Commerzbank: Kreditklemme? Für den Euroraum eher ein Thema als für Deutschland

22.12.2009, In Deutschland nimmt die Sorge um eine mögliche Kreditklemme nicht ab. Aber verglichen mit anderen europäischen Ländern sind die deutschen Unternehmen relativ gering verschuldet und können ihre Investitionen grösstenteils aus Abschreibungen und Gewinnen finanzieren. Die Konkurrenz in anderen europäischen Ländern ist dagegen abhängiger von externer Finanzierung.
Anders sieht das Bild im übrigen Euroraum aus: Hier müssen Unternehmen in erheblichem Umfang Mittel von außen aufnehmen. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt macht das im Durchschnitt der letzten Jahre 15 % aus. Im Jahr 2008 waren es sogar 21 %. Krämer: "Viele europäische Unternehmen können nur etwa drei Viertel ihrer Investitionsvorhaben selbst finanzieren. Für den Rest müssen sie mit Aufschlägen bei der externen Finanzierung rechnen. Das wird die Investitionstätigkeit spürbar belasten."
Der EZB zufolge haben die Banken im Euroraum ihre Kreditvergabebedingungen während der Finanzkrise verschärft. Krämer: "Aber die deutschen Unternehmen hängen weniger von Außenfinanzierung ab als ihre europäischen Konkurrenten. Sie dürften sich mit einer schwächeren Entwicklung der Kredite, die typischerweise nach Finanzkrisen zu beobachten ist, weniger schwertun."
Ein Arbeitspapier des Internationalen Währungsfonds belegt, dass nach Rezessionen, die mit Finanzkrisen einhergehen, die Kredite im Durchschnitt zwei Jahre nach dem Ende einer Rezession auf dem Krisenniveau stagnieren, und dieses zwischenzeitlich sogar unterschreiten. Einen Rückfall in die Rezession habe dies allerdings in der Regel nicht zur Folge gehabt. Vielmehr sei die Wirtschaft in der Regel weiter gewachsen, wenngleich mit deutlich abgebremsten Tempo.
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