EADS veröffentlicht Neun-Monats-Ergebnisse 2010
12.11.2010, Das gesamtwirtschaftliche Umfeld von EADS (Börsenkürzel: EAD) verbessert sich dank der zunehmenden Flugzeug-nachfrage kontinuierlich. Die institutionellen Märkte – einschliesslich des Hubschraubersektors sowie der Verteidigungs- und öffentlichen Haushalte – bedürfen einer sorgfältigen Beobachtung. Ende September verzeichnete EADS einen Auftragseingang(4) von € 57,7 Mrd., der den Aufschwung im zivilen Luftfahrtgeschäft widerspiegelt. Der Auftragsbestand des Konzerns von mehr als € 426 Mrd. stellt eine solide Basis für künftige Auslieferungen dar. Der Umsatz von EADS belief sich auf € 31,6 Mrd. Das EBIT* vor Einmaleffekten von € 0,8 Mrd. profitierte von den Ergebnissen der Airbus-Serienprogramme und dem sonstigen Kerngeschäft. Das EBIT* lag bei € 784 Mio. Dank einer verbesserten Cash-Performance und vorteilhafter Phaseneffekte fiel die Nettoliquidität mit € 10,3 Mrd. höher aus als erwartet. Sie ist ein wichtiger Aktivposten, um künftiges Wachstum voranzutreiben.
Dank höherer Volumina und einem günstigen Mix im Kerngeschäft stieg der Umsatz von EADS in den ersten neun Monaten auf € 31,6 Mrd. (9M 2009: € 29,7 Mrd.). Die physischen Auslieferungszahlen hielten sich auf hohem Niveau mit 380 Flugzeugen bei Airbus Commercial, 367 Hubschraubern bei Eurocopter und dem 38. erfolgreichen Start einer Ariane 5 in Serie. Beim A400M-Programm hat EADS die Gewinnrealisierungsmethode nach dem Fertigstellungsgrad wieder aufgenommen. Basierend auf der Erreichung interner Meilensteine verbuchte das Programm bis Ende September Umsätze in Höhe von rund € 500 Mio. Die Kundennationen und EADS haben die grundsätzlichen A400M-Verhandlungen abgeschlossen. Die für das Geschäftsjahr 2009 berechnete Rückstellung für das A400M- Programm bleibt weiter gültig. Die Zahlungen der Regierungen sind weiter nach hinten verlagert als bei der Unterzeichnung der Grundsatzeinigung im März 2010 erwartet. Verhandlungen über die Beteiligung an künftigen Exportaufträgen (Export Levy Facility, ELF) werden voraussichtlich bis Jahresende abgeschlossen sein. Die Einigung tritt in Kraft, sobald die Parlamente zugestimmt haben. In der Zwischenzeit macht das A400M- Flugerprobungs-programm bessere Fortschritte als erwartet. Noch vor Jahresende wird die Testflotte um eine vierte Maschine erweitert.
Das EBIT* vor Einmaleffekten (bereinigtes EBIT*) – die Kennzahl zur Erfassung der operativen Gewinnspanne ohne Berücksichtigung einmaliger Effekte aus Rückstellungsveränderungen oder Währungsschwankungen – betrug € 0,8 Mrd. (9M 2009: € 1,7 Mrd.) für EADS und rund € 0,3 Mrd. für Airbus. Es profitierte von den guten Ergebnissen in den Airbus-Serienprogrammen und den Kernaktivitäten anderer Divisionen, wurde aber erwartungsgemäss durch das A380-Programm weiterhin erheblich beeinträchtigt. Im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2009 wurde das EBIT* vor Einmaleffekten insbesondere durch verschlechterte Hedging-Kurse sowie höhere Aufwendungen für Forschung & Entwicklung belastet.
Das berichtete EBIT* von EADS betrug € 784 Mio. (9M 2009: € 1,089 Mrd.). Das Konzernergebnis lag bei € 198 Mio. (9M 2009: € 291 Mio.). Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von € 0,24 (9M 2009: € 0,36). Das Finanzergebnis belief sich auf € -452 Mio. (9M 2009: € -615 Mio.).
