Statistik Schweiz: Sinkende Sozialhilfequote in Appenzell Ausserrhoden

27.02.2009, Neuchâtel. Im Jahr 2007 wurden im Kanton Appenzell Ausserrhoden insgesamt 858 Personen mit Sozialhilfe unterstützt. Das sind 79 Personen weniger als im Vorjahr und entspricht 1,6 Prozent der Gesamtbevölkerung des Kantons (2006: 1,8%). Die Auswertungen der Sozialhilfestatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigen, dass wie bereits in den Vorjahren Kinder und junge Erwachsene sowie Alleinerziehende besonders häufig auf Sozialhilfe angewiesen sind.
Dennoch ist die Unterstützungsquote der Alleinerziehenden gegenüber 2006 um 2 Prozentpunkte zurückgegangen. Von diesem Rückgang konnten vor allem das regionale Zentrum Herisau und die mittelgrossen Gemeinden profitieren. Die Alleinerziehenden der kleinen Gemeinden hingegen wiesen gegenüber dem Vorjahr eine leicht höhere Quote auf (+0,4 Prozent-punkte). Haushalte von Paaren mit Kindern waren mit einer Unterstützungsquote von 0,7% weiterhin unterdurchschnittlich auf Sozialhilfe angewiesen; Paare ohne Kinder erreichten mit 0,3% die tiefste Quote. Die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Erziehungsarbeit dürfte ein wichtiger Einflussfaktor auf die Höhe der Sozialhilfequote von Haushalten mit Kindern sein.
Risikogruppe Jugendliche und junge Erwachsene Das Sozialhilferisiko ist stark vom Alter abhängig. So waren vor allem Kinder und Jugendliche (0-17 Jahre) sowie junge Erwachsene (18 – 25 Jahre) mit einer Quote von 2,3% bzw. 2,2% überdurchschnittlich häufig, aber gegenüber dem Vorjahr in abnehmendem Masse, von Leistungen der Sozialhilfe abhängig. Wie auch in der übrigen Schweiz waren diese beiden Altersgruppen im Kanton Appenzell Ausserrhoden je nach Nähe zu städtischen Zentren unterschiedlich stark betroffen.
In der Stadt Herisau erreichten Kinder und Jugendliche sowie junge Erwachsene mit 3,8% bzw. 4,5% die höchste Sozialhilfequote.
Ausbildungsmangel bei jungen Erwachsenen als Risiko Ein Vergleich der höchsten abgeschlossenen Ausbildung zwischen der Gesamtbevölkerung und den Sozialhilfeempfänger/innen im Kanton Appenzell Ausserrhoden zeigt, dass das Sozialhilferisiko stark vom Ausbildungsniveau abhängt. So verfügten 2007 87% der jungen Erwachsenen, die Sozialhilfe beziehen, über keine berufliche Ausbildung und die restlichen 13% über eine Berufsabbildung oder einen Maturitätsabschluss. Diese Verteilung zeigt in der kantonalen Gesamtbevölkerung ein ganz anderes Bild. Hier verfügten lediglich 37% der 18- bis 25- Jährigen über keine berufliche Ausbildung und zwei Drittel über eine Berufsabbildung oder einen Maturitätsabschluss.
Erwerbslosigkeit als Hauptrisiko bei jungen Erwachsenen Bei den jungen Erwachsenen in der Sozialhilfe sind mehr als zwei Fünftel erwerbslos. Die restlichen drei Fünftel verteilen sich ziemlich gleichmässig auf Erwerbstätige, Nicht- Erwerbspersonen und Personen in Ausbildung (mit Lehrlingen). Verglichen mit der Bevölkerung des Kantons zeigen sich erhebliche Differenzen. Hier sind 92% der jungen Erwachsenen erwerbstätig oder in Ausbildung. Die Hauptvertreter der jungen Erwachsenen in der Sozialhilfe, die Erwerbslosen, sind in der Bevölkerung des Kantons Appenzell Ausserrhoden lediglich mit 3,3% vertreten.
Bezugsdauer der jungen Erwachsenen am kürzesten Die Sozialhilfe dient der Überbrückung vorübergehender persönlicher Notlagen, doch immer häufiger muss sie auch eine längerfristige Existenzsicherung wahrnehmen. Die jungen Erwachsenen wiesen mit 24% den weitaus höchsten Anteil der innert einem Jahr abgeschlossenen Fälle aus. Die Hauptgründe für die Beendigung des Bezuges sind die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation, der Erhalt von anderen Sozialleistungen oder ein Wohnortswechsel.
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Espace de l'Europe 10
2010 Neuchâtel
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