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Ciba: Nachfragerückgang beeinträchtigt Profitabilität - trotz deutlich reduzierter Kostenbasis


10.02.2009, Basel. Umsatz und Profitabilität von Nachfrageeinbruch im vierten Quartal beeinträchtigt. Deutliche Verkaufspreiserhöhungen in der zweiten Jahreshälfte kompensierten stark gestiegene Rohstoffkosten im ersten Halbjahr weitgehend. Signifikante Reduktion der gesamten Kostenbasis – Operative Agenda auf Kurs, Abschluss im Jahr 2009. Vollzug des Übernahmeangebotes von BASF Ende des ersten Quartals erwartet.


Logoregister

Brendan Cummins, Chief Executive Officer, kommentiert:

“Wir waren 2008 mit massiven Herausforderungen konfrontiert: Im ersten Halbjahr stiegen die Rohstoffkosten auf Rekordhöhe; gegen Jahresende brach die Nachfrage aufgrund des dramatischen Konjunkturrückgangs ein. Wir haben umgehend Massnahmen eingeleitet, um die Auswirkungen dieser Faktoren abzufedern: Wir reduzieren Kapazität und Lagerbestände und minimieren Investitionen und Kosten. Trotz des schwierigen Geschäftsumfeldes sind wir mit unserem Programm Operative Agenda weit fortgeschritten und haben in der gesamten Organisation Kosten reduziert. Darüber hinaus konnten wir unsere Verkaufspreise deutlich erhöhen, was die im Laufe der ersten Jahreshälfte angefallenen höheren Rohstoffkosten weitgehend kompensierte.”

Jahresergebnisse 2008 – Überblick

Der Umsatz in lokalen Währungen war stabil auf Vorjahresniveau – bis gegen Ende des vierten Quartals die Nachfrage aufgrund der rapiden Konjunkturabschwächung in vielen Kundenindustrien einbrach, insbesondere in den Bereichen Kunststoffe sowie Beschichtungen und Lacke für die Automobil- und Bauindustrie. Insgesamt sank der Umsatz gegenüber 2007 um 3 Prozent in lokalen Währungen und um 9 Prozent in Schweizer Franken, da der US‑Dollar gegenüber dem Schweizer Franken weiterhin relativ schwach ausfiel und das Britische Pfund zum Jahresende deutlich an Wert verlor.

In Europa sank der Umsatz in lokalen Währungen gegenüber 2007 um 8 Prozent, in der Region Amerika hielt er sich besser und lag nur 2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres, mit einer besonders starken Performance in Water & Paper Treatment. Trotz einer Wachstumsverlangsamung in Asien gegen Jahresende stieg der Umsatz dort in lokalen Währungen gegenüber 2007 um 4 Prozent.

Als Reaktion auf diesen deutlichen Nachfragerückgang wurde in mehreren Produktionsstätten die Kapazität reduziert und die Produktion angepasst. In einigen Produktionsanlagen wurden Stilllegungen zur Durchführung von Wartungsarbeiten sowie Kurzarbeit veranlasst. Weitere Massnahmen wie vorübergehende Schliessungen von Produktionsanlagen werden in Betracht gezogen und die Entwicklung der Situation wird konsequent verfolgt.

Die Verkaufspreise stiegen gegenüber 2007 um 3 Prozent, im zweiten Halbjahr 2008 um 8 Prozent, nachdem die Rohstoffkosten in der ersten Jahreshälfte signifikant gestiegen waren. Allerdings konnten die im Jahr 2008 um 13 Prozent höheren Rohstoffkosten nicht vollständig kompensiert werden. Der Volumenmix wurde vom Nachfrageeinbruch gegen Jahresende beeinträchtigt und sank im Vergleich zu 2007 um 6 Prozent. Die Rohstoffpreise haben sich in den letzten acht Wochen entspannt, und es wird erwartet, dass sich dieser Trend in den kommenden Monaten fortsetzt.

Die Bruttogewinnmarge betrug 26,6 Prozent (2007: 28,7 Prozent), wobei der Rückgang auf die aussergewöhnlich hohen Rohstoffkosten im ersten Halbjahr zurückzuführen ist.