Das Zinsergebnis von € -176 Mio. (9M 2009: € -89 Mio.) spiegelte den Rückgang der Zinssätze auf den Finanzmärkten wider. Das Übrige Finanzergebnis betrug € -276 Mio. (9M 2009: € -526 Mio.). Die Verbesserung im Jahresvergleich geht auf eine positive Neubewertung der EADS-Cash-Bestände an US-Dollar und britischen Pfund sowie auf eine Neubewertung der Finanzinstrumente zurück.
Die Aufwendungen für eigenfinanzierte Forschung & Entwicklung (F&E) beliefen sich auf € 2,038 Mrd. (9M 2009: € 1,834 Mrd.). Massgeblich hierfür waren ein Anstieg bei Airbus aufgrund des Hochlaufs der A350 XWB-Aktivitäten sowie höhere Produktinvestitionen sowohl bei Cassidian für Unbemannte Flugzeuge (Unmanned Aerial Systems – UAS) und das Systemgeschäft als auch bei Eurocopter für das gesamte Produktportfolio. Die F&E- Aufwendungen bei Airbus, Eurocopter und Cassidian sollten künftig steigen.
Der Free Cash Flow vor Kundenfinanzierungen in Höhe von € 882 Mio. (9M 2009: € -892 Mio.) profitierte von dem guten Auftragseingang und den hohen Auslieferungszahlen im zivilen Geschäft – darunter 14 ausgelieferte A380 – sowie von vorteilhaften Phaseneffekten. Regierungszahlungen für Entwicklungsprogramme glichen die verspäteten Zahlungen in etwa aus. Die Vorräte bei Airbus blieben in den ersten neun Monaten 2010 stabil. Die Neun-Monats-Ergebnisse 2009 spiegelten einen Hochlauf der A380-Produktion wider, während das A380-Auslieferungsniveau niedrig war; darüber hinaus hatte sowohl bei „Single Aisle“- als auch bei Langstreckenflugzeugen ein Ungleichgewicht zwischen Produktions- und Auslieferungsraten bestanden. Aufgrund steigender Auslieferungen und zunehmender Aufträge für Verkehrsflugzeuge gingen im Airbus-Zivilgeschäft mehr Kundenanzahlungen ein als im vergangenen Jahr. Dieser positive Effekt wurde mehr als aufgezehrt durch niedrigere Zahlungsmitteleingänge bei Astrium und Cassidian. In den ersten neun Monaten war der Nettoabfluss aus Kundenfinanzierungen von rund € -90 Mio. geringer als erwartet dank einer Kombination aus zunehmender Nachfrage von Flugzeugleasing-Unternehmen sowie einer Erholung des Bankensektors. Im dritten Quartal wurden drei A320 unter Operating-Leasing weiterverkauft. Der Free Cash Flow nach Kunden- finanzierungen betrug € 791 Mio. (9M 2009: € -1,182 Mrd.).
Nach einem Beitrag von € 300 Mio. zum Pensionsplanvermögen betrug die Nettoliquidität € 10,3 Mrd. (Jahresende 2009: € 9,8 Mrd.). Sie bildet weiterhin ein solides Fundament für die operativen Anforderungen und das künftige Wachstum von EADS.
Insbesondere aufgrund höherer Bestellungen von Verkehrsflugzeugen lag der Auftragseingang von EADS mit € 57,7 Mrd. deutlich über dem Vorjahres-niveau (9M 2009: € 24,6 Mrd.). Ende September 2010 verzeichnete EADS einen hohen Auftragsbestand von € 426,4 Mrd. (Jahresende 2009: € 389,1 Mrd.), der vor allem einen Anstieg bei Airbus und Astrium widerspiegelt. Dank eines im Vergleich zum Jahresende 2009 deutlich stärkeren US- Dollar-Schlusskurses profitierte der Auftragsbestand von Airbus Commercial von einer wechselkursinduzierten Neubewertung in Höhe von rund € 18 Mrd. Der Auftragsbestand im Verteidigungsgeschäft belief sich auf € 56,4 Mrd. (Jahresende 2009: € 57,3 Mrd.). Ende September 2010 beschäftigte EADS 120.580 Mitarbeiter (Jahresende 2009: 119.506).
