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BASF zeigt Stärke in globaler Krise


BASF Österreich GmbH

30.04.2009, Hoher Cashflow und Abbau der Nettoverschuldung. Sehr schwache Nachfrage im Industriegeschäft. Starkes Ergebnis bei Agricultural Solutions. Umsatz: minus 23 Prozent, EBIT vor Sondereinflüssen:minus 58 Prozent. Ziel, die Kapitalkosten zu verdienen, wird immer schwieriger zu erreichen



In einem extrem schwierigen Umfeld hat sich das Geschäft der BASF-Gruppe im 1. Quartal 2009 rückläufig entwickelt. Der Umsatz lag im Wesentlichen auf Grund der anhaltend schwachen Nachfrage mit 12,2 Milliarden Euro um 23 Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen ging wegen des in vielen Bereichen stark gesunkenen Absatzes um 58 Prozent auf 985 Millionen Euro zurück.

Die BASF hat frühzeitig auf die Krise reagiert und die Produktion an die rückläufige Nachfrage angepasst und ihre Vorräte verringert. Der Cashflow hat sich im Vergleich zum Vorjahresquartal fast verdoppelt, seit Jahresbeginn wurde die Nettoverschuldung um rund 1,5 Milliarden Euro abgebaut.

Die Programme zur Kosteneinsparung und Effizienzverbesserung werden konsequent und schnell umgesetzt. Mit dem Exzellenzprogramm NEXT sollen Produktivität und Effektivität in allen Funktionen und Arbeitsbereichen weiter optimiert werden: Ziel ist es, geringere Kosten, mehr Effizienz und grössere Geschwindigkeit in allen Geschäftsprozessen zu erreichen. Zusammen mit den laufenden Aktivitäten zur Kostensenkung will das Unternehmen damit schrittweise bis zum Jahr 2012 Ergebnisverbesserungen von mehr als 1 Milliarde Euro jährlich erzielen.

„In Krisenzeiten kommt es auf schnelles und entschlossenes Handeln an. Um Ertrag und Liquidität kurzfristig zu sichern, haben wir als eines der ersten Unternehmen unserer Branche frühzeitig unsere Kapazitäten der dramatisch fallenden Nachfrage angepasst und auf allen Ebenen Kosten reduziert. Zugleich richten wir unseren Blick weit voraus und tun schon heute alles, um für den nächsten Aufschwung gerüstet zu sein. Unser Ziel ist es, aus dieser Krise noch stärker heraus­zukommen und unsere Spitzenposition auszubauen“, sagte der BASF-Vorstandsvorsitzende Dr. Jürgen Hambrecht bei der Präsentation der Zahlen für das Jahr 2008 und für das 1. Quartal 2009 anlässlich der Hauptversammlung der BASF SE am 30. April 2009 in Mannheim.

Sehr erfolgreicher Jahresstart bei Agricultural Solutions

Im Segment Chemicals ging der Umsatz im 1. Quartal 2009 in allen Unternehmensbereichen auf Grund sinkender Mengen und Preise erheblich zurück. Das Ergebnis brach infolge der anhaltend schwachen Produktnachfrage ein, war aber in allen Bereichen positiv. Der im Vergleich zum Vorjahresquartal verschärfte Wettbewerb belastete besonders die Margen im Bereich Petrochemicals. Die Produktion wurde der rückläufigen Nachfrage angepasst, Vorräte wurden abgebaut.

Einen drastischen Umsatzrückgang verzeichnete auch das Segment Plastics. Hauptgrund war der im Gegensatz zum Vorjahresquartal erheblich geringere Absatz. Das Ergebnis ging stark zurück und war leicht negativ – insbesondere infolge niedriger Margen und hoher Kosten durch Minderauslastung im Bereich Performance Polymers.

Der Umsatz aller drei Bereiche im Segment Performance Products war rückläufig. Bei weiterhin stabilen Preisen ging die Nachfrage stark zurück. Dank reduzierter Fixkosten konnte der Bereich Care Chemicals sein Ergebnis verbessern, während sich das Ergebnis des Segments absatzbedingt deutlich verringerte.

