Deutsche Telekom mit OTE auf Wachstumskurs

07.05.2009, Die Deutsche Telekom hat durch die Erstkonsolidierung der griechischen OTE-Gruppe ihren Wachstumskurs im Ausland fortgesetzt. Mit der erstmaligen Einbeziehung des Unternehmens und seiner Tochtergesellschaften und Mehrheitsbeteiligungen in Südosteuropa stieg die Zahl der Festnetz-Kunden zum Ende des ersten Quartals 2009 um insgesamt 7,5 Millionen, davon rund 1,7 Millionen Breitband-Teilnehmer.
Für das Geschäftsjahr 2009 erwartet die Deutsche Telekom für die elf Monate der Konsolidierung der OTE einen zusätzlichen Beitrag zum bereinigten EBITDA des Konzerns von rund 2,0 Milliarden Euro. Um diese Grössenordnung erhöht sich damit die Erwartung, die am 21. April um 2 bis 4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 19,5 Milliarden Euro reduziert worden war. Beim Free Cash-Flow geht die Deutsche Telekom von einem Beitrag der OTE von rund 0,6 Milliarden Euro aus, also insgesamt rund 7,0 Milliarden Euro für den Konzern.
In den ersten drei Monaten des Jahres erzielte die Deutsche Telekom einen Umsatz von 15,9 Milliarden Euro, 6,2 Prozent mehr als im ersten Quartal 2008. Die Deutsche Telekom hat damit die Position als umsatzstärkstes Unternehmen der Branche in Europa gefestigt. Das bereinigte EBITDA stieg um 2,7 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Ohne Einbeziehung von OTE ergibt sich im ersten Quartal ein stabiler Umsatz von 15,0 Milliarden Euro und ein bereinigter EBITDA-Rückgang von 4,8 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Dabei haben sich das Festnetz-Geschäft im In- und Ausland, der Mobilfunk in Deutschland und den meisten Ländern Europas sowie die T-Systems entsprechend den Erwartungen oder leicht darüber entwickelt. Einbussen verzeichneten dagegen die Mobilfunkgesellschaften in den USA, Grossbritannien und Polen, die unter anderem auf das eingetrübte konjunkturelle Umfeld, ein verschärftes Wettbewerbsumfeld sowie in den europäischen Gesellschaften deutlich veränderte Wechselkurse zurückzuführen sind. So verloren der polnische Zloty rund 26 Prozent und das britisches Pfund etwa 20 Prozent im Vorjahresvergleich gegenüber dem Euro an Wert. „Die Zahlen, die wir heute vorlegen, zeigen ein gemischtes Bild. Trotz schwierigen Umfelds auf einigen Märkten stehen wir vergleichsweise stabil da“, erklärte der Vorstandsvorsitzende René Obermann.
Für den Konzern ergab sich im ersten Quartal ein bereinigter Überschuss von 0,7 Milliarden Euro, das sind 12,7 Prozent weniger als der Vorjahreswert von 0,8 Milliarden Euro. Hierin spiegelt sich eine leichte operative Abschwächung gegenüber dem Vorjahr. Trotz des Beteiligungserwerbs an der OTE blieb das Finanzergebnis bei minus 0,7 Milliarden Euro stabil. OTE hat insgesamt bereits einen positiven Beitrag zum Konzernüberschuss und zum Free Cash-Flow des Konzerns geleistet.
Das unbereinigte Konzernergebnis betrug minus 1,1 Milliarden Euro gegenüber plus 0,9 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Differenz geht im Wesentlichen auf die Wertminderung des Goodwills der T-Mobile UK um 1,8 Milliarden Euro zurück. Diese nicht Cash-wirksame Abschreibung spiegelt die starke Konjunkturabkühlung und den verschärften Wettbewerb in Grossbritannien wider und war bereits in der Mitteilung vom 21. April angekündigt worden. Der Free Cash-Flow lag bei 0,3 Milliarden Euro. Mit dem Vorjahreswert von 1,6 Milliarden Euro ist er wegen deutlich höherer Investitionen und Auszahlungen für Personalmassnahmen im ersten Quartal 2009 nur schwer vergleichbar.
Einen Beitrag zur Ertragssicherung leistete auch im ersten Quartal 2009 das Programm „Save for Service“. Das Bruttoeinsparungsvolumen gegenüber dem Ausgangsjahr 2006 beläuft sich zum Ende des ersten Quartals 2009 auf 4,4 Milliarden Euro nach 4,1 Milliarden Euro zum Jahresende 2008.
Die Entwicklung der operativen Segmente im Überblick
Mobilfunk
Die Mobilfunkgesellschaften in Europa und den USA betreuten zum 31. März mehr als 148 Millionen Kunden. Das ist ein Zuwachs von 20,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz stieg um 9,0 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro. Die Gesellschaften der OTE-Tochter COSMOTE steuerten einen Umsatz von 0,5 Milliarden Euro bei. Zum Quartalsende hatten die COSMOTE- Gesellschaften 19,9 Millionen Mobilfunkkunden, darunter 5,6 Millionen Vertragskunden.
T-Mobile Deutschland hielt seinen Umsatz mit minus 0,5 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro auf dem umkämpften Heimatmarkt weitgehend stabil. Das bereinigte EBITDA lag bei 0,7 Milliarden Euro und ging ebenfalls nur leicht um 1,0 Prozent zurück. Vor einem Jahr hatte die Veränderung beim Umsatz noch minus 3,4 Prozent, beim EBITDA minus 1,1 Prozent betragen.