Ausblick
Dank der Belebung am zivilen Flugzeugmarkt sollte 2010 der Brutto-Auftragseingang von Airbus bis zu 500 Maschinen betragen. Die Airbus-Auslieferungen dürften knapp über 500 Flugzeugen liegen.
Der Ausblick für EADS basiert auf einem angenommenen Wechselkurs von € 1 = US$ 1,35 als Durchschnittskurs für das vierte Quartal sowie als Jahresend-Stichtagskurs. Der Umsatz von EADS wird voraussichtlich € 44 Mrd. übersteigen.
Bei etwas mehr als 500 Auslieferungen bestätigt EADS die Prognose des EBIT* vor Einmaleffekten von rund € 1,2 Mrd. Die künftige EBIT*-Entwicklung von EADS wird davon abhängen, wie der Konzern die Programme A400M, A380 und A350 XWB gemäss den Verpflichtungen gegenüber seinen Kunden managen kann.
Basierend auf den oben genannten Wechselkursannahmen erwartet EADS einen Anstieg des EBIT* auf mindestens € 1,1 Mrd. EADS hebt zudem die Prognose für den Free Cash Flow an. Unter der Voraussetzung eines nachhaltigen Zahlungsmitteleingangs aus dem Geschäft mit Regierungen und Institutionen bis Jahresende dürfte sich der Free Cash Flow vor Kundenfinanzierungen auf rund € 1 Mrd. belaufen; der Free Cash Flow nach Kundenfinanzierungen wird voraussichtlich über € 800 Mio. liegen, im Vergleich zu dem bisher prognostizierten Free Cash Abfluss von € -600 Mio.
EADS-Divisionen profitieren von verbessertem gesamtwirtschaftlichen Umfeld, beobachten aber aufmerksam die Überprüfungen der staatlichen Budgets
Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres stieg der konsolidierte Umsatz von Airbus um acht Prozent auf € 21,740 Mrd. (9M 2009: € 20,193 Mrd.). Das konsolidierte Airbus- EBIT* betrug € 296 Mio. (9M 2009: € 523 Mio.).
Der Umsatz von Airbus Commercial belief sich auf € 20,446 Mrd. (9M 2009: € 18,949 Mrd.). Die Auslieferungen stiegen auf 380 Zivilflugzeuge, davon 376 mit Umsatzrealisierung (9M 2009: 358 Maschinen). Im Vergleich zum Vorjahr profitierte der Umsatz von Airbus Commercial von einem höheren Volumen und vorteilhaften Produkt-Mix einschliesslich gestiegener A380-Auslieferungen. Die negativen Wechselkurseffekte belaufen sich auf etwa € 600 Mio. In den ersten neun Monaten 2010 wurden zwei „Single Aisle“-Maschinen und zwei A330-200 unter Operating-Leasing ausgeliefert, für die daher keine Umsatz- und Margenrealisierung berücksichtigt wurde. Drei der fünf „Single Aisle“-Flugzeuge, deren Lieferung im ersten Halbjahr 2010 unter Operating-Leasing erfolgt war, wurden zwischenzeitlich weiterverkauft, was zur Umsatz- und Margenrealisierung in diesem Quartal führt. Insgesamt wurden im dritten Quartal somit 131 Maschinen mit Umsatzrealisierung ausgeliefert. Aufgrund des Aufschwungs am Zivilflugzeugmarkt wird Airbus die Produktionsrate von Langstreckenflugzeugen ab dem ersten Quartal 2012 auf neun Maschinen pro Monat erhöhen. Das EBIT* von Airbus Commercial sank auf € 328 Mio. im Vergleich zu € 743 Mio. in den ersten neun Monaten des Jahres 2009. Dieser Rückgang ist auf die negativen Wechselkurseffekte von rund € -0,5 Mrd. zurückzuführen. Die positiven Auswirkungen höherer Volumina, des vorteilhaften Produkt-Mix sowie besserer Preise und Kosteneinsparungen wurden reduziert durch höhere F&E-Aufwendungen für den Hochlauf des A350-XWB-Programms und höhere Nicht-Serienkosten, einschliesslich weniger vorteilhafter Phasen-effekte im Vergleich zu 2009. Wie erwartet, belastet das A380-Programm die Ergebnisse weiterhin deutlich.
