KOF Winterprognose 2010/2011: Langsamer Aufschwung der Schweizer Wirtschaft


ETH Zürich

18.12.2009, Das Schweizer BIP dürfte Mitte 2009 seinen Tiefpunkt erreicht haben. Im Vorjahresvergleich wird die Wirtschaft in diesem Jahr noch um 2.9% schrumpfen. 2010 wird das BIP um 0.6% zulegen. Gestützt wird der moderate Aufschwung von den steigenden Warenexporten (2.2%) und der stabilen Konsumentwicklung (1.0 %). Die Zinsen bleiben weiterhin tief, ebenso die Teuerung.


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2011 wird das BIP mit etwa 1.5% wachsen. Die Arbeitslosigkeit wird dann ihren Höchststand von 4.8% erreichen.

Seit Jahresmitte verzeichnen fast alle grossen Volkswirtschaften wieder positive Wachstumsraten. Die fiskalpolitischen Massnahmen zur Konjunkturstabilisierung machen sich zunehmend bemerkbar. Die steigende Arbeitslosigkeit und die Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe könnten den privaten Konsum und die privaten Investitionen in einigen Ländern aber immer mehr belasten. Die Rezession in der Schweiz sollte um die zweite Jahreshälfte 2009 zu Ende gegangen sein.

Die KOF hält an der Einschätzung fest, dass nach dem schweren Konjunktureinbruch in der Schweiz im zweiten Halbjahr 2008 die am Bruttoinlandprodukt (BIP) gemessene gesamtwirtschaftliche Aktivität erst um die Jahresmitte 2009 ihren Tiefpunkt erreicht hat. Aufgrund neu vorliegender Daten geht die KOF in diesem Jahr von einem Rückgang des BIP um 2.9% aus. Dies entspricht einer Revision um 0.5 Prozentpunkte nach oben gegenüber der Herbstprognose. Die Änderung beruht nicht auf einer fundamental neuen Lageeinschätzung. Sie ist einerseits auf eine geänderte Saisonbereinigung der Dienstleistungsexporte zurückzuführen. Andererseits war die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Jahresverlauf etwas weniger negativ als von der KOF erwartet. Das hat sich auch positiv im privaten Konsum niedergeschlagen. Das Wachstum für die Jahre 2010 (0.6 %) und 2011 (1.5%) wird bescheiden bleiben. Da der Konjunkturverlauf in wichtigen europäischen Nachbarländern 2010 eine Delle aufweisen dürfte, wird der von der anziehenden Exportnachfrage ausgehende Konjunkturimpuls 2010 eine Pause einlegen.

Die Warenexporte entfalten im weiteren Prognosezeitraum aber wieder eine beschleunigte Dynamik. 2010 nehmen sie insgesamt um 2.2% zu. Die Bauinvestitionen wachsen auch nächstes Jahr weiter (0.4%), vor allem dank der vorgezogenen Infrastrukturbauten und der anhaltend positiven Entwicklung des Wohnbaus. Die Ausrüstungsinvestitionen werden mit der einsetzenden wirtschaftlichen Erholung ihre Talfahrt im nächsten Jahr langsam beenden (– 2.8 %). Bereits ab dem 2. Quartal 2010 nehmen sie im Verlauf wieder zu. 2011 wachsen sie dann prognostiziert um 6.3%. Da die Beschäftigung üblicherweise mit einem gewissen Nachlauf auf die Konjunktur reagiert, dürfte sie erst gegen Ende 2010 wieder zunehmen.

Insgesamt wird die Arbeitslosenquote im nächsten Jahr 4.6% betragen. Den Höhepunkt der Arbeitslosenquote erwartet die KOF im Jahr 2011, der Jahresdurchschnitt dürfte bei knapp unter 5% zu liegen kommen. Die zunehmend schwierige Arbeitsmarktlage und eine schleppende Lohnentwicklung spiegeln sich in der gedämpften Konsumlust wider. Bislang zeigte sich der private Konsum relativ robust. Mit der Verschlechterung der Einkommensentwicklung dürfte er nächstes Jahr aber an Dynamik verlieren. Für 2011 rechnet die KOF wieder mit einem stärker steigenden Konsum. Bedingt durch die langsame Konjunkturerholung sollte der Preisdruck gering bleiben.

Die KOF geht davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Spielraum nutzt, um noch bis mindestens Mitte 2010 die Zinsen auf dem gegenwärtig niedrigen Niveau zu halten. Für 2010 erwartet die KOF angesichts der sich langsam erholenden Wirtschaft eine moderate Inflationsrate in Höhe von 0.6%. Für 2011 ist mit einer leichten Inflationsbeschleunigung zu rechnen.

2011 dürfte das BIP-Wachstum Verlaufswachstumsraten um 2% erreichen. Auffällig ist, dass der Aufschwung im Prognosezeitraum bis Ende 2011 nicht die Dynamik früherer Aufschwungphasen erreicht. Das BIP-Niveau der ersten Jahreshälfte 2008 (das Maximum vor der Krise) wird bis zum Ende des Prognosezeitraums nicht erreicht. Die Folgen der Krise werden also noch längere Zeit spürbar sein.

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