Post: Pakete vorfrankieren soll sich künftig lohnen

03.02.2009, Erstmals seit über sechs Jahren will die Post die Preise für den Versand von Inland- Paketen anpassen: Schwere Pakete sollen ab 1. April 2009 einen Franken günstiger werden, leichte bis fünf Kilogramm hingegen einen Franken teurer. Frankiert der Kunde sein Paket über Webstamp, will ihm die Post eine Ermässigung geben. Für den Versand von Briefen, Paketen und Kuriersendungen ins Ausland ist auf den 1.April 2009 eine Preiserhöhung von rund sieben Prozent geplant. Die Stellungnahme des Preisüberwachers zu diesen Begehren ist noch ausstehend. Weiter hat die Post noch nicht entschieden, wie sie die Senkung der Monopolgrenze auf den 1. Juli 2009 bei den Briefen umsetzen wird. Sie prüft die Variante, auf eine Überwälzung der Mehrwertsteuer auf die Endverbraucher weitgehend zu verzichten. Dazu braucht es auch die Zustimmung der betroffenen Departemente.
Stark gestiegene Kosten Die geplanten Preisanpassungen sind notwendig, weil beim Paketversand über den Postschalter die Einnahmen die Kosten schon lange nicht mehr decken. Dies hat mehrere Gründe: Die Teuerung seit der letzten Preisanpassung Anfang 2003, aber auch die zweimalige Erhöhung der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) sowie gestiegene Lohnkosten führten zu Belastungen auf der Kostenseite. Zudem ist auch der Dieselpreis heute klar höher als 2003. Die Auswirkungen spürt die Post direkt: Der Gewinn des Geschäftsbereichs PostLogistics ging 2008 markant zurück.
Höhere Transportkosten in die Zustellländer Im internationalen Versand (Briefe, Pakete und Kurier) sollen die Preise im Schnitt um rund sieben Prozent angehoben werden. Die letzte Anpassung für Briefe bis 20 Gramm erfolgte im Jahr 2000. Wer Frachtpapiere für PostPac International und URGENT-Sendungen elektronisch ausfüllt, spart neu drei Franken. Auch beim Auslandversand deckt ein Grossteil der Produkte ihre Kosten nicht mehr.
Entscheide wegen Monopolsenkung noch offen Die vom Bundesrat auf den 1. Juli 2009 beschlossene Senkung des Briefmonopols von 100 auf 50 Gramm wirkt sich auch auf die Mehrwertsteuer aus. Die künftig nicht mehr dem Monopol unterstellten Briefe (50 bis 100 Gramm) fallen neu unter die Mehrwertsteuer. Das bedeutet, dass auf diesen Briefen Mehrwertsteuer bezahlt werden muss. Normalerweise wird diese auf die Konsumenten überwälzt. Die Post prüft die Variante, auf diese Überwälzung weitgehend zu verzichten. Dazu müssten alle Briefe vollständig der Mehrwertsteuer unterstellt werden. Damit würde die Post einen Einkommensverlust von gut 100 Millionen Franken auf sich nehmen.
Die Stellungnahme der Preisüberwachung zu den geplanten Massnahmen ist noch ausstehend. Bei den Massnahmen im Zusammenhang mit der Monopolsenkung auf den 1.Juli ist die Zustimmung des Departments für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation und des Finanzdepartements notwendig.
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