Evonik: Diversifiziertes Portfolio sorgt für solides Ergebnis im Jahr 2008


Evonik Industries AG

24.03.2009, Evonik hat sich in einem schwierigen Umfeld im Geschäftsjahr 2008 gut behauptet. In der aktuellen Wirtschaftslage verschafft uns unser gut diversifiziertes Portfolio mit den Geschäftsfeldern Chemie, Energie und Immobilien einen klaren Vorteil, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen“, erklärte Dr. Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstandes der Evonik Industries AG, auf der heutigen Bilanzpressekonferenz des Konzerns.


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Mit spürbar verbesserten Ergebnissen sind die ersten zehn Monate des Jahres 2008 operativ für das Unternehmen sehr erfolgreich gewesen. Seit November 2008 sorgte der Einbruch wichtiger Endmärkte der Chemie jedoch auch bei Evonik für heftigen Gegenwind. Dennoch blickt Engel mit Zuversicht voraus: „Wir sind gut aufgestellt, um den beispiellosen Konjunktureinbruch erfolgreich zu meistern.

Umsatz weiter gesteigert – Ergebnisvorsprung konjunkturbedingt aufgezehrt

Der Umsatz des Konzerns kletterte im Geschäftsjahr 2008 um 10 Prozent auf 15,873 Milliarden Euro (Vorjahr: 14,444 Milliarden Euro). Evonik erwirtschaftete mehr als 60 Prozent des Umsatzes außerhalb Deutschlands. Insgesamt entfielen 24 Prozent auf das übrige Europa, 17 Prozent auf Asien, 14 Prozent auf Nordamerika, 4 Prozent auf Lateinamerika und 1 Prozent auf sonstige Länder.

Das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Konzerns ging im Berichtszeitraum insgesamt um 3 Prozent auf 2,171 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,236 Milliarden Euro) zurück. Damit wurde der Ergebnisvorsprung, den sich Evonik nach zehn Monaten des Geschäftsjahres 2008 erarbeitet hatte, durch einen deutlichen Mengenrückgang im Chemiegeschäft in den Monaten November und Dezember mehr als aufgezehrt.

Infolge der schwierigen globalen Konjunkturlage enthält das neutrale Ergebnis des Geschäftsjahres 2008 von insgesamt 406 Millionen Euro (Vorjahr: 370 Millionen Euro) hohe Sonderbelastungen. Dazu zählen insbesondere Wertminderungen auf Vermögenswerte des Geschäftsfelds Chemie, aber auch Aufwendungen für die Umstrukturierung des Konzerns, die geplante Stilllegung kleinerer ausländischer Chemiestandorte sowie Aufwendungen zur Stärkung der Marke Evonik.

Nachdem der Vorjahreswert noch durch hohe Gewinne aus dem Verkauf der Bergbautechnikgesellschaft DBT und der SaarFerngas geprägt war, sank das Ergebnis vor Ertragsteuern der nicht fortgeführten Aktivitäten im Jahr 2008 deutlich auf 134 Millionen Euro (Vorjahr: 630 Millionen Euro). Darin sind insbesondere die Veräußerungsergebnisse von Teerraffination und Initiators enthalten.

Aufgrund starker Sonderbelastungen im Jahr 2008 infolge der Wirtschaftskrise und der hohen Erträge aus der Veräußerung von Unternehmensteilen im Vorjahr verringerte sich das Konzernergebnis um 67 Prozent auf 285 Millionen Euro (Vorjahr: 876 Millionen Euro).

Kapitalrendite übertrifft erneut Kapitalkosten

Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Evonik erneut eine Prämie auf die Kapitalkosten. Diese betrug im Berichterstattungszeitraum 153 Millionen Euro. Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) übertraf mit 9,1 Prozent (Vorjahr: 9,7 Prozent) im dritten Jahr in Folge die Kapitalkosten von derzeit 8 Prozent für den Gesamtkonzern. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von 388 Millionen Euro lag im Jahr 2008 erheblich unter dem Vorjahreswert von 1,215 Milliarden Euro. Neben gestiegenen Ertragsteuerzahlungen ist dies vor allem auf die erheblich höhere Mittelbindung im Nettoumlaufvermögen zurückzuführen. Der Mittelabfluss für die Investitionstätigkeit erhöhte sich auf 555 Millionen Euro nach 329 Millionen Euro im Vorjahr. Neben gestiegenen Investitionsauszahlungen haben sich hierbei gegenüber dem Vorjahr geringere Veräußerungserlöse aus dem Verkauf von Randaktivitäten ausgewirkt. Entsprechend erhöhten sich die Nettofinanzschulden per 31. Dezember 2008 gegenüber dem Ende des Vorjahres um 659 Millionen Euro auf 4,583 Milliarden Euro.

