HypoVereinsbank: Solide Entwicklung im Jahr 2008 trotz Finanzkrise

18.03.2009, Die HypoVereinsbank legt heute die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2008 vor. Das Jahr 2008 war geprägt von der schwersten Finanzkrise der letzten Jahrzehnte. Bereits der Beginn des Jahres stand unter dem Eindruck der Krise, seit Mitte September 2008 verschärfte sich diese nochmals deutlich und löste eine globale Wirtschaftskrise mit Auswirkungen auf viele Schlüsselindustrien in der Realwirtschaft aus. Den Folgen der dramatischen Ereignisse in den vergangenen Monaten und dem äußerst schwierigen wirtschaftlichen Umfeld konnte sich auch die HypoVereinsbank nicht entziehen, auch wenn sie die Krise vergleichsweise gut gemeistert hat.
Die nicht unmittelbar von der Finanzkrise betroffenen Divisionen Privat- und Geschäftskunden und Wealth Management erzielten trotz der schwierigen Marktverhältnisse positive Ergebnisse vor Steuern und entwickelten sich insgesamt zufriedenstellend. Besonders erfreulich war der Geschäftsverlauf bei der Division Firmen- & Kommerzielle Immobilienkunden mit einer spürbaren Steigerung der operativen Erträge. Andererseits war das Ergebnis der Division Markets & Investment Banking durch die erheblichen Marktverwerfungen negativ geprägt. Dabei führten insbesondere die daraus resultierenden Belastungen des Handelsergebnisses sowie eine deutlich höhere Kreditrisikovorsorge und ein negatives Finanzanlageergebnis zu einem Verlust vor Steuern der Division Markets & Investment Banking in Höhe von 2.031 Mio. €.
Die HVB Group weist für 2008 nach Steuern und nach Fremdanteilen einen Verlust von 671 Mio. € aus. Im Vorjahr erzielte die HVB Group in einem erheblich günstigeren Marktumfeld einen Gewinn in Höhe von über 2 Mrd. €, der von Sondereffekten positiv beeinflusst war. Die HVB Genussscheine und hybriden Kapitalinstrumente der HypoVereinsbank werden bedient.
"Auch wenn uns das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2008 insgesamt sicherlich nicht zufriedengestellt hat, hat sich unsere Bank im vergangenen Jahr angesichts der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise solide entwickelt und vergleichsweise gut behauptet", sagte Dr. Theodor Weimer, Sprecher des Vorstands der HypoVereinsbank. "Das zeigt, dass wir über ein tragfähiges, gut diversifiziertes Geschäftsmodell verfügen, das auch in der Krise für Sicherheit, Stabilität und Verlässlichkeit steht. Zusätzlich untermauert wird dies durch die Kernkapitalquote der HypoVereinsbank, die sich zum Jahresende 2008 auf 14,3% belief und damit auch im internationalen Vergleich hervorragend ist. Die Einbindung in die starke europäische UniCredit Gruppe ist gleichzeitig eine optimale Grundlage für uns, Marktchancen schnell und effektiv zu ergreifen sowie Risiken abfedern zu können."
"Auch in den nächsten Monaten rechnen wir mit schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die unsere Kunden und die Bankenbranche weiterhin vor große Herausforderungen stellen werden", so Dr. Weimer. "Vor diesem Hintergrund passen wir derzeit das Geschäfts-modell der Division Markets & Investment Banking an die veränderten Marktgegebenheiten an. In der neuen Aufstellung wird das Investment Banking auch dafür gerüstet sein, von einer Erholung der Märkte zu profitieren. Darüber hinaus wäre unser Anspruch, eine führende Firmenkundenbank in Deutschland zu sein, ohne ein kundenorientiertes Investment Banking mit einem direkten Kapitalmarktzugang nicht einzulösen. Ich bin davon überzeugt, dass wir gut gerüstet sind, um das vor uns liegende schwierige Jahr 2009 erfolgreich zu meistern."
Die Ergebnisentwicklung im Einzelnen:
Zinsüberschuss: Der Zinsüberschuss erhöhte sich in 2008 um 130 Mio. € (+3,1%) auf 4.259 Mio. €. Dieser Anstieg resultiert unter anderem auch aus gegenüber dem Vorjahr gestiegenen handelsinduzierten Zinsen sowie niedrigeren Aufwendungen aus der Refinanzierung der Handelsbestände aus den im April 2007 in die HVB AG übernommenen Investment-Banking-Aktivitäten der UniCredit Banca Mobiliare S.p.A.1) (UBM). Teilweise kompensiert wird der Zinsanstieg durch rückläufige Dividendenerträge infolge der – entsprechend der allgemeinen Marktentwicklung – deutlich gesunkenen Ausschüttungen aus Private Equity Funds.
Provisionsüberschuss: In dem herausfordernden Umfeld der anhaltenden Unsicherheiten an den Kapitalmärkten verringerte sich der Provisionsüberschuss deutlich auf 1.453 Mio. € nach 1.721 Mio. € im Vorjahr. Bei der am stärksten von der Finanzkrise betroffenen Division Markets & Investment Banking reduzierte sich der Provisionsüberschuss gegenüber dem Vorjahr kräftig um rund 46%. In den Divisionen Privat- und Geschäftskunden und Wealth Management gingen die Provisionseinnahmen im Wertpapiergeschäft deutlich zurück. Darin spiegeln sich die auf Grund der Finanzkrise entstandene Zurückhaltung der Kunden, das daraus resultierende geänderte Anlegerverhalten sowie das reduzierte Kundendepotvolumen infolge des Kursverfalls an den Wertpapiermärkten wider. Dagegen konnte die Division Firmen- & Kommerzielle Immobilienkunden das Vorjahresergebnis wieder erreichen.
