30. September 2008 auf 392,5 Mrd. € nach 400,2 Mrd. € zum 31. Dezember 2007. Die Reduzierung ist vor allem das Resultat geringerer Handelsbestände, niedrigerer immaterieller Vermögenswerte und einer reduzierten Barreserve.

Per Ende September 2008 betrug das Kreditvolumen 260,9 Mrd. € nach 256,2 Mrd. € zum Jahresende 2007.

Ende September 2008 wies der Konzern Finanzanlagen in Höhe von 105,2 Mrd. € aus, das sind 16,4 Mrd. € mehr als Ende 2007.

Das bilanzielle Eigenkapital (ohne Neubewertungsrücklage) sank aufgrund des Verlustes der ersten neun Monate von 7,9 Mrd. € auf 5,2 Mrd. €. Die Kernkapitalquote der Gruppe (einschliesslich Marktrisiken) ist im dritten Quartal auf 6,8 Prozent zurückgegangen. Zwar waren der DEPFA-Goodwill und die immateriellen Vermögenswerte aus der DEPFA-Erstkonsolidierung bereits in der Vergangenheit beim Ausweis des regulatorischen Kernkapitals abgezogen worden, weshalb mit dem auf die Abschreibung in Höhe von 2,482 Mrd. € entfallenden Verlust keine Verringerung der Kernkapitalquote verbunden ist. Allerdings haben wir im dritten Quartal den aktivischen Unterschiedsbetrag aus der Konsolidierung der deutschen Töchter der Gruppe auf Basis der Rechnungslegung nach HGB in Höhe von 742 Mio. € vom Kernkapital abgezogen. Damit haben wir bereits die Anpassung der Buchwerte der deutschen Töchter auf deren Eigenkapital nach HGB antizipiert. Darüber hinausgehende Verluste aus dem operativen Geschäft werden entsprechend den bankaufsichtsrechtlichen Regelungen mit der Feststellung des Jahresabschlüsse berücksichtigt. Die Eigenmittelquote erreichte 9,6 % nach 11,3 % per 30. Juni 2008 und 9,4 % (gemäss Basel I) Ende 2007.

Entwicklung der operativen Segmente drittes Quartal 2008

Das Geschäftsfeld gewerbliche Immobilienfinanzierung (Commercial Real Estate) weist für das dritte Quartal 2008 ein Vorsteuerergebnis von 3 Mio. € aus (drittes Quartal 2007 pro forma: 193 Mio. €). Die operativen Erträge erreichten 226 Mio. € nach 247 Mio. € im gleichen Vorjahresquartal. Rückgänge beim Zins- und Provisionsüberschuss, vor allem bedingt durch das schwache Neugeschäft, konnten nur teilweise durch Assetverkäufe kompensiert werden.

Ergebnisbelastend wirkte sich die Aufstockung der Kreditrisikovorsorge um 179 Mio. € (inkl. Portfolio-Wertberichtigung) aus (drittes Quartal 2007: 8 Mio. €).

Das Geschäftsfeld Staats- und Infrastrukturfinanzierung (Public Sector & Infrastructure Finance) erreichte im Berichtsquartal einen Gewinn vor Steuern von 16 Mio. €, der damit deutlich unter dem Pro-Forma-Vorjahreswert lag (drittes Quartal 2007: 153 Mio. €). Dabei zeigte der Zinsüberschuss einen Anstieg von 153 Mio. € auf 189 Mio. €, unter anderem wegen der spürbaren Verbesserung der Renditen im Neugeschäft. Der Verwaltungsaufwand konnte im Quartalsvergleich von 37 Mio. € auf 25 Mio. € gesenkt werden, auch begünstigt durch den starken Euro.

Das Geschäftsfeld Capital Markets & Asset Management schloss das dritte Quartal mit einem Vorsteuerverlust von 58 Mio. € ab (drittes Quartal 2007 pro forma: -50 Mio. €). Dabei fiel ein negatives Handelsergebnis von 83 Mio. € an (drittes Quartal 2007: -32 Mio. €), wesentlich bedingt durch Ausweitung der Credit Spreads.

Dr. Markus Fell, Finanzvorstand der Hypo Real Estate Holding AG, erklärte: „Die Wucht, mit der die beispiellose Finanzkrise die Hypo Real Estate Group getroffen hat, ist in den Zahlen zum 30. September klar ablesbar. Für das Gesamtjahr 2008 erwarten wir ein deutlich negatives Konzernergebnis. Die notwendige Umstrukturierung der Hypo Real Estate Group und die Kosten der vereinbarten oder geplanten Liquiditätslinien und Kapitalhilfen werden auch 2009 für erhebliche Belastungen im Konzernergebnis sorgen.“

Massnahmen zur Sicherung der Liquidität Die Hypo Real Estate Group hat sich mit einem Finanzkonsortium, der Deutschen Bundesbank und der Bundesregierung über eine vom Bund teilweise garantierte Liquiditätsfazilität in Höhe von 50 Mrd. € geeinigt. Die Mittel aus der Fazilität sind am 13. November 2008 bereitgestellt worden. Vorbehaltlich einer Verlängerung der Bundesgarantie über den 31. März 2009 hinaus wird die Liquiditätsfazilität eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2009 haben. Im Einklang mit den EU-Vorschriften ist die Garantie des Bundes zunächst bis zum 31. März 2009 befristet. Über eine Verlängerung der Garantie über diesen Zeitpunkt hinaus wird sich die Hypo Real Estate Group mit dem Bund zu gegebener Zeit ins Benehmen setzen.

Die Hypo Real Estate Group stellt für die Liquiditätslinien Sicherheiten, d.h. Darlehen und Wertpapiere, im Umfang von 60 Mrd. € zur Verfügung. Darüber hinaus hat die Hypo Real Estate Holding AG ihre Anteile an den operativen Tochterbanken der Gruppe als Sicherheit für die Bundesgarantie verpfändet. Die Fazilität hat eine Sonderliquiditätshilfe der Bundesbank in Höhe von 35 Mrd. €, die durch den Bund garantiert war, abgelöst sowie eine Zwischenfinanzierung durch die Bundesbank in Höhe von 15 Mrd. €, die durch Garantien des Finanzmarktstabilisierungsfonds („SoFFin“) abgesichert war.

Auf Grundlage der Liquiditätslinien und der angestrebten weiteren Unterstützungsmaßnahmen durch den Finanzmarktstabilisierungsfonds erarbeitet der Vorstand Pläne für eine Umstrukturierung und Neupositionierung der Hypo Real Estate Group. Dabei ist es das Ziel, eine stärker integrierte, weniger komplexe und mit einer verbesserten Aktiv- Passiv-Steuerung der Bilanz ausgestatte Gruppe aufzubauen.

Kontakt:
Hypo Real Estate Holding AG
Gewürzmühlstraße 11
80538 München

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