Das Bruttoinlandprodukt im 4. Quartal 2008

03.03.2009, Bern. Das reale Bruttoinlandprodukt der Schweiz (BIP) hat im 4. Quartal gegenüber dem 3. Quartal um 0,3% abgenommen*. Negative Wachstumsimpulse gingen von den Anlageinvestitionen und von der Entwicklung der Handelsbilanz (Netto-Exporte) aus. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal wurde eine Abnahme des realen BIP um 0,6% registriert.
Die Anlageinvestitionen sind im 4. Quartal um 3,1% gesunken. Beide Investitionskomponenten trugen zu diesem negativen Ergebnis bei: Während die Bauinvestitionen um 1,0% abnahmen, verzeichneten die Ausrüstungsinvestitionen einen ausgeprägten Rückgang um 4,6%. Letzterer war insbesondere auf gesunkene Investitionen im Bereich Metall und Maschinen zurückzuführen.
Die Exporte von Waren und Dienstleistungen sanken um 8,1%, wobei der Rückgang bei den Warenausfuhren mit -9,4% deutlich ausgeprägter ausfiel als bei den Dienstleistungen (- 4,4%). Auch die Importe von Waren und Dienstleistungen nahmen mit 5,8% stark ab. Verantwortlich hierfür waren die Wareneinfuhren, die um 8,4% zurückgingen, während die Importe von Dienstleistungen eine Zunahme von 6,9% verzeichneten.
Produktionsseitig war im Bereich Handel, Gastgewerbe, Verkehr und Nachrichtendienste eine Wertschöpfungszunahme von 0,8% gegenüber dem Vorquartal zu verzeichnen. Auch der durch öffentliche Dienstleistungen geprägte Bereich (+0,7%) und die Landwirtschaft (+0,1%) konnten ihre Wertschöpfung erneut steigern. Demgegenüber schrumpfte die Wertschöpfung im durch Finanzmarktdienste geprägten Sektor (-1,6%) das vierte Quartal in Folge. Auch der durch die Industrie dominierte Sektor musste eine Wertschöpfungseinbusse um 1,3% hinnehmen und im Baugewerbe setzte sich der negative Trend erneut fort (-0,7%).
Der Deflator des Bruttoinlandprodukts legte im Vergleich mit dem 4. Quartal des Vorjahres um 1,7% zu. Nach drei Quartalen mit einem Wachstum um 2% legte der Konsumdeflator im 4. Quartal nur noch um 1,1% zu. Die Preise für Ausrüstungsgüter nahmen moderat um 0,7% gegenüber dem Vorjahr zu, wogegen die Baupreise erneut stark um 3,7% stiegen. Im Aussenhandel legten die Exportpreise um 1,8% zu, während die Importpreise eine leichte Abnahme um 0,1% erfuhren.
Anhand der Ergebnisse der Quartalsschätzungen resultiert für den Jahresdurchschnitt 2008 eine erste vorläufige Zuwachsrate des Bruttoinlandproduktes von 1,6% zu konstanten Preisen des Vorjahres und von 3,9% zu laufenden Preisen. Dabei wirkten sich vor allem die Konsumausgaben der privaten Haushalte und der Aussenhandel positiv auf die BIP- Entwicklung aus. Die Anlageinvestitionen haben sich hingegen negativ auf das BIP- Wachstum 2008 ausgewirkt. Produktionsseitig verzeichnete der durch Finanzmarktdienste dominierte Sektor nach vier Jahren lebhaften Wachstums im Jahresdurchschnitt 2008 einen Wertschöpfungsrückgang um -2,3%. Der Bereich Handel, Gastgewerbe, Verkehr und Nachrichtendienste sowie der durch die Industrie dominierte Sektor trugen hingegen beide positiv zur BIP-Entwicklung bei.
* Ohne gegenteilige Anmerkung werden die hier aufgeführten Veränderungsraten gegenüber dem Vorquartal (ohne Hochrechnung auf Jahresbasis) aus saison- und preisbereinigten Reihen berechnet. «Real» steht dabei als Abkürzung für die Formulierung «zu Preisen des Vorjahres, verkettete Werte, Referenzjahr 2000».
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