Bertelsmann schafft Trendwende und schließt 2009 mit Gewinn ab


Bertelsmann SE & Co. KGaA

23.03.2010, Konzernumsatz bei 15,4 Mrd. Euro, Operating EBIT mit 1,4 Mrd. Euro erneut auf hohem Niveau, Einsparungen von rund einer Mrd. Euro realisiert, Nettofinanzschulden um fast 20 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro gesenkt



Der internationale Medien- und Serviceskonzern Bertelsmann hat sich in schwieriger Marktlage erfolgreich behauptet und das Geschäftsjahr 2009 mit einem Gewinn abgeschlossen. Nachdem im ersten Halbjahr ein konzernweites Kosten- und Effizienzprogramm gestartet und zudem allen erkennbaren Risiken bilanziell Rechnung getragen worden war, gelang im zweiten Halbjahr die Trendwende. Das Kostenprogramm entfaltete seine volle Wirkung, und auch die Geschäfte – insbesondere die Werbung – zogen zum Jahresende an. Umsatz, Operating EBIT und Konzernüberschuss lagen im zweiten Halbjahr über dem ersten Halbjahr und die Ertragsseite auch über Vorjahr. Das Minus bei Umsatz und operativem Ertrag im Gesamtjahr fiel damit vergleichsweise moderat aus; die Auswirkungen der Wirtschaftkrise konnte Bertelsmann deutlich abfedern. Unter dem Strich verblieb ein Nettogewinn. Bertelsmann gelang es 2009 in verschiedenen Branchen und Regionen, Marktanteile hinzuzugewinnen. Die Schulden wurden signifikant zurückgeführt, die Kerngeschäfte mit gezielten Investitionen weiterentwickelt. Für 2010, das Jahr des 175. Firmenjubiläums von Bertelsmann, erwartet das Unternehmen in einem weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld einen stabilen Umsatz und operativen Ertrag sowie einen deutlichen Anstieg beim Konzerngewinn.

Der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann AG, Hartmut Ostrowski, erklärte: „Bertelsmann hat sich als robust und flexibel erwiesen. Wir haben die Folgen der Wirtschaftskrise wie jedes Medienunternehmen weltweit zu spüren bekommen, vor allem bei der Werbung. Doch Bertelsmann hat schnell und in bester dezentraler Manier nah an Kunden und Märkten reagiert. Wir haben Kosten gesenkt wie nie zuvor und dabei unsere Marktpositionen behauptet oder ausgebaut. Wir haben Prozesse und die Produktivität verbessert und binnen weniger Monate ein Einsparvolumen von rund einer Milliarde Euro realisiert, das nachhaltig über das Jahr 2009 hinaus wirken wird. Wir haben gleichzeitig die Umsätze im Digitalbereich weiter gesteigert – gemäß der Strategie und der Struktur unseres Hauses eng gekoppelt an die jeweiligen Geschäfte. So haben alle Unternehmensbereiche Anteil an dieser Leistung. Bertelsmann steht heute eindeutig fitter da als noch vor einem Jahr und ist gut für zukünftiges Wachstum positioniert.“

Bertelsmann erzielte vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise im Geschäftsjahr 2009 einen Konzernumsatz von 15,4 Mrd. Euro nach 16,2 Mrd. Euro im Vorjahr (- 5,4 Prozent). Bereinigt um Portfolio- und Wechselkurseffekte ging der Umsatz um 5,8 Prozent zurück. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen (Operating EBIT) bewegte sich mit 1.424 Mio. Euro nach 1.575 Mio. Euro im Vorjahr (- 9,6 Prozent) weiterhin auf einem hohen Niveau. Die operative Umsatzrendite betrug 9,3 Prozent (Vorjahr: 9,7 Prozent). Bertelsmann nahm im Jahr 2009 außerplanmäßige Abschreibungen unter anderem auf die TV- Geschäfte in Großbritannien und Griechenland sowie auf den Tiefdruckkonzern Prinovis vor. In allen Unternehmensbereichen wurden im Zuge des Kosten- und Effizienzprogramms Geschäfte restrukturiert. Die Sondereinflüsse beliefen sich insgesamt auf 730 Mio. Euro (Vorjahr: 676 Mio. Euro). Trotz dieser Bereinigungen verbuchte Bertelsmann mit 35 Mio. Euro ein positives Konzernergebnis (Vorjahr: 270 Mio. Euro).