Der Betriebsgewinn lag mit 308 Millionen CHF (2007: 552 Millionen CHF) unter Vorjahr, mit einer Betriebsgewinnmarge (EBIT) vor Restrukturierung von 5,2 Prozent (2007: 8,5 Prozent). Dieser Rückgang reflektiert den dramatischen Anstieg der Rohstoffkosten im ersten Halbjahr, der Massnahmen zur Kostenreduktion entgegenwirkte.

Das Programm Operative Agenda zur Straffung der Organisation, Reduktion der Kostenbasis und zur Steigerung des Wachstums erzielte 2008 Einsparungen von 145 Millionen CHF, mehr als die erwarteten 100 Millionen CHF. Dadurch verbesserte sich die Kostenbasis und reduzierte sich der Vertriebs-, Verwaltungs- sowie der allgemeine Aufwand um 3 Prozent gegenüber 2007.

Über 1 900 Stellen wurden seit Programmbeginn 2006 abgebaut; insgesamt sieht die Operative Agenda bis zum Abschluss Ende 2009 eine Reduktion von insgesamt 2 500 Stellen vor. Die Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit dem Programm lagen 2008 bei 106 Millionen CHF.

Eine Wertminderung des Goodwills von 590 Millionen CHF wurde im zweiten Quartal im Segment Water & Paper Treatment verbucht, nachdem sich das Geschäftsklima im ersten Halbjahr wesentlich verschlechtert hatte, was zu höheren Zinsen und Eigenkapitalrisikoprämien und schliesslich zu einem Anstieg des Diskontsatzes führte. Zudem realisierte der Konzern, dass das Segment die zuvor prognostizierten Profitabilitätslevels nicht erreichen würde. Der Konzern veranlasste die Prüfung strategischer Optionen zur Verbesserung der Profitabilität des Papierchemikaliengeschäftes – diese Planungen wurden jedoch eingestellt, als der Verwaltungsrat im September 2008 ein Angebot von BASF zur Übernahme von Ciba erhielt und dieses den Aktionären zur Annahme empfahl.

Die Wertminderung, Restrukturierungskosten für die Operative Agenda und andere einmalige Sonderaufwendungen führten zu einem Konzernverlust von 564 Millionen CHF (2007 Konzerngewinn: 237 Millionen CHF).

Der Free Cash Flow lag bei 26 Millionen CHF, tiefer als 2007, primär aufgrund der geringeren Betriebsprofitabilität für 2008. Die Nettoverschuldung stieg um 125 Millionen CHF auf 2 038 Millionen CHF.

Das vierte Quartal im Überblick

Der Umsatz im vierten Quartal litt unter einem abrupten Rückgang der Kundennachfrage in Coating Effects und Plastic Additives gegen Ende November und im Dezember, als der Konjunkturabschwung direkt auf einige wichtige Märkte übergriff. Davon betroffen waren insbesondere Umsätze mit der Automobilindustrie, aber auch dem Bausektor oder dem Bereich Displays. Weniger beeinträchtigt war das Segment Water & Paper Treatment – dort stieg der Umsatz in lokalen Währungen leicht an, mit einem starken Wachstum in der Region Amerika und in Asien, so dass der Umsatzrückgang in Europa kompensiert werden konnte. Insgesamt sank der Umsatz im vierten Quartal in lokalen Währungen um 13 Prozent und in Schweizer Franken um 19 Prozent.

In Europa ging der Umsatz in lokalen Währungen im Vergleich zum vierten Quartal 2007 um 18 Prozent zurück, da die Nachfrage in der Kunststoff- sowie Beschichtungs- und Lackindustrie einbrach. Das Wasserbehandlungsgeschäft entwickelte sich weiterhin positiv, während sich das Papierchemikaliengeschäft verlangsamte, da viele Papierfabriken ihre Kapazität zurückfuhren.

