Bayer bewährt sich in harten Zeiten


Bayer AG

12.05.2009, Ergebnisziele im Geschäftsjahr 2008 erreicht / Dividende soll um 3,7 Prozent auf 1,40 Euro je Aktie steigen / CropScience und Pharma im laufenden Jahr weiter auf Wachstumskurs / Konzernziele nach Geschäftseinbruch bei MaterialScience zunehmend ambitioniert


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Der Bayer-Konzern hat seine Kennzahlen 2008 im Vergleich zum Vorjahr erneut gesteigert und die angekündigten Ergebnisziele erreicht. „Wir sind stolz auf das operativ erfolgreichste Jahr in der langen Geschichte von Bayer“, sagte Vorstandsvorsitzender Werner Wenning am Dienstag auf der Hauptversammlung in Düsseldorf. An dieser erfreulichen Entwicklung sollen die Aktionäre mit einer vorgeschlagenen Dividende von 1,40 Euro je Aktie beteiligt werden. Das entspricht einer Erhöhung um 3,7 Prozent bzw. einer Ausschüttungssumme von 1,07 Milliarden Euro. Im ersten Quartal 2009 entwickelten sich die Geschäfte des Konzerns erwartungsgemäss sehr unterschiedlich. Während CropScience und Pharma weiter auf Wachstumskurs waren, hinterliess der Geschäftseinbruch bei MaterialScience deutliche Spuren bei Umsatz und Ergebnis des Konzerns. Trotz der schweren globalen Wirtschaftskrise blicke Bayer in Summe jedoch relativ zuversichtlich in die Zukunft, sagte Wenning. „Unsere Konzernstrategie bewährt sich auch in einem schwierigen Umfeld. So profitieren wir von der Ausrichtung des Konzerns auf die weniger von der weltwirtschaftlichen Entwicklung abhängigen Life-Science-Bereiche.“ In seinen Ausführungen fasste Wenning zunächst die Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres zusammen. So lag der Konzernumsatz mit 32,9 Milliarden Euro währungs- und portfoliobereinigt um 4,4 Prozent über Vorjahr. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 2,3 Prozent auf den Rekordwert von 6,9 Milliarden Euro. „Mit der erzielten Marge von 21,1 Prozent erreichten wir unser angestrebtes Rentabilitätsziel“, betonte der Vorstandsvorsitzende. Auch das EBIT vor Sondereinflüssen lag mit 4,3 Milliarden Euro auf Rekordniveau. Das Konzernergebnis betrug 1,7 Milliarden Euro. Als weiteres Highlight bezeichnete Wenning die erzielte Kapitalverzinsung: Der sogenannte Cashflow Return on Investment sei mit 13 Prozent der höchste in der Unternehmensgeschichte gewesen. Die interne Verzinsungshürde sei um 1,2 Milliarden Euro übertroffen und damit erheblicher Wert für das Unternehmen geschaffen worden.

Diese Erfolge seien das Verdienst der mehr als 108.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den drei Teilkonzernen, den Servicegesellschaften, den Landesorganisationen und im Corporate Center, führte Wenning aus. „Sie sind es, die in aller Welt unsere Produkte erforschen, entwickeln, herstellen und vermarkten. Und sie haben ihre Innovationsfreude, ihre Tatkraft und ihre Kundenorientierung erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“

Im Rahmen des konzernweiten Incentivierungs-Programms wurde die Belegschaft mit rund 475 Millionen Euro am Konzernerfolg beteiligt. Hieraus leisteten die Beschäftigten in Deutschland einen Solidarbeitrag zum Beschäftigungserhalt, der für das abgelaufene Geschäftsjahr knapp zwei Prozent der individuellen Erfolgsbeteiligung ausmachte. „Dieser Solidarpakt gilt nicht nur für die Tarifbeschäftigten, sondern auch für die Leitenden bis hin zu den Mitgliedern des Vorstands“, betonte Wenning. Mit den Beiträgen würden jene Mitarbeiter finanziert, deren Beschäftigung aufgrund von Strukturmassnahmen entfallen sei und die nicht sofort anderweitig eingesetzt werden könnten. Der Solidarpakt habe bei Bayer Tradition und sei Bestandteil einer Gesamtbetriebsvereinbarung zur Beschäftigungssicherung. Betriebsbedingte Kündigungen am Standort Deutschland sind derzeit bis zum Jahresende 2009 ausgeschlossen. Wenning kündigte die Aufnahme von Gesprächen über eine sich zeitlich anschliessende, angemessene Regelung an. „Dabei benötigen wir sicherlich mehr Flexibilität – bei den Löhnen, bei den Arbeitszeiten und bei den Einsatzorten“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende.