Der Umsatz von Airbus Military belief sich auf € 1,540 Mrd. (9M 2009: € 1,637 Mrd.). Er profitierte von der höheren Umsatzrealisierung bei der A400M in Höhe von rund € 100 Mio., wurde jedoch durch geringere Umsätze bei Tankflugzeugen sowie mittleren und leichten Militärtransportern (M&L) beeinträchtigt. Im Einklang mit der Rückkehr zur Gewinnrealisierungs-methode nach dem Fertigungsgrad führte die Erreichung interner Meilensteine im A400M-Programm zu einem Umsatz von rund € 500 Mio. Die Auslieferungen beliefen sich auf 13 M&L-Flugzeuge (9M 2009: 10 Flugzeuge). Das EBIT* von Airbus Military betrug € 35 Mio. (9M 2009: € 216 Mio., belastet durch die A400M-Rückstellung). Dies ist Ausdruck der guten Ergebnisse in den Militärflugzeugaktivitäten. Die Verluste im Jahr 2010 im A400M-Programm von rund € -60 Mio. spiegeln negative Währungseffekte und die Unterdeckung der Fixkosten wider.
Infolge des deutlichen Aufschwungs in der Luftfahrtindustrie hat Airbus bis zum 30. September Brutto-Aufträge für 379 zivile Flugzeuge erhalten (9M 2009: 149). Die Netto- Aufträge belaufen sich auf 328 Maschinen, einschliesslich 32 zusätzlichen A380 und 53 A350 XWB. Die Gesamt-bestellungen der A350 XWB belaufen sich somit auf 558 Flugzeuge. Der Auftragseingang ist deutlich höher als im Jahr 2009. Dies veranschaulicht die anhaltenden Wachstumsbestrebungen der Schwellenländer sowie die Rückkehr der Flugzeug- Leasinggesellschaften auf den Markt. Airbus Military hat in den ersten neun Monaten Aufträge über elf Flugzeuge verbucht.
Auch die A380-Produktion macht sichtlich Fortschritte: Im Juli und August wurden erstmalig je drei A380-Maschinen ausgeliefert. Nach dem Triebwerksvorfall einer in Singapur gestarteten A380-Maschine von Qantas am 4. November 2010 wurde im Rahmen der Empfehlungen (Annex 13) der International Civil Aviation Organisation eine internationale Untersuchung eingeleitet. Diese Untersuchung dauert derzeit an. Die Produktion im A350-XWB-Programm schreitet voran: Im dritten Quartal wurde die Herstellung der oberen und unteren Flügelabdeckung sowie die Fertigung des mittleren Flügelkastens aufgenommen. Eine Testanlage für Fahrwerkssysteme wurde in dem Quartal ebenfalls eröffnet. Die Entwicklung des Programms ist noch herausfordernd. EADS erwägt die Inbetriebnahme im zweiten Halbjahr 2013 und erwartet derzeit, dies ohne signifikante Auswirkungen auf die Ergebnisse zu erreichen.
Im Bereich des Luftfrachtverkehrs wurde mit der Auslieferung der ersten A330-200F an Etihad Crystal Cargo im Sommer ein neues Kapitel geöffnet; bis Ende September wurden vier Maschinen dieses Typs ausgeliefert.
Bei Airbus Military liefert das A400M-Flugerprobungsprogramm weiterhin bessere Ergebnisse als erwartet. Bis Anfang November sammelte die aus drei Flugzeugen bestehende Testflotte in 230 Flügen insgesamt 765 Flugstunden. Der „Ultimate Load Test“ mit dem statischen Testrumpf ist abgeschlossen. Noch vor Jahresende 2010 soll eine vierte Maschine zur Flugerprobungskampagne hinzustossen. Auch im Tankflugzeug-Geschäft konnten erhebliche Fortschritte verzeichnet werden: Die spanischen Behörden haben die militärische Zulassung für das Mehrzweck-Tank- und Transportflugzeug A330 MRTT (Multi- Role Tanker Transport) erteilt und so den Weg zur ersten Auslieferung an die Royal Australian Air Force geebnet. Der Erstflug des Future Strategic Tanker Aircraft (FSTA) für die britischen Luftstreitkräfte wurde im September erfolgreich absolviert. Zum 30. September 2010 verzeichnete Airbus einen konsolidierten Auftragsbestand im Wert von € 377,3 Mrd. (Jahresende 2009: € 339,7 Mrd.). Vom konsolidierten Auftragsbestand entfielen auf Airbus Commercial 3.436 Maschinen (Jahresende 2009: 3.488 Maschinen) im Wert von € 358,1 Mrd. (Jahresende 2009: € 320,3 Mrd.) – nach einer positiven Neubewertung in Höhe von € 18 Mrd. aufgrund des Stichtagskurses des US-Dollars, der im Vergleich zum Jahresende deutlich gestiegen ist. Der Auftragsbestand von Airbus Military blieb mit € 20,6 Mrd. (Jahresende 2009: € 20,7 Mrd.) stabil.