Auf Grund der sehr schwachen Nachfrage aus der Bau- und Automobilindustrie und infolge des Rückgangs der Edelmetallpreise sank der Umsatz im Segment Functional Solutions drastisch. Besonders betroffen waren die Bereiche Catalysts und Coatings. Der Umsatz im Bereich Construction Chemicals lag dagegen auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Die Ertragslage der Segmente war durch das schwache Geschäft mit der Automobilindustrie geprägt, das Ergebnis war negativ.

Im Segment Agricultural Solutions führten Mengen- und Preissteigerungen zu einem kräftigen Umsatzwachstum. Auch das Ende 2008 akquirierte Geschäft der Sorex-Gruppe mit nichtlandwirtschaftlicher Schädlingsbekämpfung trug zum Umsatzanstieg bei. Besonders in Europa und Nordamerika verlief der Start in die neue Anbausaison erfolgreich. Das Ergebnis verbesserte sich auf Grund höherer Absatzmengen, gestiegener Margen und positiver Wechselkurseffekte.

Einen leichten Umsatzanstieg erzielte auch das Segment Oil & Gas. Der drastisch gefallene Ölpreis wurde durch die gestiegenen Preise im Arbeitsgebiet Natural Gas Trading mehr als ausgeglichen. Das Ergebnis im Arbeitsgebiet Exploration & Production ging preisbedingt deutlich zurück, während es im Arbeitsgebiet Natural Gas Trading margenbedingt anstieg. Kompensieren konnte die Ergebnissteigerung bei Natural Gas Trading das ansonsten rückläufige Geschäft aber nicht.

Der Umsatz bei Sonstige sank deutlich, im Wesentlichen durch Rückgänge bei Styrenics. Auch bei Düngemitteln ging der Absatz auf Grund einer verspäteten und deshalb schwachen Düngemittelsaison erheblich zurück. Das Ergebnis von Sonstige war belastet durch Währungsverluste aus der Absicherung geplanter Umsätze, die nicht den Segmenten zugeordnet wurden.

Sondereinflüsse von minus 57 Millionen Euro (Vorjahresquartal: minus 51 Millionen Euro) betrafen insbesondere Aufwendungen für Strukturmassnahmen.

Das EBIT ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 60 Prozent auf 928 Millionen Euro zurück. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA) verminderte sich um 46 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro.

Das Finanzergebnis lag mit minus 202 Millionen Euro um 80 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Ursächlich hierfür war insbesondere der Rückgang des Ergebnisses von at- Equity einbezogenen Beteiligungen um 52 Millionen Euro.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern sank im 1. Quartal um 67 Prozent auf 726 Millionen Euro. Die Steuerquote lag mit 37,1 Prozent unter dem Wert des 1. Quartals 2008. Die nicht anrechenbaren Ertragsteuern für die Ölförderung reduzierten sich deutlich.

Das Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter sank um 68 Prozent auf 375 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie betrug im 1. Quartal 0,41 Euro nach 1,24 Euro im Vorjahreszeitraum.

Umsatz- und Ergebnisrückgänge in allen Regionen

In Europa sank der Umsatz der Gesellschaften um 21 Prozent. Auch das EBIT vor Sondereinflüssen verringerte sich erheblich um 989 Millionen Euro auf 797 Millionen Euro. Besonders die Segmente Chemicals und Plastics waren von dem Nachfrageeinbruch wichtiger Abnehmerbranchen betroffen und verzeichneten einen starken Umsatz- und Ergebnisrückgang. Das Segment Oil & Gas trug trotz des niedrigeren Ölpreises wesentlich zum Ergebnis bei.

In Nordamerika verringerte sich der Umsatz der Gesellschaften in US-Dollar um 35 Prozent und in Euro um 26 Prozent. Das EBIT vor Sondereinflüssen ging um 197 Millionen Euro auf 71 Millionen Euro zurück. Fast alle Segmente waren von diesem starken Ergebnisrückgang betroffen. Lediglich bei Agricultural Solutions konnten Umsatz und Ergebnis deutlich gesteigert werden. Hauptgrund für die positive Geschäftsentwicklung in diesem Segment waren höhere Absatzmengen und Preissteigerungen bei Fungiziden und Herbiziden.

