Erste Group Umsatz: Zwischenbericht 2. Quartal 2009


Erste Group Bank AG

30.07.2009, Nach den Kurseinbrüchen in den ersten drei Monaten verzeichneten die Aktienindizes im abgelaufenen zweiten Quartal 2009 sowohl in den USA als auch in Europa zweistellige Kurszuwächse. Diese Entwicklung war hauptsächlich auf verbesserte volkswirtschaftliche Stimmungsindikatoren sowie Umschichtungen von Anleihen in Aktien zurückzuführen. Historisch tiefe Aktienbewertungen und sehr niedrige Renditen waren für diesen Trend ausschlaggebend. Die grössten Zuwächse verzeichneten die zuvor am stärksten gefallenen Branchen wie Finanz, Technologie und Rohstoffe. Der amerikanische Leitindex Dow Jones beendete das zweite Quartal mit einem Plus von 11,0% bei 8.447,00 Punkten. Der europäische EuroStoxx 50 Index stieg um 16,0% auf 2.401,69. Aufgrund der geringen Volumina und der Tatsache, dass die gezeigte Markterholung noch von keiner Besserung der volkswirtschaftlichen Fundamentaldaten begleitet wurde, stellte der jüngste Kursaufschwung jedoch noch keine nachhaltige Umkehr des 2007 eingeleiteten Abwärtstrends dar. Trotz eines leichten Anstiegs lassen derzeit die volkswirtschaftlichen Indikatoren in den USA und in Europa kein baldiges Ende der Rezession erwarten. Sinkende Industrieproduktion, die dramatische Verschlechterung der Arbeitsmarktsituation und daraus resultierende sinkende Konsumausgaben spiegeln sich auch in den pessimistischen Prognosen der US Federal Reserve, der Weltbank, der OECD1 und des Ifo-Institutes2 wider.


Firmenmonitor

Nachdem die Leitzinsen in den USA schon seit Mitte Dezember 2008 bereits nahe 0,0% lagen, senkte die Europäische Zentralbank (EZB) durch zweimalige Zinsmassnahmen im abgelaufenen Quartal den europäischen Leitzins auf nunmehr 1,0%. Nach der Ausweitung der Konjunkturpakete, Aufstockung der Staatsgarantien und Zinssenkungen, konzentrieren sich die Notenbanken auf den Ankauf von hypothekarisch besicherten Wertpapieren und Staatsanleihen. Im Juni kündigte die EZB den Kauf von Covered Bonds in Höhe von bis zu EUR 60 Mrd an.

Der DJ Euro Stoxx Bank Index, der die wichtigsten europäischen Bankaktien repräsentiert, konnte durch seinen Anstieg im zweiten Quartal von 43,0% auf 174,08 Punkte den Verlust aus dem Vorquartal mehr als wettmachen und verzeichnete damit seit Jahresbeginn eine Performance von 17,9%. Die Entwicklung der Wiener Börse orientierte sich im abgelaufenen Quartal an den positiven internationalen Vorgaben. Die Korrektur des vom Internationalen Währungsfonds (IWF) im April veröffentlichten „Financial Stability Report“, in dem der Refinanzierungsbedarf der CEE-Länder durch einen Rechenfehler zu hoch ausgewiesen wurde, sorgte für Erleichterung bei den Investoren und setzte einen zusätzlichen positiven Impuls. Der Austrian Traded Index (ATX) erreichte am 12. Juni sein Jahreshoch und verzeichnete im zweiten Quartal einen Zuwachs von 23,7% auf 2.098,65 Punkte. Die Performance seit Jahresbeginn lag bei 19,9%.