In den ersten neun Monaten 2010 verzeichnete Eurocopter einen Umsatz von € 3,085 Mrd. (9M 2009: € 3,039 Mrd.). Dieser spiegelt zunehmende NH90-Aktivitäten und einen vorteilhaften Mix durch Fortschritte bei den Meilensteinen im KUH-Programm (KUH – Korean Utility Helicopter) wider, wurde jedoch durch gesunkene Auslieferungen von zivilen Helikoptern belastet. Das EBIT* der Division sank aufgrund eines Aufwands und der Margenanpassung im NH90-Programm sowie Restrukturierungs-aufwendungen und verstärkter Produktinvestitionen auf € 121 Mio. (9M 2009: € 165 Mio.). In direktem Zusammenhang mit einem technischen Meilenstein im KUH-Programm wurde ein positiver Einmaleffekt verbucht. NH90, KUH sowie einmalige Restrukturierungsaufwendungen wurden im ersten Halbjahr 2010 verbucht.
Eurocopters X3-Technologiedemonstrator absolvierte im September erfolgreich seinen Erstflug. Dies eröffnet langfristig neue Perspektiven für Kunden, die Helikopter für lange Strecken und hohe Geschwindigkeiten nachfragen. Aufbauend auf ihrer über dreissig Jahre währenden erfolgreichen Partnerschaft haben Eurocopter und Japans Kawasaki Heavy Industries Aerospace Company ihre Kooperationsvereinbarung zur Entwicklung und Produktion der EC145 verlängert.
Im Vergleich zu den 179 Helikoptern im Vorjahreszeitraum registrierte Eurocopter in den ersten neun Monaten beim Auftragseingang mit 230 Nettobestellungen den Beginn eines Aufwärtstrends. Unter anderem ging im dritten Quartal eine Bestellung des malaysischen Verteidigungsministeriums über zwölf EC725 ein. Die Zahl der Stornierungen nahm ab und belief sich bis Ende September 2010 auf 38 Maschinen, gegenüber 79 Maschinen im Vorjahreszeitraum. Der zivile Markt erholt sich vor allem aufgrund des grossen Angebots an gebrauchten Hubschraubern nur langsam. Mit dem Start des SHAPE-Programms im April hat Eurocopter proaktiv damit begonnen, sich auf diese Herausforderung einzustellen. Beim Abbau von Zeitarbeits- und Verwaltungsstellen wurden gute Forschritte erzielt. In den ersten neun Monaten wurden insgesamt 367 Hubschrauber ausgeliefert (9M 2009: 392 Hubschrauber), darunter 19 NH90 und sieben Tiger. Mit zehn Auslieferungen allein im dritten Quartal wurden im NH90-Programm erhebliche Fortschritte erzielt. Der Auftragsbestand von Eurocopter blieb mit € 15 Mrd. (Jahresende 2009: € 15,1 Mrd.) stabil. Dies entspricht 1.166 Hubschraubern (Jahresende 2009: 1.303 Hubschrauber).
Obwohl in 2009 ein einmaliger Nachholeffekt gebucht worden war, verzeichnete Astrium in den ersten neun Monaten 2010 einen stabilen Umsatz von € 3,226 Mrd. (9M 2009: € 3,228 Mrd.). Der Umsatz spiegelt positive Volumeneffekte durch hohe Auslieferungen im Kerngeschäft wider. Das EBIT* stieg um zwei Prozent auf € 158 Mio. (9M 2009: € 155 Mio.). Dem Wachstum und der Produktivität im institutionellen Geschäft sowie bei militärischen Telekommunikationsdiensten standen hierbei geringere Aktivitäten bei Navigationssatelliten und Erdbeobachtungs-Dienstleistungen gegenüber.