Die Region Amerika präsentierte sich durchwachsen: Die Umsätze in Coating Effects litten massiv unter den Problemen der US‑Automobilindustrie, während Water & Paper Treatment weiterhin stark wuchs. Insgesamt sank der Umsatz in lokalen Währungen um 10 Prozent gegenüber Vorjahr.

In Asien machten sich im vierten Quartal weitere Anzeichen einer Abschwächung bemerkbar; der Umsatz sank in lokalen Währungen um 10 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Der Nachfrageeinbruch in der Kunststoff-, Automobil- und Bauindustrie wirkte sich negativ auf die Kunststoff- sowie Beschichtungs- und Lackgeschäfte aus, aber auch auf den Bereich Displays der Geschäftseinheit Elektronikmaterialien. Water & Paper Treatment verzeichnete ein weiteres starkes Quartal mit gutem Wachstum, sowohl im Wasserbehandlungs- als auch im Papierchemikaliengeschäft.

Die Verkaufspreiserhöhungen setzten sich im vierten Quartal deutlich durch – mit Erhöhungen von 9 Prozent; damit konnte der Anstieg der Rohstoffkosten im ersten Halbjahr grösstenteils kompensiert werden. Der Volumenmix hingegen sank aufgrund des Nachfrageeinbruchs gegen Ende November und im Dezember um 22 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2007. Obwohl sich die Rohstoffkosten vom dritten auf das vierte Quartal 2008 leicht entspannten, stiegen sie dennoch im Vergleich zum vierten Quartal 2007 um 18 Prozent steil an.

Der Betriebsgewinn (EBIT) litt im vierten Quartal unter der Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen zum Jahresende und betrug vor Restrukturierungen 34 Millionen CHF (2007: 129 Millionen CHF); die Betriebsgewinnmarge lag bei 2,6 Prozent (2007: 8,2 Prozent).

Die Einsparungen aus dem Programm Operative Agenda betrugen 55 Millionen CHF, wobei für das Quartal 36 Millionen CHF Restrukturierungskosten anfielen. Zudem kam es zu erwarteten Kosten in Höhe von 39 Millionen CHF im Zusammenhang mit der BASF‑Transaktion, die im vierten Quartal verbucht wurden.

Aufgrund der gesunkenen Profitabilität und der zusätzlichen Kosten im Zusammenhang mit der BASF‑Transaktion verbuchte der Konzern im vierten Quartal einen Konzernverlust von 41 Millionen CHF (2007: Konzerngewinn von 84 Millionen CHF).

Überblick über die Segmente 2008

Der Umsatz von Plastic Additives ging 2008 gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent in lokalen Währungen zurück, da sich die wirtschaftliche Abschwächung im zweiten Halbjahr auf den Umsatz der Geschäftsbereiche Basispolymere und Polymerprodukte auswirkte. Das Unternehmen hat entschiedene Massnahmen ergriffen, um die Produktion zu drosseln und operative Kosten weiter zu reduzieren.

Der Umsatz im Geschäftsbereich Prozess- und Schmierstoffadditive entwickelte sich im gesamten Jahr sehr positiv, insbesondere dank steigender Verkäufe an globale Additiv- Paket Hersteller und an Ölfirmen.

Nach einem schwachen Start ins Jahr – mit verändertem Bestellverhalten und dem Abbau von Lagern in der gesamten Industrie – lag der Geschäftsbereich Haushalt- und Körperpflegeprodukte gegen Jahresende wieder auf normalem Wachstumsniveau.

Während sich der Nachfrageeinbruch im letzten Quartal negativ auf den Betriebsgewinn auswirkte, litt dieser aber vor allem unter dem Rekordanstieg der Rohstoff- und Energiekosten im ersten Halbjahr. Die höheren Kosten konnten teilweise dank Verkaufspreiserhöhungen kompensiert werden, die sich im zweiten Halbjahr durchsetzten. Die Restrukturierungsmassnahmen der Operativen Agenda schlugen sich hingegen sehr positiv auf die Produktions- und Verwaltungskosten nieder.

