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EY: Globale Medtech-Branche trotzt weiterhin der Rezession


Ernst & Young AG - Zürich

14.10.2009, Trotz weltweiter Rezession sind die Umsätze der Medizinaltechnik-Branche in den USA und in Europa im Jahr 2008 um 11% gestiegen. Allerdings stagnierten sie in der ersten Hälfte des Jahres 2009, und die Branche wird beträchtliche Schwierigkeiten haben, ihr langfristiges Wachstum sicherzustellen. Zu den Herausforderungen gehören unter anderem anhaltende Finanzierungsengpässe für Jungunternehmen, ein sich ständig veränderndes regulatorisches Umfeld sowie immer neue Rückvergütungsregelungen.



Diese und ähnliche Entwicklungen werden im „Pulse of the industry: medical technology report 2009“ aufgezeigt, einem jährlich von Ernst & Young herausgegebenen Bericht über die Performance der Branche, welcher heute im Rahmen der Medtech-Konferenz AdvaMed 2009 veröffentlicht wurde.

„Obwohl die Medtech-Branche nicht gegen die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise immun ist, hat sie sich im Vergleich zu anderen Branchen als äusserst widerstandsfähig erwiesen. Zudem sind die wichtigsten Faktoren für ein langfristiges Wachstum innerhalb der Branche intakt geblieben“, erklärt Scott Sarazen, Markets Leader, vom Global Life Sciences Center bei Ernst & Young. „Wir gehen davon aus, dass die langfristigen Aussichten für die Branche durch grundlegende Trends – z.B. eine immer älter werdende Weltbevölkerung, zunehmende Patientenzahlen sowohl in den Emerging Markets als auch den traditionellen Märkten sowie neue Produktinnovationen – positiv beeinflusst werden."

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie sind: Finanzielle Performance. Die Umsätze börsenkotierter Medtech-Unternehmen in den USA und in Europa stiegen 2008 um 11% auf 289 Mrd. USD. Dieses Ergebnis ist auf organisches Wachstum, Akquisitionen und Gewinne aus Wechselkurseffekten bei US-Unternehmen zurückzuführen. Im Vergleich zum selben Zeitraum 2008 stagnierten die Umsätze in der ersten Hälfte des Jahres 2009. Das Nettoergebnis ging 2008 um 11% auf 11,4 Mrd. USD zurück. Diese Entwicklung lässt sich hauptsächlich durch ausserordentliche Ausgaben in Zusammenhang mit grossen Akquisitionen und Wertberichtigungen auf Anlagen bei einigen Grossunternehmen erklären. Ohne die Berücksichtigung dieser Ausgaben hätte das Nettoergebnis allerdings einen Anstieg und keinen Rückgang verzeichnet. Finanzierung. Das im Jahr 2008 von den US-amerikanischen bzw. europäischen Unternehmen aufgenommene Kapital belief sich auf 9,2 Mrd. USD – dies bedeutet einen Rückgang von 38% im Vergleich zum vorhergehenden Jahr. Dieser Trend hat sich auch in der ersten Hälfte des Jahres 2009 fortgesetzt: Im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres verminderte sich die Summe des aufgenommenen Kapitals um 59%.

Venture Capital (VC). Während die Kapitalaufnahme von Medtech-Unternehmen mithilfe von Börsengängen im Jahr 2008 rasant zurückging, blieb der Kapitalfluss durch Venture Capital innerhalb der Branche relativ konstant. In den USA wurde im Jahr 2008 eine Summe von 3,6 Mrd. USD im Rahmen von VC zur Verfügung gestellt – dies liegt nur 10% unter der Rekordsumme des Jahres 2007 von 4 Mrd. USD. Europäische Medtech-Unternehmen erhielten 2008 VC in der Höhe von 772 Mio. USD – dies bedeutet im Vergleich zum Jahr 2007 einen Rückgang von 20%. Das im Rahmen von VC bereitgestellte Kapital innerhalb der Branche betrug in der ersten Hälfte des Jahres 2009 in Europa und in den USA insgesamt 1,6 Mrd. USD, was einen Rückgang von 38% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet.