Handelsergebnis: Das Handelsergebnis der HVB Group ist im Geschäftsjahr 2008 von den extremen Marktturbulenzen, die sich im vierten Quartal 2008 weiter verstärkten, erheblich beeinträchtigt. Deshalb ergab sich ein Handelsverlust in Höhe von -1.911 Mio. € (Vorjahr: +592 Mio. €). Als eine Ursache für das negative Handelsergebnis sind vor allem die Belastungen bei ABS-Produkten zu nennen, die sich auf -751 Mio. € belaufen und überwiegend das erste Quartal betrafen. Daneben beinhaltet das negative Handelsergebnis Verluste bzw. starke Rückgänge in den Bereichen Structured Equity Derivatives, Global Credit und Relative Value Arbitrage sowie Belastungen aus der Insolvenz der amerikanischen Investment Bank Lehman Brothers in Höhe von -126 Mio. € und aus den Handelspositionen isländischer Adressen in Höhe von -78 Mio. €.
Verwaltungsaufwand: Die Verwaltungsaufwendungen ermäßigten sich gegenüber dem Vorjahr um 2,3% auf 3.495 Mio. € trotz der per Saldo aufwandserhöhenden Wirkung durch Erst- und Entkonsolidierungseffekte, insbesondere auch durch die zum 1. April 2007 übertragenen Investment-Banking-Aktivitäten der früheren UBM. Bereinigt um sämtliche Erst- und Entkonsolidierungs- sowie um Währungseffekte sank der Verwaltungs-aufwand erfreulich um 4,5% gegenüber 2007. Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte reduzierten sich dabei die Personalaufwendungen um 5,8% vor allem wegen niedrigerer Aufwendungen für erfolgsabhängige Bonuszahlungen in der Division Markets & Investment Banking, aber auch wegen der Reduzierung des Personalstands. Als Ergebnis des effizienten Kostenmanagements verringerten sich die Anderen Verwaltungsaufwendungen um 2,7% und die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen um 1,9%.
Operatives Ergebnis: Das operative Ergebnis erreichte im Geschäftsjahr 2008 einen positiven Wert in Höhe von 453 Mio. € (Vorjahr: 3.035 Mio. €). Trotz der Kosteneinsparungen im Verwaltungsaufwand beläuft sich die Cost-Income-Ratio per Jahresende 2008 auf 88,5% und ist dabei durch die marktbedingten Ergebnisbelastungen in der Division Markets & Investment Banking negativ geprägt. Die Cost-Income-Ratio für die übrigen Divisionen insgesamt liegt mit 57,4% auf einem guten Niveau (Vorjahr: 54,5%).
Kreditrisikovorsorge: Die Kreditrisikovorsorge erhöhte sich im Geschäftsjahr 2008 gegenüber dem niedrigen Vorjahreswert um 41,8% auf -760 Mio. € und spiegelt bereits das sich im Rahmen der Finanzkrise verschlechternde Kreditumfeld wider. In diesem Marktumfeld ergab sich für die Division Markets & Investment Banking ein Kreditrisikovorsorgebedarf in Höhe von 493 Mio. €, nachdem in den Vorjahren Wertberichtigungen per Saldo aufgelöst werden konnten. Unter anderem wird dieses Segment durch den Kreditrisikovorsorgebedarf auf isländische Engagements belastet. Hierin liegt auch einer der Gründe für die in der Division Firmen- & Kommerzielle Immobilienkunden deutlich auf -384 Mio. € gestiegene Kreditrisikovorsorge (Vorjahr: -143 Mio. €). Insgesamt beläuft sich der Kreditrisikovorsorgebedarf auf isländische Engagements auf -224 Mio. €. Die Kreditrisikovorsorge reduzierte sich deutlich im Segment Sonstige/ Konsolidierung auf Grund der Abbauerfolge in den Spezialportfolios (ehemaliges Segment Real Estate Restructuring und Special Credit Portfolio).
Finanzanlageergebnis: Das Finanzanlageergebnis, das ebenfalls durch die schwierigen Marktverhältnisse geprägt ist, belief sich zum 31. Dezember 2008 auf -256 Mio. €. Die Aufwendungen für Impairments auf AfS-Finanzinstrumente belaufen sich auf -172 Mio. € und beinhalten im Wesentlichen Impairments auf in dieser Kategorie geführte ABS-Papiere, Abschreibungen für Lehman Bonds und isländische Bonds sowie auf unseren Anteilsbesitz an Babcock & Brown. Daneben ist ein negatives Ergebnis aus Investment Properties in Höhe von -83 Mio. € im Finanz-anlageergebnis enthalten. 2007 wurde auf Grund von Sondereffekten ein Finanzanlageergebnis in Höhe von 611 Mio. € erzielt.
Ergebnis vor Steuern: In Folge der Finanzkrise verzeichnete die HVB Group im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von -595 Mio. €. Im Vorjahr wurde unter erheblich günstigeren Marktbedingungen ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 2.962 Mio. € erzielt, das auch bereinigt um Sondereffekte mit 2.232 Mio. € noch ein hervorragendes Ergebnis darstellte.
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