BFS: Sinkende Sozialausgabenquote für 2007 trotz steigender

19.05.2009, Neuchâtel. (BFS) Die Gesamtausgaben für die Soziale Sicherheit stiegen 2007 auf 142,4 Milliarden Franken (2006: 137,2 Milliarden Franken). Teuerungsbereinigt nahmen die Ausgaben pro Einwohner um 1,8 Prozent zu. Bedingt durch ein starkes Wirtschaftswachstum hat sich die Sozialausgabenquote (Sozialausgaben im Verhältnis zum BIP) 2007 um 0,4 Prozentpunkte auf 27,8 Prozent verringert. Damit ist die Quote seit dem Höchststand von 2004 (29,3%) zum dritten Mal in Folge gesunken. Dies zeigen die provisorischen Daten des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Die höheren Aufwendungen sind insbesondere auf die Zunahme der Ausgaben der Altersvorsorge (AHV, BV), der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKPV) und der Invalidenversicherung (IV) zurückzuführen. Dank der niedrigeren Arbeitslosenquote aufgrund der guten Konjunkturlage im Jahre 2007 sind dagegen die Ausgaben der Arbeitslosenversicherung (ALV) deutlich gesunken.
Starker Zuwachs der Sozialbeiträge Die Einnahmen betrugen 2007 165,7 Milliarden Franken, was einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr von 2,6 Prozent (real 1,8%) entspricht. Durch den starken Anstieg der Arbeitgeberbeiträge (+8,9%) und Arbeitnehmerbeiträge (+6,8%) hat sich deren Anteil an den Gesamteinnahmen auf 54,9 Prozent erhöht. Diese Entwicklung ist auf die Zunahme der Anzahl Erwerbstätiger und auf die Erhöhung der Löhne 2007 zurückzuführen.
Der Beitrag der Öffentlichen Hand belief sich auf 22,5 Prozent (Bund 10,3%, Kantone 9,4%, Gemeinden 2,9%), während die obligatorischen Krankenversicherungsprämien 9,8 Prozent der Einnahmen ausmachten.
Die ab Mitte 2007 aufkommenden Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten führten zu einem Rückgang der Vermögenserträge. Dadurch verringerte sich ihr Anteil an den Gesamteinnahmen von 14,7 auf 12 Prozent. Dennoch trug diese Quelle mit fast 20 Milliarden Franken immer noch zu einem wesentlichen Teil des Einnahmeüberschusses (23,4 Milliarden Franken) der Gesamtrechnung der Sozialen Sicherheit bei.
Leichter Rückgang bedarfsabhängiger Leistungen Die Sozialleistungen werden in bedarfsabhängige und nicht bedarfsabhängige Leistungen unterteilt. Der grösste Teil der Sozialleistungen setzt keinen Nachweis der Bedürftigkeit voraus (93,4%), der Anteil der bedarfsabhängigen Leistungen sank 2007 um 0,3 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent.
Die Sozialleistungen wurden zu 70,9 Prozent in Form von Geldleistungen erbracht. An erster Stelle stehen die Renten, welche mit 48 Prozent fast die Hälfte der Sozialleistungen ausmachen.
29,1 Prozent der Leistungen sind Sachleistungen, wovon der grösste Teil für das Gesundheitswesen (stationäre und ambulante Behandlungen) verwendet wird. Stabile Struktur der Sozialleistungen 2007 flossen 45,7 Prozent der Sozialleistungen in die Altersvorsorge. An zweiter Stelle erscheinen die Leistungen für die Funktion Krankheit/Gesundheitspflege (26,5%) gefolgt von der Invalidität (12,3%).
Mit Ausnahme der Arbeitslosigkeit bewegen sich die Anteile der Sozialleistungen für die insgesamt acht verschiedenen Funktionen während der letzten Jahre in einer schmalen Bandbreite.
Die Schweiz im europäischen Vergleich an achter Stelle (2006) Die Sozialausgabenquoten sind in den europäischen Ländern sehr unterschiedlich. Im Jahr 2006 variierten sie zwischen 12,2 Prozent (Lettland) und 31,1 Prozent (Frankreich). Die Schweiz lag mit 28,2 Prozent knapp über dem Durchschnitt der EU-27 (26,9%). Eine höhere Sozialausgabenquote weisen Österreich (28,5%), Deutschland (28,7%), Dänemark (29,1%), Niederlande (29,3%), Belgien (30,1%), Schweden (30,7%) und Frankreich (31,1%) auf.
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2010 Neuchâtel
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