T-Mobile USA verzeichnete ein Umsatzplus von 19,5 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro und einen bereinigten EBITDA-Anstieg von 9,8 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Diese Zahlen sind durch eine positive Wechselkursentwicklung geprägt. In Dollar betrachtet fiel der Umsatzanstieg mit 4,1 Prozent deutlich geringer aus, während sich beim EBITDA ein Rückgang um 4,4 Prozent ergab. Die deutliche Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds war hier ebenso spürbar wie in Grossbritannien und Polen, wo negative Währungseffekte den rückläufigen Trend bei Erlösen und Ergebnis noch verstärkten.
Weiterhin positiv entwickelt sich das Datengeschäft. In Europa ist der Umsatz in diesem Bereich in den ersten drei Monaten gegenüber dem Vorjahr um mehr als 40 Prozent auf 432 Millionen Euro gestiegen. Inzwischen werden in sechs Ländern (D, UK, NL, A, CZ, PL) 6,5 Millionen web’n’walk Kunden verzeichnet. Allein im ersten Quartal haben 636 000 Kunden einen entsprechenden Tarif gebucht. Gegenüber dem Vorjahresquartal liegt der Anstieg bei 53 Prozent. Erfreulich auch die Tendenz bei T-Mobile USA: Hier sind die Datenumsätze in Dollar betrachtet gegenüber den ersten drei Monaten 2008 um 31 Prozent auf 467 Millionen Dollar gewachsen. Mit einem raschen Ausbau des 3G-Netzes werden die Voraussetzungen für weiteres Wachstum geschaffen.
Breitband/Festnetz
Die Geschäftszahlen des Segments Breitband/Festnetz sind durch die erstmalige Einbeziehung der OTE wesentlich beeinflusst. Es ergab sich ein Umsatzplus von 3,6 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro und ein bereinigter EBITDA-Zuwachs von 6,2 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro. Das Volumen des Auslandsgeschäfts hat sich durch die Konsolidierung der OTE nahezu verdoppelt. Die internationalen Umsätze betragen nun 1,1 Milliarden Euro, das bereinigte EBITDA beläuft sich im ersten Quartal auf 0,4 Milliarden Euro. Die Auslandsbeteiligungen der Deutschen Telekom betreuten zum 31. März rund 3,2 Millionen DSL-Retailkunden, davon 1,6 Millionen in den OTE-Gesellschaften in Griechenland und Rumänien.
Im Deutschlandgeschäft ging der Umsatz der T-Home im ersten Quartal erwartungsgemäss aufgrund regulatorisch gesteuerter Verluste bei Schmalbandanschlüssen um 5,7 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro zurück. Dank konsequenter Kostendisziplin sank das bereinigte EBITDA gleichzeitig nur um 2,5 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. In den Zahlen ist die neue Geschäftseinheit Deutsche Telekom Geschäftskunden mit rund 160 000 Kunden enthalten. Die Vorjahreswerte wurden zur besseren Vergleichbarkeit angepasst.
T-Home erzielte mit einem DSL-Neukundenmarktanteil von rund 53 Prozent im ersten Quartal einen Rekordwert seit Einführung der Komplettpakete. 390 000 neue Retail-Breitbandkunden wurden gewonnen, im Jahresvergleich errechnet sich ein Plus von 14,9 Prozent auf jetzt elf Millionen DSL-Retailkunden. Die Zahl der wettbewerbsbedingten und regulatorisch gesteuerten Anschlussverluste im deutschen Festnetz lag in den ersten drei Monaten des Jahres bei rund 360 000. Hinzu kamen etwa 240 000 Anschlussverluste, die durch den Wechsel von Resale-DSL-Kunden auf die All-IP-Plattform getrieben waren.
Systemgeschäft
Der internationale Umsatz der T-Systems stieg um 6,4 Prozent und setzte somit die erfreu liche Entwicklung der Vorquartale fort. Dieser positive Trend ist unter anderem auf Verträge aus dem Jahre 2008 wie mit Shell und OMG zurückzuführen. In Deutschland sank der Umsatz dagegen um 8,2 Prozent. Der Umsatzrückgang im Inland liegt im Wesentlichen in dem um 12,4 Prozent niedrigeren internen Geschäftsvolumen mit der Deutschen Telekom begründet. Dies unterstreicht den Beitrag der T-Systems zur Kostensenkung im Konzern. Der Gesamtumsatz lag im ersten Quartal bei 2,1 Milliarden Euro und ging damit im Jahresvergleich um 4,3 Prozent zurück. Die externen Umsätze hielten sich dabei trotz allgemein schwieriger Marktlage nahezu stabil auf Vorjahresniveau.
Bereinigt um den Einmaleffekt der Veräusserung der Rundfunk- und Mediensparte Media & Broadcast im Vorjahr hat sich das Betriebsergebnis (EBIT) mehr als verdoppelt. Das bereinigte EBITDA lag bei 0,2 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Anstieg resultiert aus den erfolgreich gestarteten Programmen zur Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung und hat die Effekte aus dem Umsatzrückgang mehr als ausgeglichen.
Der Auftragseingang liegt im ersten Quartal um 14,7 Prozent unter dem Vorjahresquartal. Das ist vor allem dadurch begründet, dass die Vorjahreszahlen den grossen Vertrag mit Shell enthalten. Doch auch im ersten Quartal 2009 hat T‑Systems wichtige Neuabschlüsse gewonnen. Darunter sind Grossverträge mit Linde, Rewe sowie den Ländern Nordrhein- Westfalen und Baden-Württemberg.
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