Der Umsatz von Coating Effects ging 2008 in lokalen Währungen um 7 Prozent zurück, mit einer stark nachlassenden Kundennachfrage im vierten Quartal, vor allem im Automobil- und Bausektor. Davon betroffen waren insbesondere der Geschäftbereich Beschichtungen und Lacke sowie Farben für Kunststoffe – zunächst primär in Europa und in der Region Amerika, im Laufe des Jahres aber auch in Asien. Der Geschäftsbereich Druckfarben war ebenfalls mit schwierigen Bedingungen im europäischen und US‑amerikanischen Markt für Druckerzeugnisse konfrontiert. Der Geschäftsbereich Elektronikmaterialien hingegen hielt sich gut bis gegen Ende 2008, als sich der Markt für Displays abschwächte.

Das Segment konnte die gestiegenen Rohstoffpreise weitgehend kompensieren, da sich die Verkaufspreiserhöhungen in allen Geschäftsbereichen und Regionen durchsetzten.

Der Betriebsgewinn lag aufgrund gesunkener Umsatzvolumen unter 2007; dies wurde jedoch teilweise durch Kosteneinsparungen wettgemacht. Gezielte Massnahmen zur Verbesserung der Kostenstruktur und einer kurz- bis mittelfristigen Kapazitätsdrosselung werden konsequent umgesetzt.

Der Umsatz von Water & Paper Treatment stieg gegenüber 2007 um 1 Prozent in lokalen Währungen, obwohl sich die Nachfrage gegen Jahresende abschwächte. Asien und die Region Amerika wuchsen sowohl im Bereich Wasserbehandlung als auch im Papierchemikaliengeschäft; in Europa wurde das Umsatzwachstum des Papiergeschäfts durch die anhaltende Konsolidierung der Papierindustrie und längere Produktionsunterbrüche in vielen Papierfabriken negativ beeinflusst.

Die Betriebsgewinnmarge lag leicht unter Vorjahr, da die Verkaufspreiserhöhungen den Rekordanstieg der Rohstoffkosten – insbesondere im zweiten Quartal – nicht vollständig kompensieren konnten. Die Massnahmen, die 2007 und 2008 zur Verbesserung der Profitabilität umgesetzt wurden, lieferten hingegen die erwarteten Kosteneinsparungen und entschärften die Auswirkungen des schwierigen Geschäftsumfelds.

Aktueller Stand des Übernahmenangebotes von BASF

Im September 2008 empfahl der Verwaltungsrat den Aktionären ein öffentliches Übernahmeangebot von BASF für die Ciba Holding AG in der Höhe von 50 CHF pro Aktie zur Annahme.

Die Aktionäre stimmten dem Angebot im November zu – über 95 Prozent der Aktien des Konzerns wurden BASF angedient oder sind von BASF erworben worden. Darüber hinaus wurden an der ausserordentlichen Generalversammlung vom 2. Dezember 2008 die Stimmrechtsbeschränkungen aufgehoben, unter der Bedingung, dass das Angebot vollzogen wird. Nun stehen noch die Zustimmungen der zuständigen Wettbewerbsbehörden aus, bevor BASF die Kontrolle über Ciba vollständig übernehmen kann. Es wird erwartet, dass diese rechtzeitig eintreffen werden, um die Transaktion im ersten Quartal 2009 abzuschliessen.

Ausblick

Brendan Cummins, Chief Executive Office, kommentiert:

“Die wirtschaftliche Entwicklung für die kommenden Monate ist schwer einzuschätzen. Obschon die Rohstoffkosten beginnen sich zu entspannen beginnen, erwarten wir keine nennenswerte Erholung der Nachfrage vor Ende des Jahres – frühestens. Wir passen unsere Produktionskapazität der reduzierten Nachfrage an und stellen sicher, dass unsere operativen Strukturen optimal genutzt werden. Darüber hinaus bauen wir unser Innovationspotenzial weiter aus und sorgen dafür, dass unsere Geschäfte in ihren Kundenindustrien optimal positioniert sind, wenn die Nachfrage wieder anzieht.”

Kontakt:
BASF Schweiz AG
Klybeckstrasse 141
4057 Basel

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