In Asien, Pazifischer Raum ging der Umsatz in Landeswährung um 42 Prozent, in Euro um 34 Prozent zurück. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank deutlich um 171 Millionen Euro auf 53 Millionen Euro. Der erhebliche Umsatz- und Ergebnisrückgang traf fast alle Segmente und resultierte insbesondere aus dem Einbruch der Exportgeschäfte der Abnehmerbranchen. Im Segment Agricultural Solutions stiegen Umsatz und Ergebnis dagegen auf Grund der guten Nachfrage in Japan, China und Indien deutlich an.

In Südamerika, Afrika, Naher Osten sank der Umsatz in Landeswährung um 13 Prozent, auf Euro-Basis um 14 Prozent. Das EBIT vor Sondereinflüssen ging um 12 Millionen Euro auf 64 Millionen Euro zurück. Im Segment Functional Solutions führte insbesondere die schwache Nachfrage aus der Automobilindustrie zu einem Ergebnisrückgang. Positive Währungseffekte verzeichnete das Segment Agricultural Solutions, in dem das Ergebnis gesteigert wurde.

Hambrecht: Trendwende nicht in Sicht

Im Jahr 2009 steht die BASF vor ausserordentlichen Heraus­forderungen. Die Nachfrage nach chemischen Produkten hat sich seit Jahresbeginn nochmals abgeschwächt, was das weltweite Geschäft im 1. Quartal stark beeinträchtigt hat. Hambrecht: „Eine Trendwende ist derzeit nicht in Sicht, temporäre Verbesserungen in einzelnen Regionen und Branchen deuten wir nicht als nachhaltige Zeichen für einen Aufschwung.“ Umsatz und Ergebnissteigerungen bei Agricultural Solutions sowie im Arbeitsgebiet Natural Gas Trading haben das Geschäft im 1. Quartal gestützt – dieser positive Effekt wird in den Folgequartalen erwartungsgemäss zurückgehen.

Die BASF wird strikte Kosten- und Ausgabendisziplin wahren und den Abbau von Umlaufvermögen konsequent fortsetzen. Damit sichert das Unternehmen seinen starken Cashflow sowie seine solide Finanzierungsstruktur.

Anlagen und Standorte, die die Wettbewerbsfähigkeit der BASF nicht langfristig sicherstellen, werden restrukturiert, falls notwendig aber auch geschlossen oder veräussert. Bis zum Jahresende wird das Unternehmen mindestens 2000 Arbeitsplätze abbauen.

Das Unternehmen wird seine Investitionen auf Grund der veränderten Marktbegebenheiten reduzieren. Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen für wachstumsstarke und zukunftsweisende Arbeitsgebiete bleiben aber auf hohem Niveau.

Nach der Übernahme der Ciba Holding AG haben Integrationsteams begonnen, die akquirierten Geschäfte im Detail zu untersuchen. Bis zur Jahresmitte 2009 erarbeiten sie einen detaillierten Integrationsplan. Für eine profitable Weiterentwicklung des kombinierten Geschäfts sind umfassende Restrukturierungsmassnahmen zwingend erforderlich. Hierbei orientiert sich die BASF an Synergien in Höhe von 10 Prozent des Umsatzes der Ciba-Aktivitäten.

Unter Einbeziehung der Akquisitionen der Ciba Holding AG und Revus Energy ASA erwartet die BASF 2009 einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr und einen noch deutlicheren Rückgang des Ergebnisses der Betriebstätigkeit, das durch Integrationskosten belastet sein wird. Hambrecht: „Unser Ziel, die Kapitalkosten zu verdienen, wird damit immer schwieriger zu erreichen.“

Kontakt:
BASF Österreich GmbH
Handelskai 94 - 96
1200 Wien

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