Im dritten Quartal verzeichnete Astrium den 38. erfolgreichen Ariane-5-Start in Serie sowie den Start des im Auftrag der algerischen Raumfahrtbehörde von Astrium gebauten Erdbeobachtungssatelliten ALSAT-2A. Im Sommer absolvierte die M51 erfolgreich ihren Abnahmeflug. Zudem ist Astrium mit ScanEx eine exklusive Partnerschaft zu Übertragungsrechten für die Satelliten SPOT 6 und SPOT 7 eingegangen.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2010 verzeichnete Astrium einen Auftragseingang in Höhe von € 3,8 Mrd. Trotz des zunehmenden Wettbewerbs über alle Geschäftsfelder hinweg belegt dies die anhaltende Nachfrage sowohl von kommerziellen als auch institutionellen Kunden. Nichtsdestotrotz lag der Auftragseingang erheblich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums (9M 2009: € 7,0 Mrd.), welcher einen Auftrag über 35 Ariane-5- Trägerraketen des PB-Produktionsloses beinhaltet hatte. Zu den neuen Bestellungen in diesem Quartal zählt der Vertrag mit der französischen Beschaffungsbehörde DGA zur Weiterentwicklung der M51.2. Ende September 2010 stieg der Auftragsbestand von Astrium auf € 15,3 Mrd. (Jahresende 2009: € 14,7 Mrd.).
In den ersten neun Monaten 2010 stieg der Umsatz von Cassidian im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf € 3,47 Mrd. (9M 2009: € 3,296 Mrd.). Er spiegelt ein höheres Volumen bei Kern- und Exportprogrammen im Eurofighter- und Lenkflugkörpergeschäft wider. Das EBIT* belief sich auf € 204 Mio. (9M 2009: € 220 Mio.). Gestiegene Margen in Programmen mit zunehmendem Reifegrad wurden hierbei durch höhere Aufwendungen für eigenfinanzierte Forschung & Entwicklung mehr als aufgezehrt. Diese Investitionen fliessen vorrangig in UAS und sichere Kommunikationslösungen. Im UAS-Geschäft bestätigte die erfolgreiche Testkampagne des Demonstrators Barracuda die starken Fähigkeiten der Division im Bereich Unbemannter Flugsysteme. EADS untersucht weiterhin Erfordernisse und Finanzierungsmodelle zur Realisierung des Talarion UAS mit den Kunden. EADS betont jedoch weiterhin die Notwendigkeit eines frühzeitigen Bekenntnisses der Regierungen zu diesem Programm. Über das Jahr 2010 hinausblickend, sollte der kurzfristige Druck höherer F&E-Aufwendungen, eines weniger vorteilhaften Geschäfts-Mix und der staatlichen Budgetrestriktionen auf das EBIT* von Cassidian begrenzt bleiben.
Durch die Übernahme des in Grossbritannien ansässigen Unternehmens Regency IT Consulting hat Cassidian seine Fähigkeiten im Cybersecurity-Markt weiter ausgebaut. Im Geschäft mit Lenkflugkörpern hat MEADS erfolgreich die Überprüfung des finalen Systems CDR (Critical Design Review) bestanden. Im Bereich Elektronik wurde die Entwicklung eines neuen Radars mit elektronischer Strahlschwenkung (AESA – Active Electronically Scanned Array) aufgenommen, welches das Exportpotential des Eurofighter steigern wird. Der Auftragsbestand von Cassidian lag Ende September solide bei € 17,8 Mrd. (Jahresende 2009: € 18,8 Mrd.). Der Auftragseingang belief sich in den ersten neun Monaten 2010 auf € 2,6 Mrd. (9M 2009: € 3,4 Mrd.).
Medienkontakt:
EADS Deutschland GmbH Alexander Reinhardt Leiter Corporate Media Relations T.: +49 89.60 73 40 66 F.: +49 89.60 73 40 67
Kontakt:
Willy-Messerschmitt-Strasse
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