Entwicklung der Erste Group-Aktie

Nach dem Kursrückgang verzeichnete die Erste Group-Aktie im abgelaufenen Quartal wieder deutliche Zuwächse. Sowohl der erfolgreiche Abschluss des öffentlichen Angebots von Partizipationskapital – EUR 540 Mio wurden bei privaten und institutionellen Investoren, weitere EUR 1,2 Mrd bei der Republik Österreich platziert – als auch die Beteiligung der spanischen Criteria Caixa Corp mit 5,1% an der Erste Group wurde vom Markt positiv aufgenommen. Die Korrektur der negativen IWF-Studie über den Verschuldungsgrad in der CEE- Region trug ebenfalls zum deutlichen Kurszuwachs der Erste Group-Aktie bei. Im zweiten Quartal stieg der Kurs der Erste Group-Aktie um 50,8% auf einen Schlusskurs per 30. Juni 2009 von EUR 19,23 und konnte damit die negative Entwicklung des ersten Quartals deutlich überkompensieren. Seit Jahresbeginn erreichte die Aktie der Erste Group einen Kursanstieg von 18,7%. Die Erste Group wird trotz der angespannten makroökonomischen Situation in den CEE-Ländern und den daraus resultierenden höheren Risikokosten, von den Analysten weiterhin als profitabel eingestuft. Nicht zuletzt wegen ihres erfolgreichen Geschäftsmodells, der Kundenbasis von mehr als 17 Millionen Kunden und dem langfristigen Wachstumspotential aufgrund der geringen Marktdurchdringung mit Bankprodukten in den CEEMärkten.

Investor Relations

Auch im zweiten Quartal 2009 hat das Management gemeinsam mit dem Investor Relations-Team der Erste Group zahlreiche Einzel- und Gruppentermine wahrgenommen sowie an internationalen Banken- und Investorenkonferenzen, veranstaltet von Morgan Stanley, UBS, Goldman, HSBC, Deutsche Bank und Wiener Börse teilgenommen. Bei den Gesprächen und Konferenzen wurde die Strategie und Ausrichtung der Erste Group vor dem Hintergrund des aktuellen Umfeldes präsentiert. Am 15. Juni 2009 fand bereits zum neunten Mal in Folge der Internet-Chat mit dem Vorstand der Erste Group statt. Dabei hatten Retailinvestoren und Interessenten die Möglichkeit, direkt mit dem Vorsitzenden des Vorstandes, Andreas Treichl, zu kommunizieren. Im Rahmen der „IR Magazine UK & Continental Europe Awards“, die am 23. Juni in London vergeben wurden, erhielt die Erste Group den „Country Award“ für die beste Investor Relations-Arbeit in Österreich. Mit dieser Auszeichnung bestätigten über 700 internationale Analysten und Portfoliomanager die herausragende Qualität der IR-Tätigkeit der österreichischen Bankengruppe und wählten die Erste Group unter den weiteren nominierten Unternehmen - Andritz, OMV und Telekom Austria Group - auf den ersten Platz. 1 Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development) 2 Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung Erste Group-Aktie.

Geschäftsentwicklung

Im Jänner 2009 ist die Sparkasse Kufstein dem Haftungsverbund beigetreten und wurde daher ab diesem Zeitpunkt in den Konzernabschluss einbezogen. Darüber hinaus wurden die Ringturm KAG sowie die durch die Erste & Steiermärkische banka d.d. erworbene Opportunity Bank a.d., Montenegro per 31. März 2009 erstkonsolidiert. Weiters ist die durch die Steiermärkische Bank und Sparkassen AG erworbene Investbanka a.d. Skopje, Mazedonien seit 1. Oktober 2008 Teil des Konzernabschlusses und war nicht während der gesamten Berichtsperiode des Vorjahres enthalten. Da die Kriterien des IFRS 5 (Verkauf innerhalb von 12 Monaten) für die Veräusserung der Anglo Romanian Bank nicht erfüllt wurden, erfolgte eine Umgliederung von der Position „Zur Veräusserung gehaltene Vermögensgegenstände“ zu den entsprechenden Bilanzpositionen. Aus diesen genannten Sachverhalten ergibt sich eine – allerdings geringe – Verzerrung der Veränderungsraten gegenüber den Vergleichsperioden des Vorjahres.

