economiesuisse: Milliardenschwere Konjunkturprogramme gefährden Standortattraktivität

08.06.2009, Zusätzliche finanz- und fiskalpolitische Massnahmen haben in der Schweiz nur eine unbefriedigende konjunkturstützende Wirkung. Die Geldpolitik und die automatischen Stabilisatoren sind effektiver. Das zeigt eine Studie von economiesuisse. Ein umfangreiches drittes Konjunkturprogramm würde vor allem die Verschuldung erhöhen und damit der Standortattraktivität der Schweiz schaden. economiesuisse setzt sich für eine nachhaltige Wachstumspolitik ein. Zusätzliche Ausgabenprogramme mit fragwürdiger Wirkung lehnt der Wirtschaftsdachverband ab. Hingegen sind vorrangig prozyklische Effekte wie Steuer- und Abgabenerhöhungen zu vermeiden.
economiesuisse-Direktor Pascal Gentinetta betont, dass ein zusätzlicher, zeitlich unbefristeter und unkontrollierter Anstieg der Staats- und Sozialabgaben sowie Strukturerhaltungsmassnahmen nicht zukunftsgerichtet sind. Die gezielte, nachhaltige Stärkung unserer Wettbewerbskraft muss Vorrang haben. „Die anstehenden langfristig ausgerichteten Reformen müssen mit Elan vorangetrieben und der Auslandszugang zu wichtigen Märkten für unsere Unternehmen weiter verbessert werden“, so Gentinetta. Damit sei die Schweiz auch für einen späteren Aufschwung gut gerüstet.
Christoph Schaltegger, Leiter Steuern und Finanzen von economiesuisse, erläutert, dass im heutigen Umfeld der subsidiäre Einsatz der Fiskalpolitik innerhalb der Schuldenbremse gerechtfertigt ist. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass deren Wirkung in der Schweiz begrenzt ist. Grund sind der hohe Offenheitsgrad und die hohe Sparquote unseres Landes. Deshalb sind eine angemessene Geldpolitik und die greifenden automatischen Stabilisatoren effektiver. Grosse Ausgabenprogramme beinhalten zudem Gefahren. „Die Risiken in Form von höheren Schulden, kleinerem Handlungsspielraum beim Budget, drohenden Steuererhöhungen oder Sparprogrammen sowie eines permanent höheren Ausgabenwachstums sind erheblich“, sagt Schaltegger. Allfällige gezielte Massnahmen müssen darum finanzpolitisch zu verantworten sein. Um die Wirtschaft nicht noch mehr zu belasten, ist auch gemäss Schaltegger primär der Verzicht auf Steuer- und Abgabenerhöhungen oder zumindest eine spätere Inkraftsetzung zu prüfen.
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