Umfangreiches Kostensenkungsprogramm von 500 Millionen Euro gestartet

Um über die Krise hinweg wetterfest zu bleiben und zur Erreichung seiner mittelfristigen Wertsteigerungsziele hat Evonik ein umfangreiches Kostensenkungsprogramm gestartet. Ein jährliches Einsparvolumen von weltweit 500 Millionen Euro soll bis zum Jahr 2012 erzielt werden. Darunter fallen unter anderem die Optimierung der Infrastruktur an weltweit über 100 Standorten sowie die nachhaltige Effizienzsteigerung in der Produktion.

Auf den weltweiten starken Nachfrageeinbruch in der Chemie in wichtigen Endmärkten wie Kunststoffe, Automobil, Lacke & Beschichtungen sowie Bau hat Evonik umgehend reagiert, die Produktion deutlich zurückgefahren und einzelne Anlagen abgestellt. Derzeit hat der Konzern außerdem für rund 3.000 Mitarbeiter in Deutschland Kurzarbeit angemeldet. Dies soll dazu beitragen, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.

Angesichts der Wirtschaftkrise ist die Sicherung des Cashflows von besonderer Bedeutung. Deshalb hat Evonik auch seine Investitionspläne für 2009 deutlich zurückgefahren. Insgesamt beläuft sich das Investitionsbudget nun auf knapp eine Milliarde Euro. Größtes Einzelprojekt ist die Errichtung eines 750 MW-Steinkohlekraftwerks in Duisburg-Walsum, das seinen Betrieb im Jahr 2010 aufnehmen soll. Bei modernen Technologien zur Steinkohleverstromung, die sich durch Ressourcenschonung und einen hohen Wirkungsgrad auszeichnen, ist Evonik führend: Das neue Kraftwerk wird einen Nettowirkungsgrad von mehr als 45 Prozent haben – rund fünf Prozentpunkte höher als die derzeit besten deutschen Werte und auch international unter vergleichbaren Bedingungen hervorragend. Weit fortgeschritten ist ebenfalls der Bau eines integrierten Verbundkomplexes zur Herstellung von PMMA-Spezialkunststoffen in Schanghai (China).

Unverändert hohe F&E-Ausgaben als Basis für profitables Wachstum

Auf unverändert hohem Niveau treibt Evonik seine Forschung & Entwicklung voran. „Forschung und Entwicklung sind wichtige Hebel für künftiges profitables Wachstum“, so Dr. Engel. Der Konzern wendet für seine F&E-Aktivitäten jährlich mehr als 300 Millionen Euro auf. Im Herbst 2008 hatte Evonik mit dem Forschungszentrum Energieeffizienz (Eco2) das dritte Science-to-Business (S2B)-Center gegründet, in dem erstmals alle drei Geschäftsfelder mit Projekten vertreten sind: Allein aus den drei S2B- Centern erwartet Evonik im Jahr 2015 einen zusätzlichen jährlichen Umsatz von rund 1 Milliarde Euro. Die heute führende Lithium-Ionen- Technologie hat Evonik aus der strategischen Forschung zur Marktreife gebracht und dazu unter anderem eine Allianz mit der Daimler AG geschlossen. „Diese Innovation steht stellvertretend für unsere Idee von der Zukunft, mit der wir uns konsequent neue Märkte erschließen“, sagte Engel.

Stabile Aktionärsbasis mit RAG-Stiftung und CVC

Im vergangenen Geschäftsjahr wurden wichtige strategische Weichen für die Zukunft von Evonik gestellt: Die bisherige Alleineigentümerin RAGStiftung verkaufte 25,01 Prozent ihrer Evonik-Anteile im Juni 2008 an den britischen Finanzinvestor CVC Capital Partners. Beide Eigentümer haben das erklärte Ziel, mittelfristig insgesamt 74,9 Prozent von Evonik an der Börse zu platzieren. Dr. Engel: „Wir werden die Zeit bis dahin nutzen, um unsere Schlagkraft im Wettbewerb weiter zu erhöhen und unser Profil am Kapitalmarkt zu schärfen. Eine stabile Aktionärsbasis sowie ein gemeinsames langfristiges Verständnis der weiteren Unternehmensentwicklung unterstützen uns auf diesem Weg.“

Alle drei Geschäftsfelder erwirtschafteten im Jahr 2008 einen positiven Wertbeitrag

