Postbank: Trotz Geldvermehrung kaum Inflation

24.09.2009, Seit Ausbruch der Finanzmarktkrise haben die Zentralbanken weltweit reichlich Geld in das Bankensystem gepumpt – auch in Euroland. Dort ist die Geldbasis, also die Summe aus dem umlaufenden Bargeld und den Zentralbankguthaben der Kreditinstitute, von September 2008 bis heute um fast 25 Prozent angeschwollen. In den knapp zehn Jahren zuvor war sie im Jahresdurchschnitt dagegen lediglich um etwa 7,5 Prozent gestiegen.
Die Volkswirte der Postbank rechnen damit, dass die gegenwärtig noch negative Teuerung im Jahresverlauf wieder anziehen wird. Dafür ist jedoch in erster Linie ein statistischer Effekt infolge des hohen Ölpreisanstiegs des Jahres 2008 verantwortlich. Für 2010 prognostiziert die Postbank eine Inflation von 1,5 Prozent, 2011 und 2012 dürften es dann um die zwei Prozent werden. „Damit bleibt die Inflation weitgehend im Rahmen der Stabilitätsziele, die die Europäische Zentralbank sich verordnet hat“, sagt Bargel.
Auch bei den Löhnen und Gehältern sieht die Postbank zurzeit kein Inflationsrisiko: Zwar legen die robusten Lohnsteigerungen der vergangenen Jahre eine Beschleunigung der Kerninflation nahe, da diese der Lohnentwicklung folgt. Die Unternehmen sind jedoch wegen der immer noch schwachen Nachfrage nicht in der Lage, Preiserhöhungen auf breiter Front durchzusetzen. Und für die kommenden ein bis zwei Jahre zeichnet sich wegen des massiven Beschäftigungsabbaus seit Mitte 2008 eine deutlich langsamere Gangart bei den Löhnen ab. Die Beschäftigungsentwicklung spricht damit zumindest für die nächsten zwei bis drei Jahre gegen eine nachhaltige Beschleunigung des Preisauftriebs.
Auch die Risiken seitens der Rohstoffpreise halten die Postbank Volkswirte derzeit für eher gering. Beim Ölpreis erwarten sie auf Jahressicht eine Seitwärtsbewegung auf dem Niveau der letzten Monate. Aber selbst wenn die Rohstoffpreise kräftig steigen sollten, würde dies in der aktuellen Lage kaum zu einer nachhaltigen Beschleunigung der Inflation führen. Das Preisniveau würde zwar kurzfristig steigen. Gleichzeitig würden höhere Rohstoffpreise aber auch den jungen Aufschwung ausbremsen, so dass der Preisauftrieb dann von dieser Seite wieder gestoppt würde.
Die vollständige Studie „Postbank Perspektiven“ für den Oktober und zurückliegende Monate finden Sie auch im Internet unter www.postbank.de/research.
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