Wirtschaftlicher Erfolg im Einklang mit sozialem und verantwortlichem Handeln

Der erfolgreiche Umbau des Bayer-Konzerns in den vergangenen Jahren habe gezeigt, dass sich wirtschaftlicher Erfolg und soziales, verantwortliches Handeln in Einklang bringen liessen. „Das ist für uns ein klarer Ausdruck unserer gesellschaftlichen Verantwortung“, so Wenning. Gesellschaftliche Verantwortung und gesellschaftliche Akzeptanz seien jedoch eng miteinander verbunden. Bayer sei bestrebt, transparent und offen zu kommunizieren, um diese Akzeptanz zu erreichen. Oft sei es jedoch nicht leicht, unterschiedliche Auffassungen zielführend zusammenzubringen. Dies gelte auch für den Bau der Kohlenmonoxid-Pipeline von Dormagen nach Krefeld-Uerdingen, die bei vielen Anwohnern entlang der Trasse weiterhin auf Unverständnis und Sorge stosse. Bayer sei von der Sicherheit der Pipeline überzeugt, betonte Wenning. Das Sicherheitskonzept der Leitung übertreffe sowohl die bisherigen Standards als auch die gesetzlichen Regelungen. Im Hinblick auf die gesellschaftliche Akzeptanz sei für Bayer die Haltung des Landesparlaments entscheidend. „Vor diesem Hintergrund begrüssen wir das erneute Votum des nordrhein-westfälischen Landtags, der sich im April dieses Jahres für verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit für Investitionen in industrielle Grossvorhaben und in Infrastrukturprojekte ausgesprochen hat“, so der Vorstandsvorsitzende. Dieses positive Signal bestärke das Unternehmen darin, den Bau und die Inbetriebnahme der Leitung konsequent weiterzuverfolgen.

„Gerade jetzt, in Zeiten einer gravierenden Wirtschaftskrise, müssen wir die Möglichkeiten und Stärken, die zum Beispiel Nordrhein-Westfalen bietet, nutzen“, führte Wenning aus. Dabei dürfe nicht verkannt werden, dass sichere Arbeitsplätze auch künftig weitere Investitionen voraussetzen, insbesondere in Produktionsanlagen. Der Wettbewerb zwischen den Standorten um diese Investitionen werde sich weiter verschärfen. Deshalb bedürfe es gerade hierzulande attraktiver und wettbewerbsfähiger Rahmenbedingungen.

„Auf Entwicklungen rechtzeitig und angemessen reagieren“

„Darüber hinaus müssen die Unternehmen auf wirtschaftliche Entwicklungen rechtzeitig und angemessen reagieren“, so der Vorstandsvorsitzende. Mit Blick auf die Wirtschaftskrise hätten Management und Arbeitnehmervertreter bei MaterialScience gemeinsam für den Standort Deutschland eine befristete Reduzierung der Arbeitszeiten bei gleichzeitiger entsprechender Absenkung der Tarifentgelte beschlossen. Vergleichbare Massnahmen gebe es bei Leitenden Mitarbeitern und Angestellten von MaterialScience. Diese solidarische Lösung solle dazu beitragen, die schwierige wirtschaftliche Lage bei MaterialScience zu meistern.

„Wir hatten früh damit begonnen, unsere Wettbewerbsfähigkeit in allen Teilkonzernen und Servicegesellschaften zu verbessern“, betonte Wenning. So habe der Konzern seit der Neuorganisation im Jahr 2002 Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungsmassnahmen mit einem Volumen von rund vier Milliarden Euro umgesetzt. „Damit haben wir die Basis für unseren langfristigen Erfolg stetig weiter gestärkt.“ Das Unternehmen werde die Entwicklung – insbesondere des Marktumfelds für MaterialScience – weiter beobachten und laufend analysieren. „Sicherlich wird es im Markt Restrukturierungen und Konsolidierungen von Produktionskapazitäten geben – dem werden auch wir uns nicht entziehen können. Doch die Massnahmen und Anpassungen bei Bayer werden wir so ausgestalten, dass die Nachhaltigkeit unseres Geschäfts nicht beeinträchtigt wird“, versicherte Wenning.