Zusammenfassung der Geschäftsentwicklung

Das Betriebsergebnis stieg im ersten Halbjahr 2009 auf EUR 1.776,4 Mio (+19,1% gegenüber EUR 1.491,0 Mio im ersten Halbjahr 2008). Dies war das bislang beste operative Ergebnis in der Geschichte der Erste Group. Dazu trugen vor allem Anstiege im Zins- und Handelsergebnis sowie ein sinkender Verwaltungsaufwand bei. Zu einem Rückgang kam es beim Provisionsergebnis. Insgesamt stiegen die Betriebserträge um 7,0% auf EUR 3.736,6 Mio (nach EUR 3.492,6 Mio). Dies resultierte in erster Linie aus dem Anstieg des Zinsergebnisses (+8,6% auf EUR 2.505,3 Mio) sowie des Handelsergebnisses (+86,1% auf EUR 343,1 Mio). Beim Provisionsergebnis gab es einen Rückgang um 11,4% auf 888,2 Mio. Die Reduktion der Verwaltungsaufwendungen von EUR 2.001,6 EUR um 2,1% auf EUR 1.960,2 Mio hat dieses Ergebnis ebenfalls wesentlich mit beeinflusst. Daraus leitet sich auch die Verbesserung der Kosten-Ertrags-Relation ab, die auf 52,5% (2008: 57,3%) sank.

Im Konzernüberschuss nach Steuern und Minderheiten, der sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2008 um 22,7% auf EUR 492,1 Mio verringerte, spiegeln sich die höheren Risikokosten wider. Diese haben sich im ersten Halbjahr 2009 auf EUR 892,1 Mio mehr als verdoppelt. Die Eigenkapitalverzinsung (cash, d.h. unter Eliminierung der linearen Abschreibung für den Kundenstock) sank – bezogen auf das um die Partizipationsscheine erweiterte Kapital - von 15,2% (ausgewiesener Wert: 14,7%) im ersten Halbjahr 2008 auf nunmehr 11,6% (ausgewiesener Wert: 11,2%). Der Cash-Gewinn je Aktie lag im ersten Halbjahr 2009 bei EUR 1,41 (ausgewiesener Wert: EUR 1,35) gegenüber EUR 2,10 (ausgewiesener Wert: EUR 2,03) im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Bilanzsumme ist gegenüber dem Jahresende 2008 um 1,4% auf EUR 204,2 Mrd gestiegen. Die Erste Group hat bis April 2009 Partizipationskapital im Gesamtnominale von EUR 1,76 Mrd platziert. Davon wurden EUR 1,224 Mrd durch die Republik Österreich und EUR 540,0 Mio durch Private gezeichnet.

Trotz eines Anstiegs der risikogewichteten Aktiva verbesserte sich die auf das Kreditrisiko bezogene Eigenmittelquote aufgrund der Emission von Partizipationskapital in Höhe von EUR 1,76 Mrd, von 10,1% zum Jahresende 2008 auf 11,1% per 30. Juni 2009. Sie lag damit weiterhin komfortabel über dem gesetzlichen Mindesterfordernis von 8,0%. Die Kernkapitalquote, bezogen auf das Kreditrisiko, betrug zum 30. Juni 2009 8,4% (nach 7,2% Ende 2008).

Ergebnis Entwicklung im Detail

Zinsüberschuss

Obwohl es im ersten Halbjahr 2009 in der gesamten Region nur zu einem leichten Kreditwachstum (+1,5% auf EUR 128,1 Mrd seit Jahresbeginn) kam, stieg der Zinsüberschuss gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von EUR 2.306,0 Mio um 8,6% auf EUR 2.505,3 Mio. Ein wesentlicher Grund dafür waren – trotz ungünstiger Zinsentwicklung in manchen Ländern – relativ stabile Margen und das starke Kreditwachstum in den ersten drei Quartalen 2008, das sich mit Beginn der Wirtschaftskrise deutlich abschwächte. Die Zinsspanne (Zinsüberschuss in Prozent der durchschnittlichen zinstragenden Aktiva) stieg von 2,73% im ersten Halbjahr 2008 auf 2,92% im ersten Halbjahr 2009 – sowohl in Zentral- und Osteuropa (von 4,5% auf 4,6%) als auch im Österreichgeschäft (von 1,7% auf 1,9%).

Weiteres auf: www.erstegroup.com

Kontakt:
Erste Group Bank AG
Graben 21
1010 Wien

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