HIRSCH Servo AG: Drittes Quartal 2008/09

29.05.2009, Konjunktur- und witterungsbedingter Umsatz- und Ergebnisrückgang. Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen bremst EPS-Verarbeitung im 3. Quartal. Weiterhin Investitionszurückhaltung der Kunden im Technologiebereich. Finanzkrise verzögert Projektgeschäft im Bereich Logistik. Aus heutiger Sicht negatives EBIT erwartet. Durch energiesparende Produkte großes Zukunftspotentia.
Das Ergebnis nach Steuern sank auf -5,71 MEUR (VJ: -2,24 MEUR), der Bilanzgewinn reduzierte sich auf 5,18 MEUR (30.6.2008: 11,36 MEUR).
Die Eigenkapitalquote sank auf 16,6% (30.6.2008: 23,0%).
Im Berichtszeitraum wurde ein Cash Flow aus Betriebstätigkeit von 9,1 MEUR (VJ: 2,8 MEUR) realisiert.
Zum Stichtag 31.03.2009 beschäftigte die HIRSCH Servo Gruppe 658 Mitarbeiter (VJ: 719 Personen). Der Jahresdurchschnitt sank auf 705 Personen (VJ: 718 Personen). Die Personalreduktion ist Folge der temporären Kapazitätsanpassung und Teil eines umfangreichen Kostensenkungsprogramms.
In Anbetracht der weltweiten konjunkturellen Abschwächung hat der Erhalt der Liquidität höchste Priorität. Die HIRSCH Servo Gruppe investierte im Berichtszeitraum rund 5,4 MEUR (VJ: 7,5 MEUR). Die Werkserweiterung des slowakischen Standortes wurde mit März abgeschlossen.
Entwicklung der Geschäftsfelder in den ersten drei Quartalen 2008/09:
Das Geschäftsfeld EPS-Verarbeitung mit den beiden Bereichen EPS-Verpackungen und EPS- Dämmstoffe konnte das Umsatzwachstum des ersten Halbjahres im dritten Quartal konjunktur- und witterungsbedingt nicht fortsetzen. Neben deutlichen Nachfragerückgängen im Verpackungsbereich sowie einem erhöhten Margendruck und witterungsbedingten Rückgängen im Dämmstoffbereich kam die Gaskrise im Jänner mit Produktionsstillständen in der Slowakei und in Ungarn erschwerend dazu. Eine umgehend eingeleitete Kapazitätsanpassung sowie eine nach Abschluss der Werkserweiterung in der Slowakei möglich gewordene Veränderung des Betriebstättenkonzeptes im Dämmstoffbereich zur Prozessoptimierung soll mittelfristig Wirkung zeigen. Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 4 % auf 56,1 MEUR (VJ: 58,5 MEUR), das EBIT auf 1,44 MEUR (VJ: 2,72 MEUR) zurück. Das EGT sank vor allem in Folge von 1,7 MEUR Währungsverlusten (VJ: -0,6 MEUR) auf -2,40 MEUR (VJ: 0,07 MEUR).
Im Geschäftsfeld Technologie sank der Umsatz nach einem saisontypisch schwachen ersten Halbjahr auch im dritten Quartal, sodass im Berichtszeitraum ein Umsatzrückgang von rund 18 % auf 10,3 MEUR (VJ: 12,6 MEUR) zu verzeichnen war. Die Verunsicherung bei den Kunden aufgrund der Krise an den Finanzmärkten bewirkte auch im dritten Quartal eine Investitionszurückhaltung. Das EBIT verbesserte sich aufgrund der Wirksamkeit des Kostenreduktionsprogramms gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres leicht auf - 1,75 MEUR (VJ: -2,02 MEUR). Das EGT blieb mit -2,40 MEUR (VJ: -2,49 MEUR) nahezu unverändert.
Das Geschäftsfeld Logistik mit den zwei Produktgruppen Satellite Plants und Palettenaktivitäten hat im Berichtszeitraum noch keine Erträge generiert. Insbesondere bei Großprojekten zeichnete sich aufgrund der Finanzierungsproblematik – auch bei bereits unterschriebenen Aufträgen - keine Belebung ab. Für die Global Green Built GmbH, die mobile Fertigungsanlagen und darüber hinausgehende Leistungspakete anbietet, werden mittelfristig Abschlüsse aus den bestehenden Projektanfragen erwartet. Dies gilt auch für die automatischen Kunststoffpaletten- Produktionsanlagen, mit deren Vermarktung Ende 2008 begonnen wurde.
Ausblick:
Aufgrund der Abschwächung der Weltkonjunktur und der damit verbundenen Kaufzurückhaltung rechnet das Management aus heutiger Sicht für das Geschäftsjahr 2008/09 mit einem negativen EBIT. Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Prognosen aufgrund der Finanzkrise Risiken unterliegen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse von der Prognose abweichen. Die definitive Entwicklung bis zum 30.6. und auch für das kommende Geschäftsjahr ist aufgrund des allgemein weiterhin schwierigen Marktumfeldes und durch die daraus resultierende Verschiebung eines Großprojektes nur schwer vorhersehbar.
HIRSCH sieht sich als Unternehmensgruppe mit den vier Standbeinen EPS-Verpackungen, EPS- Dämmstoffe, Technologie und Logistik, die alle großes Energiesparpotential aufweisen und durch die strategisch gute internationale Positionierung gut aufgestellt, um die Krise zu meistern.
Gerade die Innovationen im Bereich Logistik weisen mittelfristig enormes Zukunftspotential auf. Weltweit und besonders in den Schwellenländern gibt es große Marktchancen für die mobilen Fertigungsanlagen, mit denen Vorort rasch und kosteneffizient ökologische Häuser mit EPS-Schalungssteinen gebaut werden können (Stichwort „Green Housing“). Ähnliches Wachstumspotential wird den Transportpaletten aus Polystyrol zugetraut, die gegenüber anderen Paletten über bedeutende ökologische und logistische Vorteile durch das leichtere Gewicht und die gute Recycelbarkeit verfügen.
In Zusammenhang mit der im Jahresabschluss 2007/08 berücksichtigten Eventualschuld in Höhe von 1,4 MEUR aus der Klage des Verkäufers einer polnischen Betriebsstätte wurde eine Vergleichszahlung in Höhe von ca. 140 TEUR vereinbart. Diese Vergleichszahlung ist bereits im Ergebnis des ersten Halbjahres enthalten. Weitere Änderungen zu den im Jahresabschluss 2007/08 dargestellten Eventualschulden und Eventualforderungen sind nicht eingetreten.
Der Bericht zum 3. Quartal entspricht den Anforderungen des IAS 34. Weiters wurden die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie für den Jahresabschlussbericht 2007/08 angewendet.
Nach dem Bilanzstichtag sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.
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