Im Geschäftsfeld Chemie stieg der Umsatz um 9 Prozent auf 11,512 Milliarden Euro (Vorjahr: 10,571 Milliarden Euro). Hierzu trugen insbesondere Erhöhungen der Verkaufspreise (plus 10 Prozentpunkte) durch die teilweise Weitergabe der drastisch gestiegenen Rohstoffkosten bei, während die Absatzmengen aufgrund des Nachfrageeinbruchs in den letzten zwei Monaten des Jahres insgesamt leicht zurückgingen (minus 1 Prozentpunkt). Die Einflüsse aus Veränderungen des Konsolidierungskreises und der Währungsentwicklung glichen sich mit plus 2 Prozentpunkten bzw. minus 2 Prozentpunkten aus. Das EBITDA des Geschäftsfelds Chemie lag mit 1,600 Milliarden Euro nur knapp unter dem Vorjahreswert von 1,610 Milliarden Euro. Dabei wurde der nach zehn Monaten des Geschäftsjahres 2008 bestehende Ergebnisvorsprung von rund 100 Millionen Euro durch die konjunkturbedingt schwachen Monate November und Dezember mehr als aufgezehrt. Während des gesamten Jahres 2008 beeinträchtigten stark gestiegene Rohstoff- und Energiekosten die Ergebnisentwicklung, zudem belastete der starke Wechselkurs des Euro, insbesondere gegenüber dem US-Dollar. Dies konnte bis Oktober durch die deutlichen Mengensteigerungen, hohe Kapazitätsauslastungen und erfolgreiche Kosteneinsparungen überkompensiert werden. Der ROCE im Geschäftsfeld Chemie betrug 9,9 Prozent (Vorjahr: 10,1 Prozent) gegenüber Kapitalkosten von 9,0 Prozent.

Im Geschäftsfeld Energie verbesserte sich der Umsatz vor allem infolge der erheblich höheren Kohlepreise und entsprechend gestiegener Stromabsatzpreise um 21 Prozent auf 3,649 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,024 Milliarden Euro). Das EBITDA lag mit 545 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 581 Millionen Euro, der unter anderem den Verkaufsgewinn aus dem 34-prozentigen Anteilsverkauf am Kraftwerk Mindanao (Philippinen) sowie das EBITDA der zum Jahresbeginn 2008 veräußerten SOTEC enthalten hatte. Der ROCE betrug 13,1 Prozent (Vorjahr 15,3 Prozent) gegenüber Kapitalkosten von 7,5 Prozent.

Im Geschäftsfeld Immobilien blieb der Umsatz mit 375 Millionen Euro aufgrund geringerer umsatzwirksamer Verkaufsaktivitäten von Wohneinheiten unter dem Vorjahreswert von 423 Millionen Euro. Das EBITDA erhöhte sich aufgrund der erstmaligen Einbeziehung des at- Equity-Ergebnisses von THS um 15 % auf 217 Millionen Euro gegenüber 188 Millionen Euro im Vorjahr. Der ROCE betrug 9,2 Prozent (Vorjahr 8,3 Prozent) gegenüber Kapitalkosten von 5,3 Prozent.

Ausblick für das Gesamtjahr 2009

Der Ausblick auf das Jahr 2009 ist mit sehr grossen Unsicherheiten behaftet. Eine verlässliche Prognose von einzelnen Umsatz- und Ergebnisgrößen auf quantitativer Basis ist deshalb nicht möglich.

Das Geschäftsfeld Chemie wurde bereits in den letzten Monaten des Jahres 2008 von dem gravierenden Konjunktureinbruch erfasst. Evonik rechnet für das Jahr 2009 nicht mit einer schnellen Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds. Niedrigere Beschaffungspreise für wesentliche Rohstoffe und die von Evonik eingeleiteten umfangreichen Maßnahmen zur Kostenreduzierung werden nur eine dämpfende Wirkung haben können. Im Geschäftsfeld Energie geht der Konzern nur von leichten Einbußen aufgrund überwiegend langfristiger Bereitstellungs- und Abnahmeverträge mit Großkunden aus. Für das Geschäftsfeld Immobilien, wo der Schwerpunkt auf der Vermietung von Wohnraum an private Haushalte liegt, erwartet Evonik keine nennenswerten Auswirkungen durch die Wirtschaftskrise.

Aufgrund des dominierenden Anteils des Geschäftsfelds Chemie an den gesamten Konzernaktivitäten geht Evonik insgesamt von einem deutlichen Umsatzrückgang im Geschäftsjahr 2009 aus, der sich gleichfalls negativ auf das EBITDA auswirken wird.

Kontakt:
Evonik Industries AG
Rellinghauser Strasse 1 - 11
45128 Essen

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