BFS: Weiterhin leicht sinkende Sterberaten

23.03.2009, Neuchâtel. (BFS) – Die Gesamtsterblichkeit war im Jahr 2007 weiterhin rückläufig, d.h. die Lebenserwartung nahm weiterhin zu. Herzkreislaufkrankheiten, Krebs und Demenz sind die drei häufigsten Todesursachen. Die Herzkreislaufkrankheiten weisen den grössten Rückgang auf, während Demenz als Krankheit des höheren Alters zunimmt.
Herzkreislaufkrankheiten 22'613 Todesfälle, dies entspricht 37% aller Todesfälle, sind von Krankheiten des Herzkreislaufsystems verursacht. Dies stellt damit die grösste Gruppe der Todesursachen dar. Bei den Todesfällen durch Herzkreislaufkrankheiten ist aber auch die grösste Abnahme seit 1997 festzustellen. Dies betrifft sowohl die Anzahl der Todesfälle (-3400) als auch die Sterberate, welche von 231 auf 161 pro 100'000 Personen der Wohnbevölkerung gesunken ist.
Krebs An zweiter Stelle erscheinen wie in den Vorjahren die Todesfälle aufgrund Krebserkrankungen, hier waren 16'022 oder 26% der Todesfälle zu verzeichnen. Die Anzahl der Fälle hat seit 1997 um 862 zugenommen. Gerechnet den Gesamtzuwachs und die zunehmende Alterung der Wohnbevölkerung lässt sich die gleichzeitig um 15% gesunkene Sterberate erklären (von 164 auf 146 pro 100'000 Einwohner). Von allen Krebsarten ist Lungenkrebs mit 19% der Krebstodesfälle weitaus am häufigsten.
Demenz Infolge der Alterung der Bevölkerung hat auch die Anzahl der demenzbedingten Todesfälle zugenommen, diese stehen 2007 erstmals auf dem dritten Rang der Todesursachen. Fast 4000 Todesfälle (7%) erfolgten bei einer Demenz als Grundkrankheit. Die Zahl der Fälle hat sich seit 1997 nahezu verdoppelt (+1779). Auch die Sterberate hat von 18 auf 25 pro 100'000 Einwohner zugenommen. Allerdings ist auch anzunehmen, dass diese Diagnose heute von den Ärzten schneller gestellt wird.
Unfälle und Suizid Mit 3782 Todesfällen folgt die Gruppe der gewaltsamen Todesfälle an vierter Stelle aller Todesursachen. Sie umfasst die Todesfälle in Folge von Unfällen, Suizid und andere nicht krankheitsbedingte Todesfälle. Die Männer sind mit 2306 Fällen wesentlich stärker betroffen als die Frauen mit 1476 Fällen. Zwar ist die Anzahl der Fälle ist seit 1997 ein wenig gestiegen (+199 Fälle), aber auch hier nahmen hingegen die Sterberaten ab, bei den Männern stärker als bei den Frauen.
Dieser Befund zeigt, dass die absoluten Zahlen der Todesfälle durch Unfälle und Suizid marginal gestiegen sind, aber gleichzeitig auch das Sterberisiko und die Sicherheit insgesamt verbessert wurden. Die auf direkte äussere Einflüsse zurückzuführenden Todesfälle umfassen 36% Suizide, 10% Strassenverkehrsunfälle, 50% andere Unfälle, dabei im Wesentlichen Stürze im Alter, und 4% andere Ursachen.
Lungenkrankheiten 3733 Todesfälle waren im Jahr 2007 durch Lungenkrankheiten bedingt. Die Hälfte dieser Fälle sind Fälle in Folge von chronischer Bronchitis und chronisch obstruktiver Lungenkrankheit, ein Drittel starb an Lungenentzündung. Die Gesamtzahl nahm im Vergleich zu 1997 um 744 ab, die Sterberaten haben bei den Männern von 60 auf 40, bei den Frauen von 28 auf 19 pro 100'000 Einwohner abgenommen.
Der Einfluss der Alterung der Bevölkerung auf die Entwicklung der Todesfälle Die Zahl der jährlichen Todesfälle in der Schweiz liegt sei Jahrzehnten bei etwa 60'000 Todesfällen, mit Abweichungen nach unten und oben von maximal 5%. Das Sterbegeschehen ist dabei aber nur scheinbar konstant. Der Anteil alter Menschen in der Bevölkerung hat seit 1970 um ein Mehrfaches zugenommen. Weil die Sterbewahrscheinlichkeit mit dem Alter um ein Vielfaches zunimmt, müsste die höhere Zahl der Betagten auch zu einer massiven Erhöhung der Sterbefälle führen. Dies ist aber nicht so zu beobachten, die Zahl der Todesfälle von 80-Jährigen und älteren hat sich seit 1970 nur gerade verdoppelt. Denn die Sterbewahrscheinlichkeit hat in jedem einzelnen Alter deutlich abgenommen.
Die Zahl der vor dem 80. Altersjahr verstorbenen Personen hat sich sogar um etwa 15'000 vermindert.
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