Hartmut Ostrowski: „Wir verlagern jetzt den Schwerpunkt unserer strategischen Arbeit. Standen 2009 Kosten- und Cash-Management im Mittelpunkt, wird es uns in diesem Jahr vor allem darum gehen, die Signale auf Wachstum zu stellen. Im Vordergrund stehen hier eine weitere Forcierung der vielfältigen Digitalaktivitäten in allen Geschäftsbereichen und der Zugewinn von Marktanteilen. Die Digitalisierung und die Konvergenz digitaler Endgeräte bergen enorme Potenziale für ein Unternehmen wie Bertelsmann, das sowohl qualitativ hochwertige Inhalte als auch vielfältige Dienstleistungen bietet. Bertelsmann bringt seine Inhalte auf alle relevanten Kanäle. Hierbei helfen uns nicht nur unsere starken Marken, sondern auch unsere Expertise in digitalen Services. Wir haben in unserer 175jährigen Firmengeschichte immer wieder unter Beweis gestellt, dass wir aus unseren Kernkompetenzen heraus neue Geschäfte entwickeln, zur Marktreife führen und zum Erfolg bringen können.“

Im abgelaufenen Geschäftsjahr arbeitete die TV-, Radio- und Fernsehproduktionsgruppe RTL Group weiterhin hochprofitabel, Umsatz und Gewinn blieben angesichts zweistelliger Rückgänge auf den TV-Werbemärkten in Europa aber unter dem Vorjahresniveau. Die Publikumsverlagsgruppe Random House erwirtschaftete 2009 unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einen stabilen Umsatz und ein gleichbleibendes Operating EBIT. Der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr erzielte Umsatzerlöse und einen operativen Gewinn unter Vorjahr, konnte die krisenbedingten Marktrückgänge aber in weiten Teilen auffangen. Der Medien- und Kommunikationsdienstleister Arvato verfehlte 2009 vor allem aufgrund reduzierter Auftragsvolumina und Kundeninsolvenzen das hohe Umsatzniveau des Vorjahres nur knapp; auch das Operating EBIT gab nach. Die Club- und Buchhandelsgeschäfte der Direct Group wiesen vor dem Hintergrund der Rezession und fortgesetzter Mitgliederrückgänge einen verringerten Umsatz aus; das Operating EBIT erreichte nahezu das Vorjahresniveau.

Dank einer hohen operativen Mittelfreisetzung wurden die Nettofinanzschulden zum Stichtag 31. Dezember 2009 um 652 Mio. Euro auf 2.793 Mio. Euro zurückgeführt (31. Dezember 2008: 3.445 Mio. Euro). Dies entspricht einer Reduzierung um fast ein Fünftel. Die weiter gefassten wirtschaftlichen Schulden beliefen sich auf 6.024 Mio. Euro und lagen damit um 603 Mio. Euro unter Vorjahr. Sie umfassen über die Nettofinanzschulden hinaus die Pensionsrückstellungen, das Genusskapital und den Barwert der Operating Leases.

Bertelsmann-Finanzvorstand Thomas Rabe: „Mit der hohen operativen Mittelfreisetzung und dem signifikanten Abbau der Nettofinanzschulden um 652 Millionen auf 2,8 Milliarden Euro sind wir sehr zufrieden. Das Verhältnis der wirtschaftlichen Schulden zum Operating EBITDA lag stabil bei 3,15 nach 3,17 im Vorjahr und damit annähernd auf dem Niveau der von uns definierten Obergrenze von 3,0. Wir wollen diesen so genannten Leverage Factor weiter senken und nachhaltig unter die Marke von 3,0 führen, um Finanzspielraum zu schaffen und unsere Ratingposition zu stärken. Die strikte Cash-Orientierung war die richtige Strategie in der Krise.

Insgesamt haben wir mit unserem operativen Fokus auf Mittelfreisetzung in den vergangenen Jahren große Fortschritte erzielt. Für die strategische Flexibilität von Bertelsmann und die notwendige Selbstfinanzierung unternehmerischen Wachstums ist dies von entscheidender Bedeutung.“

Im Mai 2010 werden für den Genussschein 2001 gemäß der Genussscheinbedingungen erneut 15 Prozent auf den Grundbetrag ausgeschüttet. Die Ausschüttung für den „alten“ Genussschein aus dem Jahr 1992 wird bei 3,97 Prozent (Vorjahr: 5,12 Prozent) liegen.

Die Planung von Bertelsmann für das laufende Geschäftsjahr ist von anhaltenden Unsicherheiten am Markt geprägt. Für 2010 wird derzeit von einer ersten Stabilisierung der konjunkturellen Rahmenbedingungen ausgegangen, eine nachhaltige Erholung ist vorerst aber nicht in Sicht. Auch die Visibilität in den Werbemärkten bleibt gering. Bertelsmann erwartet vor diesem Hintergrund für das laufende Jahr 2010 eine stabile Entwicklung von Umsatz und Operating EBIT; das Konzernergebnis dürfte sich deutlich erhöhen.

Kontakt:
Bertelsmann SE & Co. KGaA
Carl-Bertelsmann-Strasse 270
33311 Gütersloh

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