IPO-Performance. In der US-amerikanischen Medtech-Branche hat es seit dem ersten Quartal des Jahres 2008 keinen Börsengang mehr gegeben. Seit dem Jahr 2003 ist dies die längste Periode ohne IPO. In Europa gab es im Jahr 2008 nur zwei Börsengänge. Transaktionen. Im Jahr 2008 betrug der Gesamtwert der M&A-Aktivitäten innerhalb der Branche 41 Mrd. USD – dies ist ein Rückgang von 33% im Vergleich zum Jahr 2007. In der ersten Hälfte des Jahres 2009 wurden nur 44 Transaktionen mit einem Gesamtwert von 6,7 Mrd. USD bekannt gegeben.

Neue Herausforderungen zeichnen sich ab

Im Bericht „Pulse of the industry” werden neue Herausforderungen aufgezeigt, die sowohl neue Chancen als auch Risiken für Unternehmen und Anleger darstellen können:

Veränderungen im Bereich der Rückvergütung: Eine Gesundheitsreform in den USA – dem weltweit grössten Gesundheitsmarkt – und in anderen Ländern könnte grosse Auswirkungen auf die weltweite Medtech-Branche haben. Die Rückvergütungsregelungen für Medizinaltechnik-Produkte werden sich in den kommenden Jahren voraussichtlich stark verändern, da die Kostenträger bei ihren Rückvergütungsentscheiden eine Art „vergleichende Effizienzprüfung“ einführen werden.

Unsicherheiten bezüglich Produktzulassung: Die US-Gesundheitsbehörde FDA zieht zurzeit Einschränkungen in Bezug auf Medtech-Produkte in Betracht, die für eine 510(k)- Marktzulassung in Frage kommen. Diese Art der Zulassung verlangt, dass das entsprechende Medtech-Produkt massgeblich mit einem Produkt übereinstimmen muss, dass von der FDA vor 1976 freigegeben oder zugelassen wurde. Änderungen beim Zulassungsverfahren können dazu führen, dass es viel länger dauert bzw. teurer wird, neue Produkte auf den Markt zu bringen.

Belastungsprobe für das Geschäftsmodell von Medtech-Unternehmen: Die Entwicklungen in den Bereichen Finanzierung und Aufsichtsrecht haben dazu geführt, dass das traditionelle Geschäftsmodell von Medtech-Unternehmen zunehmend unter Druck geraten ist. Das Modell basiert auf einem schlanken regulatorischen Prozess, der kurze Innovationszyklen und relativ rasche Ausstiegsmöglichkeiten für Anleger ermöglicht hat. Zusätzlich zur längeren Dauer von Produktzulassungsverfahren und grösseren Unsicherheiten in Bezug auf Rückvergütungen führen die abnehmenden Kapitalflüsse auf den weltweiten Finanzmärkten dazu, dass weniger Kapital in Medtech-Firmen investiert wird und die M&A-Exits in der Branche abnehmen. Somit sehen sich die Unternehmen mit neuen Herausforderungen konfrontiert, wenn sie ihre Innovationen finanzieren und ihren Anlegern eine entsprechende Rendite anbieten möchten.

Laut Heinrich Christen, Medtech Leader for Europe, Middle East, India and Africa bei Ernst & Young, steht die Branche verschiedenen Herausforderungen gegenüber, z.B. im Bereich der Finanzierung. In der Vergangenheit sei es der Branche durch ihren Einfallsreichtum gelungen, ähnliche Schwierigkeiten zu überwinden. „In einem derartigen Umfeld müssen Unternehmen geschickt und kreativ mehrere Herausforderungen gleichzeitig bewältigen: Zu diesen gehören u.a. der effizientere Einsatz von Kapital, die Anpassung der Geschäftsstrategien an das neue regulatorische Umfeld, die Entwicklung neuer Methoden, um den Wert ihrer Produkte zu unterstreichen, sowie die Integration von Innovationsprozessen in die Geschäftsmodelle, wie dies bereits im Produktbereich geschieht“, sagt Heinrich Christen.

Kontakt:
Ernst & Young AG - Zürich
Maagplatz 1
8005 Zürich

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