Höchstes Forschungsbudget der Unternehmensgeschichte

Nachhaltigkeit erfordere solide Geschäftsmodelle, einen verantwortungsvollen Umgang mit allen Interessengruppen sowie Investitionen in die Zukunft. Dazu passe, dass Bayer seine Forschungs- und Entwicklungsausgaben im laufenden Jahr auf 2,9 Milliarden Euro steigern wolle. Dies sei das höchste Forschungsbudget in der Geschichte des Unternehmens. „Mit Innovationen sichern wir Wachstum – und damit Arbeitsplätze und Wohlstand, auch wenn die Erfolge meist erst in vielen Jahren zu sehen sein werden“, sagte Wenning. Bayer sei gut vorbereitet auf die künftigen Veränderungen, die das Unternehmen in den globalen Märkten und in der Gesellschaft erwarte – allen voran eine wachsende Weltbevölkerung und der zunehmende Bedarf an Nahrung und Gesundheitsleistungen. Auch der Klimaschutz werde in Zukunft ganz oben auf der Agenda bleiben. „Wir haben in unserem Portfolio richtige Antworten, um einerseits den langfristigen Herausforderungen zu begegnen – und andererseits die damit verbundenen Geschäfts-Chancen für uns zu nutzen. Diese Perspektiven behalten wir klar im Auge – auch wenn das gegenwärtige wirtschaftliche Umfeld besonders herausfordernd ist.“

Mit Blick auf die aktuelle Geschäftsentwicklung bezeichnete es Wenning als erfreulich, dass CropScience und Pharma ihren Wachstumskurs im ersten Quartal 2009 fortgesetzt hätten. Allerdings habe der Geschäftseinbruch bei MaterialScience infolge der Wirtschaftskrise auch bei Umsatz und Ergebnis des Bayer-Konzerns deutliche Spuren hinterlassen. So lag der Konzernumsatz mit 7,9 Milliarden Euro nominal um 7,5 Prozent unter dem Rekordwert des Vorjahres. Das EBITDA vor Sondereinflüssen ging um 22 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zurück und das Konzernergebnis um 44 Prozent auf 425 Millionen Euro.

Wenning bestätigte noch einmal den Ausblick, den das Unternehmen zusammen mit den Geschäftszahlen zum ersten Quartal veröffentlicht hatte. Das ursprüngliche Ziel, den Rückgang des EBITDA vor Sondereinflüssen im Gesamtjahr 2009 auf fünf Prozent zu begrenzen, bezeichnete er als zunehmend ambitioniert. Im Falle einer spürbaren Belebung des MaterialScience-Geschäfts halte er ein Erreichen des Ziels aber weiter für möglich. Inzwischen scheine die Talsohle im MaterialScience-Geschäft erreicht zu sein. „Erste Anzeichen einer leichten Belebung der Nachfrage werden erkennbar – allerdings ist das bislang kein Signal für eine nachhaltige Entwicklung“, sagte Wenning. Für das Gesamtjahr 2009 erwartet Bayer einen Konzernumsatz von etwa 32 Milliarden Euro. Die Nettofinanzverschuldung, die Ende März bei 14 Milliarden Euro lag, will das Unternehmen 2009 in Richtung zehn Milliarden Euro abbauen. Hierzu soll – neben der Wandlung einer im Juni fälligen Pflichtwandelanleihe in Eigenkapital – ein verbesserter Netto-Cashflow beitragen. „Wir sind optimistisch, gestärkt aus dieser Krise herauszukommen, und sehen den Konzern langfristig aufgrund des Innovations- und Wachstumspotenzials unseres Portfolios auf einem erfolgreichen Weg“, fasste Wenning zusammen.

Die Aktionäre haben auf der Hauptversammlung unter anderem über die geplante Umstellung von Inhaberaktien auf Namensaktien zu beschliessen. Damit sollen die Kontaktaufnahme mit den Aktionären erleichtert und die Transparenz erhöht werden. Die geplante Umstellung ist für die Aktionäre kostenlos.

Kontakt:
Bayer AG
Kaiser-Wilhelm-Allee 1
51368 Leverkusen

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